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Wien, 12. Jänner 2023 (aiz.info)

Agrana bestätigt Prognose für Gesamtjahr 2022/23

Umsatz nach drei Quartalen um 26,4% gesteigert

Der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern Agrana konnte in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23 (1. März bis 30. November 2022) einen Umsatzanstieg um 26,4% auf 2.742,5 Mio. Euro (Q1-3 2021/22: 2.169,6 Mio. Euro) erzielen. Der Anstieg beim operativen Ergebnis auf 121,6 Mio. Euro (Q1-3 2021/22: 68,7 Mio. Euro) betrug 77,0%, teilte das Unternehmen heute mit. Außerordentliche Abschreibungen auf Goodwill und Assets im Segment Frucht im zweiten Quartal 2022/23 reduzierten das Konzern-EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) allerdings um 33,9% auf 50,2 Mio. Euro. Im Ausblick bestätigt Agrana die Prognose für das Gesamtjahr 2022/23 und geht von einem "sehr deutlichen" EBIT-Anstieg und einem "deutlichen" Anstieg beim operativen Ergebnis sowie beim Umsatz aus.
 
"Ein wesentlicher Treiber für die Ergebnisverbesserung ist der Turn-Around im Segment Zucker im laufenden Geschäftsjahr. Neben einem verbesserten Verkaufspreisumfeld in diesem Segment tragen die in den letzten Jahren ergriffenen Effizienzmaßnahmen und ein rigides Kostenmanagement Früchte. Zur starken Performance in den ersten drei Quartalen trugen auch die hohen Bioethanol-Notierungen im ersten Halbjahr sowie gute Geschäfte mit Weizengluten bei. Einmal mehr erweist sich unser diversifiziertes, nachhaltiges Geschäftsmodell als Stabilitätsfaktor in turbulenten Zeiten", erklärte Agrana-CEO Markus Mühleisen.
 
Segment Frucht
 
Der Umsatz im Segment Frucht wuchs nach Angaben des Unternehmens in den ersten drei Quartalen mit 1.094,9 Mio. Euro deutlich um 16,6%. Bei Fruchtzubereitungen stiegen die Umsätze preisbedingt, bei Fruchtsaftkonzentraten war der Anstieg auch mengengetrieben. Aufgrund im zweiten Quartal vorgenommener außerordentlicher Abschreibungen betrug das EBIT in den ersten drei Quartalen -51,6 Mio. Euro und lag somit sehr deutlich unter dem positiven Vergleichswert des Vorjahres. Neben dem weiter andauernden Krieg in der Ukraine und den Verwerfungen an den Energie- und Rohstoffmärkten lösten vor allem rasant steigende Kapitalkosten bereits zum Halbjahresstichtag eine Werthaltigkeitsprüfung für die Cash Generating Unit Frucht aus.
 
Im Geschäftsbereich Fruchtsaftkonzentrate gab es eine sehr deutliche Ergebnissteigerung, die auf verbesserte Deckungsbeiträge bei Apfelsaftkonzentrat aus den Ernten 2021 und 2022 zurückzuführen war. Darüber hinaus trugen verbesserte Deckungsbeiträge aus Buntsaftkonzentraten und natürlichen Aromen zu einer positiven EBIT-Entwicklung bei, so der Konzern.
 
Segment Stärke
 
Der Umsatz im Segment Stärke stieg im Vergleichszeitraum mit 987,8 Mio. Euro deutlich um 33,9%. Bei einer im Vergleich zum Vorjahr verhaltenen Nachfrage führten die extrem gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise zu deutlich höheren Herstellungskosten, die teilweise in den Verkaufspreisen weitergegeben werden konnten. Ein wesentlicher Treiber für den Umsatzanstieg in den ersten drei Quartalen waren die gegenüber der Vergleichsperiode gestiegenen Ethanolpreise. Das EBIT im Segment Stärke lag mit 67,1 Mio. Euro deutlich über dem Vorjahreswert. Der Geschäftsbereich mit Weizengluten entwickelte sich dabei sehr positiv, berichtete das Unternehmen.
 
Im laufenden Geschäftsjahr ist die Volatilität an den Ethanolmärkten extrem hoch. Nach Notierungen von über 1.300 Euro pro m3 im ersten Halbjahr 2022/23 sind laut Agrana die Ethanolpreise seit Ende des Sommers 2022 stark gesunken und bewegten sich im November 2022 nur noch zwischen 700 und 800 Euro pro m3.
 
Segment Zucker
 
Der Umsatz im Segment Zucker war in den ersten drei Quartalen mit 659,8 Mio. Euro um 33,9% höher als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Zu dieser positiven Entwicklung führten gestiegene Zuckerverkaufspreise sowie höhere Absätze. Das EBIT betrug 34,7 Mio. Euro und war damit markant besser als im Vorjahr, als noch ein zweistelliges negatives Ergebnis ausgewiesen wurde. Deutlich verbesserte Margen aufgrund des positiven Verkaufspreisumfeldes und des rigiden Kostenmanagements führten dem Konzern zufolge zu dieser guten Entwicklung. Mit der positiven Zuckerpreisentwicklung erwartet Agrana für die Rübenpreise auch in der nächsten Saison ein für die Landwirtinnen und Landwirte attraktives Niveau.
 
Ausblick
 
Die Agrana-Gruppe rechnet unverändert für das Geschäftsjahr 2022/23 mit einem sehr deutlichen Anstieg beim Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT); also mit einer Steigerung um zumindest 50%. Beim operativen Ergebnis sowie beim Konzernumsatz wird von einem deutlichen Anstieg (+10% bis +50%) ausgegangen.
 
Im Geschäftsjahr 2022/23 soll das Investitionsvolumen in den drei Segmenten in Summe mit rund 111 Mio. Euro zwar über dem Wert von 2021/22, jedoch unter den geplanten Abschreibungen in Höhe von rund 120 Mio. Euro liegen.
 
"Ein wesentlicher Anteil unserer Investitionen wird in Zukunft für weitere Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen verwendet. Agrana verfolgt einen konkreten Plan bis 2040 CO2-neutral zu produzieren und bis spätestens 2050 auch ihre in der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette entstehenden Emissionen, von der landwirtschaftlichen Urproduktion bis hin zum Transport der Produkte zu unseren Kunden, auf netto null zu reduzieren", so CEO Mühleisen. Zur Nachhaltigkeitsstrategie von Agrana zählen laufende Energieeffizienzmaßnahmen mit einem Komplettumstieg auf erneuerbare Energieträger in der Produktion sowie ab 2025 die energetische Nutzung proteinarmer Rohstoffreste anstatt fossiler Brennstoffe. (Schluss)
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