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Wien, 16. Jänner 2023 (aiz.info)

Heimische Inflation im Jahr 2022 auf 8,6% gestiegen

Preise für Haushaltsenergie und Treibstoffe hatten größten Einfluss auf die Teuerung

Die Inflationsrate für das Jahr 2022 lag laut Statistik Austria bei 8,6% (Jahr 2021: 2,8%). Eine höhere Teuerungsrate wurde zuletzt im Jahr 1974 (9,5%) verzeichnet. Im Jahresverlauf stieg die Teuerung von 5,0% im Jänner bis auf den Spitzenwert von 11,0% im Oktober und ging zum Jahresende auf 10,2% zurück. "Im Jahr 2022 sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr um 8,6% gestiegen. Damit hat sich die Inflationsrate gegenüber 2021 mehr als verdreifacht und ist auf den höchsten Wert seit der ersten Ölpreiskrise im Jahr 1974 geklettert. Hauptgrund war die Preisentwicklung bei Haushaltsenergie, Treibstoffen, Nahrungsmitteln und in der Gastronomie. Zum Jahresende hat die Preisrallye etwas an Dynamik verloren. Die Teuerung hat sich auf hohem Niveau leicht eingebremst", teilte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas mit. Im Dezember 2022 lag die Inflation in Österreich bei 10,2%.

Teure Haushaltsenergie treibt Wohnkosten in die Höhe

Für Wohnung, Wasser, Energie fielen die Preisanstiege im Jahr 2022 mit durchschnittlich 12,6% dreieinhalbmal so stark aus wie im Jahr 2021 (3,6%). Hauptverantwortlich dafür waren Preisschübe bei der der Haushaltsenergie (2022: +36,8%, 2021: +7,7%). Dazu trug vor allem die Entwicklung der Preise für Gas (2022: +80,8%, 2021: +7,9%) sowie für Heizöl bei (2022: +89,7%, 2021: +21,3%) bei. Die Strompreise stiegen deutlich weniger stark (2022: +11,1%, 2021: +7,0%). Die Preise für feste Brennstoffe stiegen um 58,4% (2022: +0,21%, 2021: +2,4%), jene für Fernwärme um 31,9% (+0,18%, 2021: +1,2%). Auch bei der Instandhaltung von Wohnungen verstärkte sich der Preisauftrieb merklich (2022: +13,2%, 2021: +4,4%). Für das dafür nötige Material zahlte man um 15,1% mehr (+0,59%, 2021: +4,7%).

Zweitstärkster Preistreiber: Treibstoffpreise lassen Verkehrsausgaben stark steigen

Die Preise für Verkehr stiegen laut Statistik Austria mit +16,2% etwa zweieinhalbmal so stark wie im Jahr 2021, als sie bereits mit 6,6% überdurchschnittlich stark erhöht worden waren. Als ausschlaggebend dafür erwies sich die Entwicklung der Treibstoffpreise (2022: +42,0%, 2021: +17,3%). Für gebrauchte Kraftwagen zahlte man um 21,5% mehr (+0,35%, 2021: +3,7%), für neue um 7,9% mehr (+0,14%, 2021: +3,2%). Flugtickets kosteten um 28,3% mehr (+0,15%; 2021: +8,3%). Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 5,2% (2021: +4,0%).

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke kosteten deutlich mehr

Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verteuerten sich durchschnittlich um 10,7% und damit sogar etwa 13-mal so stark wie im Jahr 2021, als deren Preise nur unterdurchschnittlich (0,8%) angehoben worden waren, teilt Statistik Austria mit. Hauptverantwortlich dafür war die Entwicklung der Nahrungsmittelpreise (2022: +10,7%, 2021: +0,8%). Das zeigte sich insbesondere bei Fleisch (2022: +11,8%, 2021: +0,8%), bei Brot und Getreideerzeugnissen (2022: +10,9%, 2021: +1,0%) sowie bei Milch, Käse und Eiern (2022: +13,7%, 2021: -0,4%). Für Gemüse zahlte man um 11,6% mehr (2021: +4,2%), für Öle und Fette um 22,6% mehr (2021: +0,5%). Obst verteuerte sich um 4,2% (2021: +1,5%). Alkoholfreie Getränke kosteten um 11,4% mehr (2021: +0,5%). Vor allem Kaffee verteuerte sich deutlich (2021: -0,6%).

Teuerung bei Restaurants und Hotels nur knapp über der allgemeinen Inflationsrate

In Restaurants und Hotels wurden die Preise um 8,9% angehoben und damit mehr als zweieinhalbmal so stark wie im Jahr 2021 (3,4%). Als ausschlaggebend dafür erwiesen sich teurere Bewirtungsdienstleistungen, die wieder mit 10% (2021: 5%) besteuert wurden (2022: +8,5%, 2021: +3,4%). Insbesondere die Gruppe Restaurants, Cafés und dergleichen trug dazu bei (2022: +8,6%, 2021: +3,5%). Hier zahlte man mehr für Wein (2022: +10,5%, 2021: +4,6%), für das Schnitzel (2022: +10,7%, 2021: +4,6%) sowie für die Pizza (2022: +10,2%, 2021: +1,8%). Auch das vegetarische Gericht kostete mehr (2022: +11,8%, 2021: +5,8%). Die Preise in der Gruppe Kantinen erhöhten sich ebenfalls (2022: +6,1%, 2021: +1,8%). Noch stärker als in der Gastronomie stiegen die Preise für Beherbergungsdienstleistungen, die wieder mit 13% (2021: 5%) besteuert wurden (2022: +11,8%, 2021: +3,7%).
Teuerung laut harmonisiertem Verbraucherpreisindex lag im Jahr 2022 bei 8,6%

Die Inflationsrate des auf europäischer Ebene harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI 2015) fiel Statistik Austria zufolge mit 8,6% etwas mehr als dreimal so hoch aus wie im Jahr 2021 (+2,8%) und etwas mehr als sechsmal so hoch wie im Jahr 2020 (+1,4%). (Schluss)
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