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London/Wien, 17. November 2023 (aiz.info)

IGC: Mehr Mais in den USA treibt globale Ernte- und Endlagerprognose höher

Endlager von Weizen schrumpfen aber - Siebter Lagerabbau in Folge bei Getreide insgesamt

Der Internationale Getreiderat (IGC) in London hebt im Grain-Market-Report (GMR) vom November die weltweiten Getreide- und Maisernten 2023/24 sowie den Verbrauch gegenüber Oktober um jeweils 3 Mio. t an. Da aber aus der Saison 2022/23 größere Überlager als bisher prognostiziert mitgenommen werden, steigt die Endlagerprognose für 2023/24 um 3 Mio. t. Dennoch schmelzen heuer - schon das siebte Jahr in Folge - neuerlich die gesamten globalen Getreidereserven um 2% vor allem bei Weizen (-6%), Gerste (-11%) und Hafer (-50%). Seit dem Vormonat steigen die Preise von Sojabohnen und Reis, sanken aber die von Weizen, Mais und Gerste.
 
Den stärksten Verbrauchszuwachs verzeichnet 2023/24 die Verfütterung als auch größter Verbrauchsposten mit plus 2,3% auf 1.044 Mio. t, gefolgt von der industriellen Verarbeitung mit plus 2,1% auf 371 Mio. t und der menschlichen Ernährung mit plus 0,6% auf 761 Mio. t. Die im Jahresabstand um 1,3% auf die zweitgrößte Menge der Geschichte wachsende gesamte Getreideproduktion von 2.295 Mio. t geht vor allem auf das Konto einer Rekord-Maisernte von 1.223 Mio. t - und diese wiederum auf das der USA, die heuer um 11% oder 39 Mio. t mehr Mais einfahren. Den in der Folge um 23 Mio. t anschwellenden Maisendbeständen der USA ist auch der weltweite Bestandsaufbau beim Mais um 10 Mio. t und der Aufbau der gesamten Getreidevorräte bei den wichtigsten Exporteuren um 10% zu verdanken. Die globale Weizenproduktion fällt dementgegen um 2% gegenüber dem Vorjahr auf 787 Mio. t (+2 Mio. t zum Vormonat) ab, der Verbrauch nimmt um gut 1% auf 804 Mio. t zu und die Weizenendlager der Welt schmelzen 2023/24 um 6% auf 264 Mio. t oder 32,84% des Jahresverbrauchs (Ratio stock to use) ab.
 
Ernten Russlands und der Ukraine hinaufgesetzt - EU importiert weniger Mais und Weizen
 
Gegenüber dem Oktober verbesserten sich die Prognosen für die Weizenernten Russlands, der Ukraine, der EU sowie der Türkei und verschlechterten sich die für Argentinien sowie Kasachstan. Russland ist größter Weizenexporteur mit einer um 0,2 Mio. t auf 50,1 Mio. t angehobenen Menge, die Ukraine bringt es nun mit 13,0 Mio. t auf 0,5 Mio. t mehr. Die Weizenausfuhren der EU senkt der IGC gegenüber Oktober um 1,3 Mio. t auf 34,8 Mio. t, dafür steigt die Endlagerprognose für die Union um 1,5 Mio. t auf 15,3 Mio. t. Es findet aber dennoch ein Abbau der Weizenbestände in der Union um 3,2 Mio. t statt. Im Vergleich zur globalen Ratio stock to use bei 32,84% bleibt die Weizenbilanz der EU mit 10,63% Endlageranteil am Verbrauch auch extrem eng. Beim Mais hebt der Rat das Exportpotenzial der Ukraine übrigens um 0,8 Mio. t auf 28,8 Mio. t an und belässt den Import der EU bei 20,9 Mio. t, um bei 60,2 Mio. t Maisernte den Bedarf von 78,4 Mio. t decken zu können. Die Einfuhren der EU von Mais gehen im Jahresabstand signifikant um 6,8 Mio. t zurück und ebenso die von Weizen um 5,1 Mio. t auf 7,7 Mio. t.

Sojabohnen-Rekordernte und zweiter globaler Lageraufbau in Folge
 
Große Ernten in Südamerika stecken hinter einem Produktionszuwachs im Jahresabstand um 7% auf den neuen Rekord von 395 Mio. t Sojabohnen. Der Verbrauch steigt um 8% ebenfalls auf einen neuen Höhepunkt. Unter dem Strich wachsen die globalen Sojaendlager das zweite Jahr in Folge um 8 Mio. t beziehungsweise heuer um 15% an.
 
Sojabohnen und Reis bescheren GOI-Index gegenüber Oktober leichtes Plus von 0,6%
 
Preissteigerungen von 4,6% für Sojabohnen (-13,9% zum Vorjahr) und Reis von 0,5% (+32,5% zum Vorjahr) überwogen Schwäche im Getreidebereich und bescherten dem vom IGC erhobenen Getreide- und Ölsaatenindex (GOI) im Monatsabstand insgesamt ein leichtes Plus von 0,6%, wobei aber im Jahresabstand 16,8% Preisverlust zu Buche stehen. Der Sojabohnenpreis wurde von einer steigenden Exportnachfrage in den USA, suboptimalen Wetterbedingungen in Brasilien und eine Befestigung der Sojaschrotmärkte getrieben.
 
Aufgrund saisonalen Erntedrucks auf der Südhalbkugel verlor der Subindex von Weizen zum Vormonat 2,2% und gegenüber dem Vorjahr 26,4%. In einzelnen anderen Regionen erholten sich die Weizenpreise jedoch - etwa in Russland währungsbedingt und weil die Abgabebereitschaft der Produzenten nachließ. Aufgrund von Abschwächungen quer durch die ganzen Anbieterregionen, insbesondere aber in Argentinien, sank der Preisindex von Mais im Monatsabstand um 7,3% (-27,3% zum Vorjahr) auf ein zeitweiliges Dreimonate-Tief. (Schluss) pos
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