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Hannover, 15. November 2023 (aiz.info)

Paetow: Ressourcenschutz und Produktivitätssteigerung gehören zusammen

Green Productivity ist Leitthema der Agritechnica 2023

Hubertus Paetow, Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG), strich in seiner Rede anlässlich der Eröffnung der Agritechnica, der Weltleitmesse für Agrartechnik, das Spannungsfeld, in dem die Landwirtschaft und die Agrartechnikbranche aktuell stehen, hervor.
 
"Lange Zeit war das einzige Ziel für uns Landwirte, eine wachsende Bevölkerung mit ausreichend Lebensmitteln zu versorgen. Heute stellen die Märkte nicht nur höchste Anforderungen an Menge, Preis und Qualität des Endprodukts, sondern auch an die Nachhaltigkeit der gesamten Prozesskette. Ein zukunftsfähiger Agrarsektor muss die natürlichen Ressourcen schonen. Dafür gibt es keine einfache Lösung. Es braucht unser Wissen, Können und Innovationen, um Veränderungen hervorzubringen. Bereits in der Vergangenheit war es der technische und fachliche Fortschritt, der neben der Steigerung der Produktivität meist auch die Ressourcenschonung verbessert hat, denkt man beispielsweise an eine reduzierte Bodenbearbeitung oder die digitalen Systeme zum Teilflächenmanagement", unterstrich Paetow die Bedeutung technischer Innovationen als Problemlöser.
 
In einer Welt, in der die Nachfrage nach Nahrung, Energie und anderen Gütern ständig wächst, dürfe man nicht den Wert und die Endlichkeit natürlicher Ressourcen außer Acht lassen. Deshalb gelte es, weltweit intelligente Strategien und Verfahren zu entwickeln, um steigende Produktivität mit Ressourcen- und Klimaschutz in Einklang zu bringen. "Eine nachhaltige und effiziente Nutzung von Ressourcen ist nicht nur ökologisch verantwortlich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll. Sie ermöglicht es, die Produktivität zu steigern, Kosten zu reduzieren und gleichzeitig Umweltauswirkungen zu minimieren. Indem wir in Innovationen investieren, tragen wir dazu bei, unsere Umwelt zu schützen und gleichzeitig die Produktivität unserer Agrarsysteme zu steigern", führte der DLG-Präsident weiter aus.
 
Wettbewerbsfähigkeit sichern - Innovationen fördern
 
Bei allem Fortschritt in Richtung Ökologie und Klimaschutz sollte am Standort Europa eine Unabhängigkeit in der Grundversorgung und damit eben auch in der Nahrungsmittelerzeugung bewahrt werden. Diese Unabhängigkeit brauche aber Rahmenbedingungen, die die Unternehmen nicht auch noch dabei behindern, sich im Sinne einer globalen Wettbewerbsfähigkeit weiterzuentwickeln.
 
Unternehmerische Gestaltungskraft und Innovationsfähigkeit bildeten das Herzstück einer erfolgreichen Landwirtschaft. Sie benötigten allerdings politische Rahmenbedingungen, damit sie ihr volles Potenzial entfalten könnten. Eine weitsichtige Agrarpolitik trage dazu bei, Barrieren zu beseitigen und Innovationen zu fördern. "Der Staat sollte eine fördernde Rolle einnehmen und sich darauf konzentrieren, die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu optimieren, anstatt den Schwerpunkt auf übermäßige Kontrolle und detaillierte betriebliche Vorgaben zu setzen", so Paetow. Die betriebliche Feinsteuerung solle den Unternehmen überlassen werden, da sie am besten in der Lage seien, ihre internen Abläufe und Prozesse zu optimieren. Eine staatliche Förderung anstelle einer übermäßigen Kontrolle schaffe ein Umfeld, in dem Unternehmen ihre unternehmerische Kreativität entfalten können. Dies fördere Innovation, Effizienz und Wachstum.
 
Die Agritechnica 2023 ist noch bis zum 18. November auf dem Messegelände in Hannover geöffnet. (Schluss)
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