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Wien, 13. Juni 2023 (aiz.info)

Landwirtschaftskammer Österreich veröffentlicht Jahresbericht 2022/23

"Versorgungssicherheit - Verantwortung für Österreich" - Auswirkungen des Ukraine-Krieges spürbar

Die Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ) hat nun ihren Jahresbericht 2022/23 veröffentlicht, der den Titel "Versorgungssicherheit - Verantwortung für Österreich" trägt. "Mit dem vorliegenden Bericht wollen wir einen Überblick über unsere zentralen Herausforderungen und Leistungen als bäuerliche Interessenvertretung geben. Eine zukunftsfähige Basis für unsere bäuerlichen Familienbetriebe und eine nachhaltige Versorgungssicherheit der heimischen Bevölkerung stehen im Fokus unserer Arbeit", betont LKÖ-Präsident Josef Moosbrugger.
 
"Das Jahr 2022 war geprägt vom Aufeinandertreffen dreier Krisen, die zu massiven Auswirkungen auf die gesamte österreichische Wirtschaft, so auch die Land- und Forstwirtschaft, geführt haben. Neben der Corona-Pandemie und dem mittlerweile allgegenwärtigen Klimawandel waren vor allem die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine enorm und haben eine erhebliche Verteuerung von Gas und Energie bewirkt. Diese Kostensteigerungen haben sich in weiterer Folge auf alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche ausgewirkt", berichtet Moosbrugger im Vorwort.
 
Angesichts des Krieges gefordert, Produktion am Laufen zu halten
 
"Die Inflation hat ein seit Jahrzehnten nicht mehr gekanntes Niveau erreicht. Das ist eine Herausforderung auch für unsere bäuerlichen Familienunternehmen, die mit Klasse statt Masse punkten und besonders von der Preissensibilität vieler Konsumentinnen und Konsumenten betroffen sind. Als Landwirtschaftskammer waren wir einmal mehr gefordert, trotz aller Marktverschiebungen dafür zu sorgen, die Produktion am Laufen zu halten und die Versorgungssicherheit für die österreichische Bevölkerung sicherzustellen", so der LKÖ-Präsident auch im Hinblick auf erzielte Entlastungsmaßnahmen.
 
"Gemeinsam mit dem Ländlichen Fortbildungsinstitut ist es auch unser Ziel, die Betriebe effizient zu beraten und weiterzubilden, um ihnen individuelle Lösungen für die Herausforderungen auf den volatilen Märkten aufzuzeigen. Auf besonders großes Interesse stießen Webinare und Beratungen zum Düngermarkt oder im Bereich der Erneuerbaren Energie bzw. der Energieeffizienz", betont Moosbrugger. "Wir unterstützen die Land- und Forstbetriebe, ihr Produktionspotenzial verstärkt dafür zu nutzen, die enorme Abhängigkeit im Gas- und Energiebereich zu reduzieren. Das würde auch dem Klimaschutz dienen. Ähnliche schädliche Entwicklungen bei Lebensmitteln müssen verhindert werden."
 
Kein Verständnis für praxisferne, kontraproduktive EU-Strategien
 
"Bei Gas und Energie hat sich gezeigt, dass unsere langjährigen Forderungen, mehr in den Bereich der Erneuerbaren zu investieren, absolut richtig waren. Auch in einer globalisierten Welt ist es ein fataler Fehler, immer dem Billigsten nachzurennen und die Eigenversorgung zu vernachlässigen. Gerade Biomasse und Biogas sind unverzichtbar und haben erhebliches Potenzial", unterstreicht Moosbrugger. "In diesem Zusammenhang haben wir kein Verständnis für viele vollkommen praxisferne, kontraproduktive EU-Strategien und Pläne, die auf Brüsseler bzw. Straßburger Ebene verfolgt werden und die Produktion erschweren. Aus unserer Sicht braucht es in einer solch herausfordernden Zeit mehr denn je echte Nachhaltigkeit, die auf Ökologie, Ökonomie und Soziales gleichermaßen Rücksicht nimmt.
 
"Bei der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) ist es zwar gelungen, gegenüber den ursprünglichen Vorschlägen deutliche Verbesserungen zu erreichen, die der Praktikabilität Rechnung tragen. Trotzdem wurde die zu überspringende Latte für die Betriebe wegen der EU-Vorgaben noch einmal höher gelegt. Gemeinsam mit dem Landwirtschaftsministerium und der AMA waren wir intensiv gefordert, den bäuerlichen Betrieben die neuen Maßnahmen näherzubringen", so Moosbrugger und verweist auf die hohe Teilnahmerate am Österreichischen Agrarumweltprogramm (ÖPUL).
 
Engagierte Landjugend, Bäuerinnen, Jubiläen höchst positiv
 
"Weitere große Herausforderungen im Berichtszeitraum waren Negativkampagnen durch Nichtregierungsorganisationen, die Diskrepanz zwischen gesellschaftlichen Wünschen und Zahlungsbereitschaft und vieles mehr", so Moosbrugger. "Im Jahresbericht wird aber auch sehr viel Erfreuliches berichtet. Positiv stimmt etwa, mit welch enormem Engagement die Landjugend Österreich und die ARGE Bäuerinnen nach der Corona-Durststrecke wieder in ganz Österreich unterwegs sind. Auch die Jubiläen des Jahres 2022, nämlich 50 Jahre ARGE Bäuerinnen, 50 Jahre LFI Österreich und 30 Jahre ARGE Meister sorgen trotz aller Herausforderungen für Optimismus. Wer den Jahresbericht genau liest, kann erkennen, wie wichtig die österreichische Land- und Forstwirtschaft in einer Zeit multipler Krisen ist. Das soll uns trotz aller Herausforderungen mit Hoffnung und Zuversicht erfüllen", betont der LKÖ-Präsident. (Schluss) APA OTS 2023-06-13/11:05
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