Moosbrugger zu Wolf: Entschädigungen keine Lösung - Bestand regulieren
Der Wolf ist schlauer als Experten - aus Erfahrungen anderer Länder lernen
Der Präsident der Vorarlberger Landwirtschaftskammer, Josef Moosbrugger, reagiert mit einer Stellungnahme emotional auf jüngste Versuche in der öffentlichen Debatte, die Wolfsproblematik herunterzuspielen. "Noch nie ein Nutztier gehalten zu haben, noch nie einen Sommer als Älpler verbracht zu haben und die Arbeit, die die Hirtinnen und Hirten auf unseren Alpen leisten, nicht zu kennen, scheint eine Voraussetzung dafür zu sein, um den dummen Tierhaltern zu erklären, was sie gegen die Wolfsbedrohung zu tun haben. Das erzürnt die Praktiker extremst."
Wirtschaftlich seien die selbsternannten Experten nicht von der Landwirtschaft abhängig, aber sie sähen sich als die großen Fachleute in Sachen Schafhaltung und Herdenschutz. Sie ignorierten, dass über 50% der Schafhalter weniger als 20 Schafe halten würden und der Großteil dieser Tiere im Sommer in den mittleren Lagen auf Flächen, die sonst niemand mehr pflegen und erhalten würde, weide. In der Realität gehe es um diese kleinen Herden. "Die grausamen Erfahrungen von Egg, Großdorf zeigen, dass der Wolf wesentlich schlauer ist, als mancher Experte, er springt einfach über den Herdenschutzzaun oder gräbt sich unten durch", so Moosbrugger.
Der Präsident weiter: "Der Wolf bewegt die betroffenen Bäuerinnen und Bauern, die sich zukünftig überlegen werden, ob sie ihre Schafe und Ziegen weiterhin gefahrlos auf die Weiden treiben können. Er bewegt die Jäger, die tatenlos zusehen müssen, wie der Wolf Tiere an den Fütterungen und Wintereinständen reißt und von diesen vertreibt. Er bewegt die Forstwirte, die sich damit konfrontiert sehen, dass das Rotwild in unwegsames Schutzwaldgelände flüchtet und sich dort fernab der Fütterungen von Jungpflanzen ernähren muss. Er bewegt und beunruhigt Hundehalter, Touristen und Erholungssuchende, die sich fragen, ob der Wolf in unserem dicht besiedelten Land Platz hat. Er bewegt auch Experten, die uns allen erzählen, wie einfach das doch wäre."
Nicht die Frage von Herdenschutz oder nicht - von anderen Ländern lernen
Es sei nicht eine Frage, ob Herdenschutz oder nicht, sondern es stelle sich die Frage, ob wir die Erfahrungen anderer Länder, die trotz flächiger Herdeschutzmaßnahmen Massaker nicht hätten verhindern können, nützen oder negieren. "Tirol hat in fünf Jahren für drei Herdenschutzprojekte 1 Mio. Euro ausgegeben - und Tirol hat insgesamt 2.000 Alpen. Wie soll sich das ausgehen", fragt Moosbrugger.
Frankreich habe flächig Herdenschutz umgesetzt und zusehen müssen, wie sich der Wolf anpasste. Das Ergebnis seien weiterhin steigende Risszahlen in geschützten Herden. "Faktum ist, dass Frankreich nunmehr Wölfe, die sich Herden nähern, rigoros abschießt und den Bestand mittels Entnahme und Wolfsmanagement reguliert. Auch die Schweiz hat schon letzten Herbst erkannt, dass es ohne Abschüsse nicht geht. Wir sollten aus den Erfahrungen der anderen lernen und nicht deren Fehler wiederholen", fordert der LK-Präsident.
Kostenübernahmen und Entschädigungen seien für die betroffenen Tierhalter keine Lösung. "Tiere aufziehen, sich mit ihnen beschäftigen, Zeit und Herzblut investieren, das kann nicht mit Kostenübernahmen und Entschädigungen ausgeglichen werden. Wenn nicht erkannt wird, dass es notwendig ist, regulierend durch Abschüsse einzugreifen, dann wird sich das massiv auf die Zukunft unseres Kulturlandes und den Tourismus auswirken. Aufgelassene, zuwuchernde Alpen und das Verschwinden der Schafbetriebe werden folgen. Das zeigen Beispiele in Frankreich und anderen Regionen Europas. Wir dürfen nicht deren Fehler wiederholen, es geht darum frühzeitig zu handeln", so Moosbrugger. (Schluss)
Wirtschaftlich seien die selbsternannten Experten nicht von der Landwirtschaft abhängig, aber sie sähen sich als die großen Fachleute in Sachen Schafhaltung und Herdenschutz. Sie ignorierten, dass über 50% der Schafhalter weniger als 20 Schafe halten würden und der Großteil dieser Tiere im Sommer in den mittleren Lagen auf Flächen, die sonst niemand mehr pflegen und erhalten würde, weide. In der Realität gehe es um diese kleinen Herden. "Die grausamen Erfahrungen von Egg, Großdorf zeigen, dass der Wolf wesentlich schlauer ist, als mancher Experte, er springt einfach über den Herdenschutzzaun oder gräbt sich unten durch", so Moosbrugger.
Der Präsident weiter: "Der Wolf bewegt die betroffenen Bäuerinnen und Bauern, die sich zukünftig überlegen werden, ob sie ihre Schafe und Ziegen weiterhin gefahrlos auf die Weiden treiben können. Er bewegt die Jäger, die tatenlos zusehen müssen, wie der Wolf Tiere an den Fütterungen und Wintereinständen reißt und von diesen vertreibt. Er bewegt die Forstwirte, die sich damit konfrontiert sehen, dass das Rotwild in unwegsames Schutzwaldgelände flüchtet und sich dort fernab der Fütterungen von Jungpflanzen ernähren muss. Er bewegt und beunruhigt Hundehalter, Touristen und Erholungssuchende, die sich fragen, ob der Wolf in unserem dicht besiedelten Land Platz hat. Er bewegt auch Experten, die uns allen erzählen, wie einfach das doch wäre."
Nicht die Frage von Herdenschutz oder nicht - von anderen Ländern lernen
Es sei nicht eine Frage, ob Herdenschutz oder nicht, sondern es stelle sich die Frage, ob wir die Erfahrungen anderer Länder, die trotz flächiger Herdeschutzmaßnahmen Massaker nicht hätten verhindern können, nützen oder negieren. "Tirol hat in fünf Jahren für drei Herdenschutzprojekte 1 Mio. Euro ausgegeben - und Tirol hat insgesamt 2.000 Alpen. Wie soll sich das ausgehen", fragt Moosbrugger.
Frankreich habe flächig Herdenschutz umgesetzt und zusehen müssen, wie sich der Wolf anpasste. Das Ergebnis seien weiterhin steigende Risszahlen in geschützten Herden. "Faktum ist, dass Frankreich nunmehr Wölfe, die sich Herden nähern, rigoros abschießt und den Bestand mittels Entnahme und Wolfsmanagement reguliert. Auch die Schweiz hat schon letzten Herbst erkannt, dass es ohne Abschüsse nicht geht. Wir sollten aus den Erfahrungen der anderen lernen und nicht deren Fehler wiederholen", fordert der LK-Präsident.
Kostenübernahmen und Entschädigungen seien für die betroffenen Tierhalter keine Lösung. "Tiere aufziehen, sich mit ihnen beschäftigen, Zeit und Herzblut investieren, das kann nicht mit Kostenübernahmen und Entschädigungen ausgeglichen werden. Wenn nicht erkannt wird, dass es notwendig ist, regulierend durch Abschüsse einzugreifen, dann wird sich das massiv auf die Zukunft unseres Kulturlandes und den Tourismus auswirken. Aufgelassene, zuwuchernde Alpen und das Verschwinden der Schafbetriebe werden folgen. Das zeigen Beispiele in Frankreich und anderen Regionen Europas. Wir dürfen nicht deren Fehler wiederholen, es geht darum frühzeitig zu handeln", so Moosbrugger. (Schluss)
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