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Wien, 12. Juni 2023 (aiz.info)

Moosbrugger ortet steigende Bedrohung für Almen durch den Wolf

Abbau von regulatorischen Hürden für den Abschuss als Notfallmaßnahme gefordert

Wölfe treiben weiterhin ihr Unwesen und haben alleine im vergangenen Jahr in Österreich 2.000 Schafe verwundet oder getötet, viele davon auf Almflächen. Zu Beginn der heurigen Saison hat sich die Lage weiter zugespitzt, berichtet Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ)-Präsident Josef Moosbrugger in einem Gespräch mit der APA. "Bei betroffenen Bauern liegen die Nerven blank", so Moosbrugger, der als Konsequenz einfachere Regeln für den Abschuss als Notfallmaßnahme fordert.
 
Für Rufe nach einer Stärkung des Herdenschutzes durch den Einsatz von Hirtenhunden oder engmaschigerer Umzäunung hat der LKÖ-Präsident wenig Verständnis. Gerade kleinstrukturierten Betrieben, die einen Großteil des Sektors ausmachen, fehle es dafür an wirtschaftlichen Mitteln. Die Ausbildung der Tiere und die entsprechende Ausstattung sei teuer und nicht durch die Erlöse aus Schafprodukten zu kompensieren. "Wer glaubt, dass das Thema Wolf mit Herdenschutz zu lösen ist, lebt fernab der Realität", so Moosbrugger. Und: "Wölfe sind so schlau, dass sie auch Zäune überspringen und überwinden können."
 
Der LKÖ-Präsident plädiert dafür, die regulatorischen Hürden für den Abschuss von Wölfen als Notfallmaßnahme zu senken. Gefragt sei insbesondere eine rasche Umstufung des Wolfes in der sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH) der Europäischen Union. Die darin verankerte Schutzregelung erachtet Moosbrugger als nicht mehr zeitgemäß, zumal die Tiere in Europa längst nicht mehr vom Aussterben bedroht seien. Er verwies auch auf rechtliche Möglichkeiten in Schweden, das Rentieren einen vorrangigen Schutz einräumt. Dadurch könne dort die Bildung von Wolfsrudeln unterbunden werden. (Schluss)
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