OÖ: Wildschweine werden auf PFAS untersucht
Bodenkontamination in Bayern als Hintergrund des Screenings
Linz, 25. August 2023 (aiz.info). – Der Veterinärdienst des Landes Oberösterreich führt derzeit ein Screening bei Wildschweinen im Bezirk Braunau durch, um eine mögliche Belastung von Wildschwein-Fleisch durch Perfluoralkylsubstanzen (PFAS) ausschließen oder abklären zu können. Andere Wildarten (beispielsweise Rehe oder Hasen) sind nicht betroffen und es besteht keine Gefahr für Konsumentinnen und Konsumenten.
Hintergrund dieser Untersuchungen sind Informationen aus dem angrenzenden Bayern, wonach Fleisch von Wildschweinen aufgrund einer dortigen Bodenkontamination mit PFAS belastet sein könnte. In Bayern, konkret im Landkreis Altötting, ist schon seit längerem eine Umweltkontamination bekannt (Chemie- und Kunststoffindustrie). Nun wurde den dortigen Jagdausübenden die Empfehlung gegeben, Schwarzwild nicht als Lebensmittel in Verkehr zu bringen, weil eine Kontamination des Fleisches nicht ausgeschlossen werden kann.
PFAS - eine vielfältige Gruppe der Industriechemikalien
Bei PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) handelt es sich um eine vielfältige Gruppe von Industriechemikalien, die in der Natur nicht vorkommen. Diese werden bereits jahrzehntelang bei der Herstellung einer Vielzahl von Produkten z.B. Textilien, Haushaltswaren, Mittel zur Brandbekämpfung, in der Autoindustrie, Lebensmittelverarbeitung, Bauwesen, Elektronik verwendet. PFAS kommen in Beschichtungen von Textilien wie Outdoor-Kleidung, als Imprägnierung, in Backpapier, in Skiwachsen, Pestiziden, Arzneimitteln oder Feuerlöschschäumen vor. Die Verwendung einiger dieser Substanzen wurde aufgrund der problematischen Umwelteigenschaften in den letzten Jahren bereits verboten.
Der Mensch nimmt PFAS in erster Linie über Lebensmittel auf, wo diese Stoffe am häufigsten in Fisch, Obst, Eiern und Eiprodukten und im Trinkwasser nachweisbar sein können. Mögliche gesundheitliche Langzeitauswirkungen, die durch PFAS verursacht werden könnten, sind verminderte Immunantwort auf Impfungen, erhöhte Cholesterinwerte, entwicklungstoxische Effekte beim ungeborenen Kind sowie die Entwicklung von Krebs bei Erwachsenen.
PFAS-Kontamination häufig in Windrichtung
Um die Situation im an Bayern angrenzenden Bereich abschätzen zu können, sollen nun flächenmäßig verteilt über die Gemeinden des Bezirkes Braunau Proben von Wildschweinen in einem Screening untersucht werden. Da eine PFAS-Kontamination häufig in Windrichtung erfolgt und weil Wildschweine vereinzelt auch einen Fluss wie die Salzach überwinden können, ist eine Belastung im direkt an Altötting angrenzenden Gebiet rund um den Weilhartforst am ehesten zu befürchten, so der Veterinärdienst in einer Aussendung. Daher werden die dort erlegten Wildschweine bis zum Vorliegen der Ergebnisse vorsorglich nicht in Verkehr gebracht.
Die Untersuchungen haben auch ergeben, dass das Fleisch anderer Wildarten wie etwa von Reh oder Hase nicht belastet ist. Dieser Unterschied zwischen den Wildarten liegt in deren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten: Wildschweine durchwühlen die Erde und ernähren sich zu einem erheblichen Anteil von Würmern, Maden und Wurzeln, was bei Rehen oder Hasen nicht der Fall ist. (Schluss)
Hintergrund dieser Untersuchungen sind Informationen aus dem angrenzenden Bayern, wonach Fleisch von Wildschweinen aufgrund einer dortigen Bodenkontamination mit PFAS belastet sein könnte. In Bayern, konkret im Landkreis Altötting, ist schon seit längerem eine Umweltkontamination bekannt (Chemie- und Kunststoffindustrie). Nun wurde den dortigen Jagdausübenden die Empfehlung gegeben, Schwarzwild nicht als Lebensmittel in Verkehr zu bringen, weil eine Kontamination des Fleisches nicht ausgeschlossen werden kann.
PFAS - eine vielfältige Gruppe der Industriechemikalien
Bei PFAS (Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) handelt es sich um eine vielfältige Gruppe von Industriechemikalien, die in der Natur nicht vorkommen. Diese werden bereits jahrzehntelang bei der Herstellung einer Vielzahl von Produkten z.B. Textilien, Haushaltswaren, Mittel zur Brandbekämpfung, in der Autoindustrie, Lebensmittelverarbeitung, Bauwesen, Elektronik verwendet. PFAS kommen in Beschichtungen von Textilien wie Outdoor-Kleidung, als Imprägnierung, in Backpapier, in Skiwachsen, Pestiziden, Arzneimitteln oder Feuerlöschschäumen vor. Die Verwendung einiger dieser Substanzen wurde aufgrund der problematischen Umwelteigenschaften in den letzten Jahren bereits verboten.
Der Mensch nimmt PFAS in erster Linie über Lebensmittel auf, wo diese Stoffe am häufigsten in Fisch, Obst, Eiern und Eiprodukten und im Trinkwasser nachweisbar sein können. Mögliche gesundheitliche Langzeitauswirkungen, die durch PFAS verursacht werden könnten, sind verminderte Immunantwort auf Impfungen, erhöhte Cholesterinwerte, entwicklungstoxische Effekte beim ungeborenen Kind sowie die Entwicklung von Krebs bei Erwachsenen.
PFAS-Kontamination häufig in Windrichtung
Um die Situation im an Bayern angrenzenden Bereich abschätzen zu können, sollen nun flächenmäßig verteilt über die Gemeinden des Bezirkes Braunau Proben von Wildschweinen in einem Screening untersucht werden. Da eine PFAS-Kontamination häufig in Windrichtung erfolgt und weil Wildschweine vereinzelt auch einen Fluss wie die Salzach überwinden können, ist eine Belastung im direkt an Altötting angrenzenden Gebiet rund um den Weilhartforst am ehesten zu befürchten, so der Veterinärdienst in einer Aussendung. Daher werden die dort erlegten Wildschweine bis zum Vorliegen der Ergebnisse vorsorglich nicht in Verkehr gebracht.
Die Untersuchungen haben auch ergeben, dass das Fleisch anderer Wildarten wie etwa von Reh oder Hase nicht belastet ist. Dieser Unterschied zwischen den Wildarten liegt in deren Lebens- und Ernährungsgewohnheiten: Wildschweine durchwühlen die Erde und ernähren sich zu einem erheblichen Anteil von Würmern, Maden und Wurzeln, was bei Rehen oder Hasen nicht der Fall ist. (Schluss)
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