Zum Content springen
Neue Suche

Absender

Empfänger

Wien, 13. Jänner 2023 (aiz.info)

USDA: Weizen- und Mais-Versorgungsbilanzen global negativ - Sojabilanz positiv

Leichte Zunahme der Weizenernte kompensiert Angebotsminus nicht - Maislager schmelzen

Das US-Landwirtschaftsministerium USDA revidierte am Donnerstag im ersten Monatsbericht dieses Jahres zu den weltweiten Versorgungsbilanzen (WASDE - World Agricultural Supply and Demand Estimates) des Wirtschaftsjahres 2022/23 gegenüber dem Dezember-Report Ernte, Angebot, Verbrauch und Endlager von Weizen etwas hinauf, senkte aber die Prognosen für die Erzeugung von Futtergetreide sowie für dessen Endbestände - insbesondere von Mais - deutlicher ab. Insgesamt verbraucht die Welt im laufenden Wirtschaftsjahr mehr Weizen, Mais und in Summe alles Getreide als sie erzeugen kann. Das heißt, die Reserven schmelzen weiter ab. Lediglich die Versorgungsbilanzen von Sojabohnen und Ölsaaten insgesamt fallen positiv aus und ihre Endbestände wachsen.
 
Die Welt wird 2022/23 mit 781 Mio. t um 2 Mio. t mehr Weizen als im Vorjahr erzeugen können, aber mit 1.156 Mio. t um 59 Mio. weniger Mais. Auch der Verbrauch geht gegenüber dem Vorjahr zurück, jedoch weniger stark als das Angebot sinkt, weil etwa beim Weizen das Produktionsplus den Lagerabbau aus dem Vorjahr nicht kompensieren kann.
 
Verhältnismäßig kleine Weizenreserven bei den großen Exporteuren
 
Global sollen nach 2022/23 zwar bequeme 34% des Jahresverbrauchs an Weizen als Reserve überbleiben, diese sind allerdings regional sehr unterschiedlich verteilt: So werden die Reserven Chinas auf nahezu einen ganzen Jahresbedarf geschätzt, die der für die Stillung des Welthungers bedeutenden Exportländer aber nur auf 14% und darunter die der EU gar nur auf 8%.
 
Die Exporteure Argentinien, Australien, EU, Kanada, Russland, Ukraine und USA beliefern den Weltmarkt mit Weizenexporten im Ausmaß von 22% des weltweiten Verbrauchs. Größter Exporteur von Weizen ist Russland mit 43 Mio. t von seiner Erzeugung von 91 Mio. t, gefolgt von der EU mit 37 Mio. t von 135 Mio. t Ernte. Danach kommen Australien mit 28 Mio. t (37 Mio. t Ernte), Kanada mit 26 Mio. t (34 Mio. t Ernte), die USA (21 Mio. t von 45 Mio. t), die Ukraine (13 Mio. t von 21 Mio. t) und Argentinien (8 Mio. t von 13 Mio. t) Im Jahresabstand legen die Weizenerzeugung und -ausfuhr Russlands und Kanadas deutlich zu. Produktion und Ausfuhr der Ukraine brechen kriegsbedingt um 36% beziehungsweise 31% ein, wie ebenso die Argentiniens als Folge einer Dürre um 44% respektive 53%. Die USA sollen demnach aus einer größeren Weizenernte weniger am Weltmarkt absetzen können, die EU aus einer kleineren Produktion hingegen mehr.
 
Deutlich kleinere Maisproduktion und Endlager
 
Weiter im Sinken - sowohl gegenüber dem Vormonat als auch insbesondere zum Vorjahr - sind die Prognosen für die Maisernte (349 Mio. t, -34 Mio. t zum Vorjahr) des weltweit mit 30% der Gesamterzeugung größten Produzenten, USA, und für deren Ausfuhren. Ein deutliches Produktionsminus von rund einem Viertel auf 54 Mio. t verzeichnet auch der Nettoimporteur EU (22 Mio. t von 76 Mio. t Verbrauch) sowie der wichtige Lieferant für die Union, die Ukraine mit 36% weniger Erzeugung (27 Mio. t) und 24% weniger Ausfuhr (21 Mio. t). Überraschend hob das USDA jedoch gegenüber Dezember die Maisexportprognose der Ukraine um 3 Mio. t an. Das Wetterphänomen La Nina verfinstert die Ernteprognose für Argentinien - ebenfalls wichtiger Exporteur - im Monatsabstand um 3 Mio. t.
 
China Nummer eins bei Maislagern und Sojabohnenverbrauch sowie Sojaimport
 
Von den weltweiten Maisreserven von einem Viertel des Jahresbedarfs hortet China 70% im ebensolchen Ausmaß seines eigenen Jahresverbrauchs.
 
Mit 31% - 116 Mio. t von 379 Mio. t - des weltweiten Sojabohnenkonsums ist China des Weiteren Nummer eins der Sojaverbraucher und mit 95 Mio. t Einfuhren auch der Importeure.
(Schluss) pos
3.868 Anschläge
  • Empfehlen
  • Drucken
  • PDF downloaden
  • RTF downloaden