Totschnig legt 4. Bericht zur nationalen Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln vor
Ministerrat: Lebensmittel-Inflation geht zurück - Versorgung weiterhin gesichert
Die geopolitischen Spannungen haben unmittelbare Auswirkungen auf die weltweite Lebensmittel-Versorgungssicherheit. Mit dem im Ministerrat vorgelegten 4. Bericht zur nationalen Lebensmittelversorgungssicherheit informiert Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig deshalb umfassend über die Versorgungslage Österreichs: "Wie verwundbar globale Lebensmittel-Versorgungsketten sind, haben uns zuletzt Naturkatastrophen, Pandemien oder Kriege gezeigt. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat unmittelbare Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit von Millionen Menschen weltweit. Wir haben die Lehren aus den Krisen der Vergangenheit gezogen und wollen unsere eigene Lebensmittelversorgung weiter stärken. Denn das ist ein entscheidender Faktor für die Stabilität, Sicherheit und Krisenfestigkeit einer ganzen Gesellschaft."
Der 4. Bericht zur nationalen Lebensmittelversorgungssicherheit umfasst die Darstellung der Versorgungslage mit Lebensmitteln in Österreich. Zudem gibt er Auskunft über die allgemeine Agrarmarktlage, die Versorgungslage mit Betriebsmitteln, zur Lebensmittelverarbeitung, zur Lage im Lebensmittelhandel und zur Entwicklung der Lebensmittelpreise.
Lebensmittel-Inflation sinkt
Die Gesamtinflation Österreichs ist im Oktober 2023 laut der Schnellschätzung der Statistik Austria auf 5,4% gesunken. Das geht vor allem auf sinkende Preise für Nahrungsmittel und Möbel zurück. In Zeiten der Teuerung stehen Aktionen beim Einkaufsverhalten der Haushalte im Vordergrund. Die Einkaufsmengen gingen im 1. Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um -3,5% zurück und liegen damit sogar leicht unter dem Niveau vor Beginn der Pandemie. "Verantwortlich dafür ist einerseits ein höherer Außer-Haus-Konsum nach der Pandemie, aber auch die Teuerung. Wir sehen das die Absätze an Qualitätslebensmittel sinken und der Dschungel an Handels-Eigenmarken wächst. Wenn wir auch in Zukunft gut durch Krisen kommen wollen, müssen wir den Absatz regionaler Lebensmittel erhöhen", so Totschnig. Laut Bericht kaufen Konsumentinnen und Konsumenten teuerungsbedingt vermehrt bei Diskontern und Supermärkten anstelle von Direktvermarktern oder dem Fachhandel ein.
Lebensmittelversorgung weiter sichergestellt
Aktuell ist die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln mit der vollen Produktpalette und Vielfalt sichergestellt. Die Lebensmittelproduktion und der Lebensmittelhandel in Österreich funktioniert ohne Störungen. Die hohen Energiekosten, die damit verbundenen Steigerungen der Produktions- und Inputkosten und vor allem die Inflation wirken aber nach wie vor entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Versorgungslage in Österreich
Für eine gesicherte Lebensmittelversorgungslage ist nicht nur die Verfügbarkeit der produzierten Lebensmittel wichtig, sondern auch die Versorgung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, wie etwa die Versorgung mit ausreichend Energie, Futter- und Düngemitteln. "Nach turbulenten Zeiten aufgrund von hohen Energiepreisen und Lieferengpässen ist hier wieder mehr Ruhe und Stabilität eingekehrt", so Totschnig.
Die heurige Getreideproduktion Österreichs (ohne Mais) wird auf rund 3 Mio. t geschätzt und liegt damit über dem Vorjahresniveau. Die prognostizierte Gesamtproduktion (mit Mais) wird 2023 mit 5,36 Mio. t das Vorjahr übertreffen. Durch russisches Preis-Dumping, ein Überangebot bedingt durch gute Ernten bzw. weniger Nachfrage und ein indirekter Preisdruck vom Getreidehandel durch ukrainische Getreideimporte in die EU sind die Getreidepreise 2023 jedoch stark zurückgegangen. Das hat, bei hohen Inputkosten beim Anbau der heurigen Ernte, stark verringerte Erlöse für heimische Getreideerzeuger bewirkt.
Die Versorgung mit tierischen Produkten ist aufgrund des hohen Selbstversorgungsgrades ebenfalls gesichert. Die Konsumentinnen und Konsumenten halten nach wie vor Bio- und Qualitäts-Produkten die Treue. "Aber wir sehen auch hier eine gewisse Zurückhaltung beim Einkauf von höherpreisigem Fleisch", so Totschnig.
Der Selbstversorgungsgrad in Österreich liegt deutlich über oder nahe an 100% bei Getreide (87%), Wein (100%), Kartoffeln (90%), Trinkmilch (178%), Rind- und Kalbfleisch (147%) und Schweinefleisch (108%).
"Unser aller Ziel muss sein, dass unsere bäuerlichen Familienbetriebe weiter produzieren und so die Lebensmittelversorgung gewährleisten können. Denn eine Verknappung beim Angebot würde sich wiederum auf die Lebensmittelpreise auswirken. Genau deshalb war es notwendig, dass wir das Impulsprogramm für die Landwirtschaft auf den Weg gebracht haben", betont Totschnig. (Schluss)
Der 4. Bericht zur nationalen Lebensmittelversorgungssicherheit umfasst die Darstellung der Versorgungslage mit Lebensmitteln in Österreich. Zudem gibt er Auskunft über die allgemeine Agrarmarktlage, die Versorgungslage mit Betriebsmitteln, zur Lebensmittelverarbeitung, zur Lage im Lebensmittelhandel und zur Entwicklung der Lebensmittelpreise.
Lebensmittel-Inflation sinkt
Die Gesamtinflation Österreichs ist im Oktober 2023 laut der Schnellschätzung der Statistik Austria auf 5,4% gesunken. Das geht vor allem auf sinkende Preise für Nahrungsmittel und Möbel zurück. In Zeiten der Teuerung stehen Aktionen beim Einkaufsverhalten der Haushalte im Vordergrund. Die Einkaufsmengen gingen im 1. Halbjahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um -3,5% zurück und liegen damit sogar leicht unter dem Niveau vor Beginn der Pandemie. "Verantwortlich dafür ist einerseits ein höherer Außer-Haus-Konsum nach der Pandemie, aber auch die Teuerung. Wir sehen das die Absätze an Qualitätslebensmittel sinken und der Dschungel an Handels-Eigenmarken wächst. Wenn wir auch in Zukunft gut durch Krisen kommen wollen, müssen wir den Absatz regionaler Lebensmittel erhöhen", so Totschnig. Laut Bericht kaufen Konsumentinnen und Konsumenten teuerungsbedingt vermehrt bei Diskontern und Supermärkten anstelle von Direktvermarktern oder dem Fachhandel ein.
Lebensmittelversorgung weiter sichergestellt
Aktuell ist die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln mit der vollen Produktpalette und Vielfalt sichergestellt. Die Lebensmittelproduktion und der Lebensmittelhandel in Österreich funktioniert ohne Störungen. Die hohen Energiekosten, die damit verbundenen Steigerungen der Produktions- und Inputkosten und vor allem die Inflation wirken aber nach wie vor entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Versorgungslage in Österreich
Für eine gesicherte Lebensmittelversorgungslage ist nicht nur die Verfügbarkeit der produzierten Lebensmittel wichtig, sondern auch die Versorgung entlang der gesamten Wertschöpfungskette, wie etwa die Versorgung mit ausreichend Energie, Futter- und Düngemitteln. "Nach turbulenten Zeiten aufgrund von hohen Energiepreisen und Lieferengpässen ist hier wieder mehr Ruhe und Stabilität eingekehrt", so Totschnig.
Die heurige Getreideproduktion Österreichs (ohne Mais) wird auf rund 3 Mio. t geschätzt und liegt damit über dem Vorjahresniveau. Die prognostizierte Gesamtproduktion (mit Mais) wird 2023 mit 5,36 Mio. t das Vorjahr übertreffen. Durch russisches Preis-Dumping, ein Überangebot bedingt durch gute Ernten bzw. weniger Nachfrage und ein indirekter Preisdruck vom Getreidehandel durch ukrainische Getreideimporte in die EU sind die Getreidepreise 2023 jedoch stark zurückgegangen. Das hat, bei hohen Inputkosten beim Anbau der heurigen Ernte, stark verringerte Erlöse für heimische Getreideerzeuger bewirkt.
Die Versorgung mit tierischen Produkten ist aufgrund des hohen Selbstversorgungsgrades ebenfalls gesichert. Die Konsumentinnen und Konsumenten halten nach wie vor Bio- und Qualitäts-Produkten die Treue. "Aber wir sehen auch hier eine gewisse Zurückhaltung beim Einkauf von höherpreisigem Fleisch", so Totschnig.
Der Selbstversorgungsgrad in Österreich liegt deutlich über oder nahe an 100% bei Getreide (87%), Wein (100%), Kartoffeln (90%), Trinkmilch (178%), Rind- und Kalbfleisch (147%) und Schweinefleisch (108%).
"Unser aller Ziel muss sein, dass unsere bäuerlichen Familienbetriebe weiter produzieren und so die Lebensmittelversorgung gewährleisten können. Denn eine Verknappung beim Angebot würde sich wiederum auf die Lebensmittelpreise auswirken. Genau deshalb war es notwendig, dass wir das Impulsprogramm für die Landwirtschaft auf den Weg gebracht haben", betont Totschnig. (Schluss)
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