Unterdurchschnittliches Lebendangebot versorgt EU-Schweinemarkt ausreichend
Notierung unverändert - China importiert wieder mehr - EU verliert aber Marktanteile
Quer durch die EU präsentiere sich das Schweinegeschäft angebots- und nachfrageseitig unaufgeregt bis lustlos, so Johann Schlederer, Geschäftsführer der Österreichischen Schweinebörse im Marktbericht. Die Schweinefleischproduktion aber auch der Absatz befänden sich in einem für diese Jahreszeit nicht untypischen Sommerloch. Vor diesem Hintergrund notiere die Mehrheit der EU-Länder - so auch Österreich - unverändert.
Die Mittelmeerländer würden Schlederer zufolge tourismusbedingt eine leichte Tendenz zur Belebung des Fleischmarkts beobachten, mittel- und nordeuropäische Länder hingegen eine gegenteilige Entwicklung. So berichtet die deutsche Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG), das weiterhin übersichtliche Angebot an Schlachtschweinen finde trotz ruhiger Nachfrage der Schlachtunternehmen problemlos und vollständig seine Käufer. Von urlaubsbedingt leeren Mensen und Betriebsküchen ist ebenso die Rede wie von Kurzarbeit in Schlachthöfen. Stabile Preise seien laut VEZG in der neuen Schlachtwoche erneut die Folge. Der Basispreis für Schlachtschweine bleibe im Zeitraum 27. Juli bis 2. August 2023 erneut unverändert bei 2,50 Euro/kg Schlachtgewicht.
Neuer Jahrestiefstwert schlachtreifer Schweine in Österreich - Notierung unverändert
In Österreich liege das Angebot schlachtreifer Schweine abermals auf Jahrestiefstwert. Mit nur 80.000 Schweineschlachtungen sei die Schlachtkapazität nicht ausgelastet, wodurch auch in Österreich einzelne Betriebe laut Schlederer auf eine 4-Tage-Schlachtwoche umgestellt hätten. Trotzdem sei am Fleischmarkt keine Spur von Verknappung, im Gegenteil, schleppende Geschäfte stünden auf der Tagesordnung. Exportorientierte Schlacht- und Zerlegebetriebe sähen sich zunehmend mit Dumpingangeboten speziell bei Schinken und Karree konfrontiert. Eine Besserung sollte sich - wie es auch die VEZG in Deutschland erhofft - Mitte August einstellen, sollten Urlaubsheimkehrer noch einmal Lust aufs Grillen im eigenen Garten verspüren. An der österreichischen Schweinebörse sein man sich auch einig, die Notierung auf unverändertem Niveau zu belassen.
Damit bleiben die Preise für Mastschweine bei 2,54 Euro/kg (Berechnungsbasis: 2,44 Euro) und die für Zuchten bei 1,96 Euro/kg (Berechnungsbasis: 1,86 Euro). Für Ferkel werden in der KW 30 4,10 Euro angegeben und eine durchschnittliche Preisdifferenz zum bayerischen Ringferkel von rund 2,95 Euro pro Stück.
China importiert wieder mehr Schweinefleisch - EU verliert aber Marktanteile
In China wurden laut Agenturmeldungen zuletzt zwar wieder mehr Schweine produziert und größere Mengen Schweinefleisch importiert, die Stimmung der Branche dort ist aber wegen nicht kostendeckender Preise gedrückt. Und die EU verlor im Reich der Mitte Marktanteile auf Kosten billigerer Anbieter wie Brasiliens, der USA und Kanadas.
China führte demnach im ersten Halbjahr 2023 einschließlich Nebenerzeugnissen 1,54 Mio. t Schweinefleisch ein, das sind rund 13% mehr als nach dem massiven Einbruch im Vorjahr. Die Ausgaben für diese Importe seien aber wegen höherer Weltmarktpreise um 31% gestiegen. Brasilien habe rund ein Drittel mehr Schweinefleisch an China verkauft, die USA um 30% mehr und Kanada sogar um mehr als die Hälfte. Auch an Nebenprodukten exportierten diese Länder bedeutend mehr dorthin.
Frankreichs Lieferungen von frischem Schweinefleisch in die Volksrepublik hätten dementgegen nur um 1% zugelegt und die Dänemarks um 4,1%, wobei die von dänischen Nebenerzeugnissen sogar rund ein Fünftel abgenommen hätten. Lediglich die Niederlande hätten um 37% mehr Schweinefleisch in China absetzen können. In absoluten Zahlen liegen die meisten Europäer (Frankreich: 74.000 t, Dänemark: 84,900 t, Niederlande: 143.900 t) aber hinter den Brasilianern (220.800 t), den USA (228.900 t) oder Kanada (125.300 t). Nur der wichtigste Lieferant aus der Union, Spanien, konnte mit 351.700 t mithalten, aber nur mit einem Zuwachs von 2,4%.
Erzeugerpreise in China nicht kostendeckend
Den Berichten zufolge betrug der Schweinebestand Chinas Ende Juni 435,2 Mio. t Tiere - ein Plus von 1,1% im Jahresabstand. Allerdings brächten ein anhaltendes Preistief infolge eines Überangebots und eher schwacher Nachfrage sowohl Landwirten als auch Schlachtkonzernen Verluste ein. Seit April deckten Schlachtschweinepreise bei umgerechnet gut 1,70 Euro/kg Lebendgewicht nicht mehr die auf knapp 2,00 Euro/kg geschätzten Produktionskosten. (Schluss) pos
Die Mittelmeerländer würden Schlederer zufolge tourismusbedingt eine leichte Tendenz zur Belebung des Fleischmarkts beobachten, mittel- und nordeuropäische Länder hingegen eine gegenteilige Entwicklung. So berichtet die deutsche Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG), das weiterhin übersichtliche Angebot an Schlachtschweinen finde trotz ruhiger Nachfrage der Schlachtunternehmen problemlos und vollständig seine Käufer. Von urlaubsbedingt leeren Mensen und Betriebsküchen ist ebenso die Rede wie von Kurzarbeit in Schlachthöfen. Stabile Preise seien laut VEZG in der neuen Schlachtwoche erneut die Folge. Der Basispreis für Schlachtschweine bleibe im Zeitraum 27. Juli bis 2. August 2023 erneut unverändert bei 2,50 Euro/kg Schlachtgewicht.
Neuer Jahrestiefstwert schlachtreifer Schweine in Österreich - Notierung unverändert
In Österreich liege das Angebot schlachtreifer Schweine abermals auf Jahrestiefstwert. Mit nur 80.000 Schweineschlachtungen sei die Schlachtkapazität nicht ausgelastet, wodurch auch in Österreich einzelne Betriebe laut Schlederer auf eine 4-Tage-Schlachtwoche umgestellt hätten. Trotzdem sei am Fleischmarkt keine Spur von Verknappung, im Gegenteil, schleppende Geschäfte stünden auf der Tagesordnung. Exportorientierte Schlacht- und Zerlegebetriebe sähen sich zunehmend mit Dumpingangeboten speziell bei Schinken und Karree konfrontiert. Eine Besserung sollte sich - wie es auch die VEZG in Deutschland erhofft - Mitte August einstellen, sollten Urlaubsheimkehrer noch einmal Lust aufs Grillen im eigenen Garten verspüren. An der österreichischen Schweinebörse sein man sich auch einig, die Notierung auf unverändertem Niveau zu belassen.
Damit bleiben die Preise für Mastschweine bei 2,54 Euro/kg (Berechnungsbasis: 2,44 Euro) und die für Zuchten bei 1,96 Euro/kg (Berechnungsbasis: 1,86 Euro). Für Ferkel werden in der KW 30 4,10 Euro angegeben und eine durchschnittliche Preisdifferenz zum bayerischen Ringferkel von rund 2,95 Euro pro Stück.
China importiert wieder mehr Schweinefleisch - EU verliert aber Marktanteile
In China wurden laut Agenturmeldungen zuletzt zwar wieder mehr Schweine produziert und größere Mengen Schweinefleisch importiert, die Stimmung der Branche dort ist aber wegen nicht kostendeckender Preise gedrückt. Und die EU verlor im Reich der Mitte Marktanteile auf Kosten billigerer Anbieter wie Brasiliens, der USA und Kanadas.
China führte demnach im ersten Halbjahr 2023 einschließlich Nebenerzeugnissen 1,54 Mio. t Schweinefleisch ein, das sind rund 13% mehr als nach dem massiven Einbruch im Vorjahr. Die Ausgaben für diese Importe seien aber wegen höherer Weltmarktpreise um 31% gestiegen. Brasilien habe rund ein Drittel mehr Schweinefleisch an China verkauft, die USA um 30% mehr und Kanada sogar um mehr als die Hälfte. Auch an Nebenprodukten exportierten diese Länder bedeutend mehr dorthin.
Frankreichs Lieferungen von frischem Schweinefleisch in die Volksrepublik hätten dementgegen nur um 1% zugelegt und die Dänemarks um 4,1%, wobei die von dänischen Nebenerzeugnissen sogar rund ein Fünftel abgenommen hätten. Lediglich die Niederlande hätten um 37% mehr Schweinefleisch in China absetzen können. In absoluten Zahlen liegen die meisten Europäer (Frankreich: 74.000 t, Dänemark: 84,900 t, Niederlande: 143.900 t) aber hinter den Brasilianern (220.800 t), den USA (228.900 t) oder Kanada (125.300 t). Nur der wichtigste Lieferant aus der Union, Spanien, konnte mit 351.700 t mithalten, aber nur mit einem Zuwachs von 2,4%.
Erzeugerpreise in China nicht kostendeckend
Den Berichten zufolge betrug der Schweinebestand Chinas Ende Juni 435,2 Mio. t Tiere - ein Plus von 1,1% im Jahresabstand. Allerdings brächten ein anhaltendes Preistief infolge eines Überangebots und eher schwacher Nachfrage sowohl Landwirten als auch Schlachtkonzernen Verluste ein. Seit April deckten Schlachtschweinepreise bei umgerechnet gut 1,70 Euro/kg Lebendgewicht nicht mehr die auf knapp 2,00 Euro/kg geschätzten Produktionskosten. (Schluss) pos
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