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Wien, 11. Juli 2023 (aiz.info)

Kartoffelmarkt: Eingeschränktes Angebot sorgt für stabile Erzeugerpreise

Erntearbeiten in Trockengebieten stehen still

Die ungewöhnlich stabile Situation am österreichischen Frühkartoffelmarkt hat weiter Bestand. Die zweite Hitzewelle dieses Jahres und ausbleibende Niederschläge sorgen dafür, dass in den Trockengebieten Ostösterreichs die Erntearbeiten eingestellt werden mussten. Wo noch gerodet werden kann, räumen die Flächen bei schwachen bis maximal durchschnittlichen Erträgen rasch, teilt die Interessengemeinschaft Erdäpfelbau mit. Die Ernte der frühen Sorten ist mittlerweile fast abgeschlossen. Dem eingeschränkten Angebot steht eine zufriedenstellende Inlandsnachfrage gegenüber. Auch wurde zuletzt von Exporten Richtung Deutschland berichtet. Vor diesem Hintergrund gab es bei den Erzeugerpreisen in der letzten Woche keine Änderungen. In Niederösterreich und der Steiermark wurden zu Wochenbeginn meist 45 bis 50 Euro/100 kg bezahlt. In Oberösterreich lagen die Frühkartoffelpreise ebenfalls unverändert bei 52 Euro/100 kg.
 
Mit einer angespannten Situation am europäischen Speisekartoffelmarkt wird auch im kommenden Jahr gerechnet. Die starke Nachfrage an Industrieware in den Niederlanden, Belgien und Deutschland verursacht eine deutliche Reduktion der Vermehrungsflächen bei den Speisesorten. Somit ist im kommenden Jahr mit Verknappungen im Saatgutbereich und stark steigenden Saatgutkosten zu rechnen.
 
In Deutschland wurden mittlerweile in allen Frühkartoffelanbaugebieten die Rodearbeiten aufgenommen. Dennoch wird weiterhin von einer knappen Angebotssituation berichtet. Das Angebot an Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum war heuer nicht bedarfsdeckend. Entsprechend wurde sehr früh auf heimische Ware zurückgegriffen. Bei entsprechend überschaubaren Hektarerträgen und regen Absatzmöglichkeiten ging die Flächenräumung rasch vonstatten, sodass zuletzt aus allen Anbaugebieten von einem Vermarktungsvorsprung gegenüber den letzten Jahren berichtet wird. So waren in der Pfalz in der letzten Woche bereits mehr als 40% der Frühkartoffelflächen abgeerntet. Mittlerweile wird auch schon befürchtet, dass in manchen Regionen eine Versorgungslücke zwischen Frühware und der Haupternte entsteht. Die Preise bleiben entsprechend hoch. Der Erzeugerpreis für deutsche Frühkartoffel lag zu Wochenbeginn bei meist 70 bis 75 Euro/100 kg. (Schluss)
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