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Brüssel, 12. Dezember 2022 (aiz.info)

EU und Chile bauen Handelsbeziehungen weiter aus

Einfuhrquoten für Fleisch aus Chile werden erhöht

Die Europäische Union und Chile haben den Ausbau ihrer Handelsbeziehungen vereinbart. Mit einer Zollfreiheit für 99,9% der EU-Ausfuhren nach Chile erwartet die EU eine Steigerung ihrer Exporte im Wert von bis zu 4,5 Mrd. Euro. Unter anderem wird Chile die Einfuhren von Milchprodukten sowie Lebensmittelzubereitungen aus der EU liberalisieren. Die bestehenden Zollkontingente für EU-Käse und für in Chile verarbeitetes Getreide, chilenische Süßwaren, Schokolade, Kekse und zubereitete Pilze gelten vorübergehend weiterhin, sollen aber spätestens sieben Jahre nach Inkrafttreten des modernisierten Abkommens endgültig liberalisiert werden.
 
Für die verbleibenden Produkte gewährt die EU zusätzlichen Marktzugang nur in Form von zollfreien Kontingenten. Für Fleisch wird die bisher für Chile geltende jährliche unbegrenzte steigende Einfuhrquote abgeschafft. Stattdessen werden die bestehenden Einfuhrquoten um 18.000 t für Geflügelfleisch, um 9.000 t für Schweinefleisch, um 4.000 t für Schaffleisch und um 2.000 t für Rindfleisch aus Chile in die EU erhöht.
 
Die EU wird auch neue zollfreie Kontingente für Fruchtzubereitungen (10.000 t), Olivenöl (11.000 t), Apfelsaft (2.000 t), Eier (500 t), Stärke und Stärkederivate (300 t), zuckerreiche Produkte (1.000 t), Süßmais (800 t), Ethanol (2.000 t) und Rum (500 hl) öffnen. Für Knoblauch aus Chile erhöht die EU die bestehende Einfuhrquote auf insgesamt 2.000 t. Schließlich hat Chile der EU zugesichert, den Schutz von geografischen Bezeichnungen zu berücksichtigen.
 
Grüne Energiewende
 
Überdies ist in dem überarbeiteten Abkommen auch ein besserer Zugang zu Rohstoffen und sauberen Brennstoffen, wie Lithium, Kupfer und Wasserstoff, vorgesehen.
 
"Das Modernisierungsabkommen mit Chile ist enorm wichtig, um einerseits unsere Versorgung mit kritischen Rohstoffen aus Chile zu verbessern, die wir für die grüne Energiewende brauchen, vor allem Lithium und Kupfer. Andererseits will das Land bis 2050 zu den drei weltgrößten Exporteuren für Grünen Wasserstoff gehören und soll in Zukunft auch die EU beliefern. Das Abkommen zeigt, dass Handelsabkommen im Kampf gegen den Klimawandel eine wichtige Rolle zukommt", erklärte Wirtschaftsminister Martin Kocher.
 
Laut dem Ministerium haben sich Österreichs Warenexporte nach Chile trotz Covid-Krise im Jahr 2021 positiv entwickelt. Das Handelsvolumen betrug nach dessen Angaben 412 Mio. Euro. Die Exporte hatten einen Wert von 245 Mio. Euro. Das sei eine Steigerung von 20,1% im Vergleich zu 2020 und insgesamt ein neuer Rekordwert gewesen. Auch im ersten Halbjahr 2022 habe sich der Aufwärtstrend fortgesetzt. "Chile ist in Südamerika der zweitwichtigste Markt für österreichische Exporteure. Durch den Umbau der Wirtschaft hin zu einer grüneren Energiewirtschaft ist der Markt besonders spannend für die starke österreichische Greentech-Industrie", so Kocher. (Schluss)
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