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Wien, 4. Dezember 2023 (aiz.info)

Heimische Gemüseernte fällt 2023 um 3% kleiner als im Vorjahr aus

Etwas weniger Fruchtgemüse, aber mehr Salat und eine zufriedenstellende Zwiebelernte

An heimischem Feld- und Gartenbaugemüse wurden heuer 651.500 t geerntet und damit um 3% weniger als im Vorjahr, trotzdem die Anbaufläche gestiegen war. Dennoch lag die diesjährige Ernte über dem Fünfjahresmittel (+3%). Ein später Saisonbeginn aufgrund des unterkühlten Frühjahres wirkte sich neben Trockenheit sowie Unwettern mit Starkregen und Hagelschlag ertragslimitierend aus. Die durch das ausgesprochen milde Wetter verlängerte Herbstsaison sorgte aber wieder für eine bessere Mengenverfügbarkeit von heimischem Gemüse, teilt Statistik Austria mit.
 
Die Fruchtgemüseernte betrug 164.300 t und lag damit bei weitgehend unveränderter Anbaufläche unter Vorjahresniveau (-2% zu 2022), was nahezu dem Fünfjahresdurchschnitt entsprach. Das kühle, lichtarme Frühjahr sorgte für einen schlechten Saisonstart, der auch im Laufe des Sommers nicht mehr ganz wettgemacht werden konnte. Bei Tomaten stieg die Fläche dank Anbauausweitung in Oberösterreich um 3% an, während sich die Produktion mit 57.000 t kaum "bewegte" (+/-0% zu 2022). 82% davon waren Rispenparadeiser. Die Erntemenge von Gurken ging um 2% auf 43.400 t zurück. Bei Salatgurken aus geschütztem Anbau blieb die Produktion mit 34.300 t stabil und machte knapp 80% der gesamten Gurkenproduktion aus. Der Anbau von Einlegegurken, die hauptsächlich in Oberösterreich kultiviert wurden, legte etwas zu (+3% zu 2022), jedoch verursachte das kaltnasse Frühjahr Wachstumsschäden, was den Ertrag merklich schmälerte, sodass letztendlich 8.100 t geerntet wurden (-7% zu 2022). Auch bei Freilandgurken kam es zu einer deutlichen Abnahme, die Ernte belief sich hier auf 960 t (-15%), so Statistik Austria.
 
Bei Paprika war ein Ernteanstieg von 5% auf 13.200 t zu verzeichnen. Davon stammten 97% aus Anbau unter Glas und Folie, wovon wiederum über drei Viertel der bunten Varietät zugehörig war. Die Fläche von Zuckermais erhöhte sich leicht auf 960 ha, die Produktionsmenge lag mit 19.000 t aber geringfügig unter der von 2022 (-1%). Speisekürbis erzielte auf leicht rückläufiger Fläche eine Produktion von 20.800 t (-7% zu 2022). Ähnlich war die Situation bei Zucchini, die eine Erntemenge von 7.100 t erreichten (-12%). Melonen hingegen legten an Fläche weiter zu (+9% zu 2022) und verzeichneten gegenüber dem Vorjahr ein Produktionsplus von 2% auf 2.300 t.
 
Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse
 
Kohl-, Blatt- und Stängelgemüse verzeichnete laut Statistik Austria mit 137.200 t eine leicht unterdurchschnittliche Produktionsmenge (-1% zum Fünfjahresmittel), die 3% unter dem Vorjahreswert blieb. Die kühle Frühjahrswitterung, Trockenheit und Unwetter machten den Freilandkulturen zu schaffen, andererseits wurde durch den schönen und milden Herbst eine Verlängerung der Saison ermöglicht. Bei Salat, der fast 40% dieser Produktgruppe ausmachte, ergab sich aufgrund des gestiegenen Anbaus - vor allem in Tirol - eine Produktionsmenge von 53.400 t (+10% zu 2022), wobei der Fünfjahresdurchschnitt um 13% übertroffen wurde. Bei Kraut ging die Fläche um 4% zurück und die Erntemenge belief sich auf 38.800 t (-15% zu 2022). Auch Chinakohl fiel stark zurück und erbrachte lediglich eine Produktion von 11.900 t (-15% zum Vorjahr). Spinat - bereits 2022 auf sehr tiefem Niveau - wurde ebenfalls weiter reduziert und sank auf 7.800 t (-9% zu 2022), was einem Minus von 36% gegenüber dem Fünfjahresmittel entsprach. An Spargel wurde aufgrund des kalten Frühjahrs mit 2.300 t um 10% weniger geerntet als im Vorjahr.
 
Hülsenfrüchte, Wurzel- und Zwiebelgemüse
 
Die Gruppe der Hülsenfrüchte, Wurzel- und Zwiebelgemüsearten umfasste eine Erntemenge von 350.000 t und notierte damit 4% unter dem Vorjahreswert, aber deutlich über dem Fünfjahresmittel (+6%). An Zwiebeln, die fast ein Viertel der gesamten Gemüseproduktion stellten, wurde auf konstanter Fläche eine Ernte von 159.500 t verzeichnet (-9% zu 2022), welche 3% über dem Fünfjahresdurchschnitt lag. Die Karottenfläche nahm etwas zu (+2%), womit eine Ernte von 121.000 t erreicht wurde (+2% zu 2022). Zeller notierte mit einer Erntemenge von 13.400 t deutlich unter Vorjahresniveau (-8%) und auch Kren erreichte wegen Flächen- und Ertragsdefizits nur eine Produktion von 3.300 t (-22% zu 2022). Knoblauch legte an Fläche zu und erzielte eine Produktionsmenge von 1.600 t (+6% zu 2022). Bei Grünerbsen ging die Produktionsmenge ertragsbedingt auf 8.700 t zurück (-10% zu 2022). Auch bei Fisolen reduzierte sich die Ernte auf 4.500 t (-5% zu 2022). Käferbohnen (inkl. andere Speisebohnen) erzielten auf höherer Fläche wieder bessere Erträge als im Vorjahr, wodurch die Erntemenge auf 380 t (+27%) anstieg. Die Fläche von Gemüsesoja wurde stark ausgeweitet (+54%), woraus trotz niedrigen Ertragsniveaus ein Produktionsvolumen von 3.000 t resultierte (+63%), berichtet Statistik Austria. (Schluss)
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