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Straßburg, 14. September 2023 (aiz.info)

Wolfsproblematik: Schmiedtbauer/Bernhuber fordern höchsten Schutz für Nutztiere

Zahl der Großraubtiere in Europa steigt exponentiell - Wölfe nicht vom Aussterben bedroht

Das EU-Parlament hat erneut über eine Überprüfung des strengen Schutzstatus von Wölfen in Europa diskutiert, während kürzlich die EU-Kommission zur Erhebung aktueller Daten rund um das Thema Wolf unter der Mailadresse EC-WOLF-DATA-COLLECTION@ec.europa.eu bis zum 22. September aufgerufen hat. "Wir sind froh, dass die EU-Kommission endlich auf die jahrelangen Warnungen vor den Folgen von exponentiellem Wachstum von Wolfsbeständen in Europa reagiert und jetzt Daten in den Mitgliedsstaaten erhebt. Außerdem ist es nur zu begrüßen, dass auch die Kommissionspräsidentin seit neuestem von einer echten Gefahr für unsere Nutztiere und einer potenziellen Gefahr für Menschen spricht - auch wenn wir diese Aussagen gerne früher von ihr gehört hätten", sagen die ÖVP-Landwirtschaftssprecherin im Europaparlament, Simone Schmiedtbauer, und ÖVP-Umweltsprecher im Europaparlament, Alexander Bernhuber. Sie rufen zur regen Teilnahme an der Befragung der EU-Kommission auf.
 
"Ich habe jahrelang als Agrarsprecherin dafür gekämpft, dass Brüssel endlich hinschaut, wenn es um die großen Probleme geht, die durch die Ausbreitung von Großraubtieren verursacht werden. Diese Bemühungen haben im November des Vorjahres erste Früchte getragen: Im Europaparlament gab es breite Unterstützung für einen deutlichen Weckruf an die EU-Kommission zum Thema Wölfe, wo wir unter anderem eine Neubewertung des Schutzstatus und eine Herabsetzung von den strengen Regeln fordern. Ich begrüße es, dass die EU-Kommission nun reagiert und eine Tiefenanalyse gestartet hat und bin überzeugt davon, dass eine genauere Betrachtung ergeben wird, dass der Erhaltungszustand der Wölfe in Europa das strenge Schutzniveau nicht mehr rechtfertigt. Das bekräftigen bereits Stimmen aus der Wissenschaft. Die Tiefenanalyse muss diese Stimmen berücksichtigen. Vor allem im alpinen Raum sind viele von uns bereits an der Belastungsgrenze angelangt. Wir brauchen jetzt den höchsten Schutz für unsere Nutztiere, statt für Wölfe. Es braucht ein aktives Management", sagt Schmiedtbauer.
 
"Die Wolfspopulation in Europa wächst rasant, und parallel dazu wachsen die Schäden für unsere heimische Alm- und Weidewirtschaft. Allein in Österreich wurden heuer bis August 360 Tiere vom Wolf gerissen. Es ist höchste Zeit, dass die EU-Kommission aus ihrem Dornröschenschlaf aufwacht und den Schutzstatus ändert. Hier geht es um die Lebensgrundlage unzähliger bäuerlicher Familien und um die Sicherheit im ländlichen Raum, die massiv unter den Verlusten leidet, die der Wolf verursacht. Ich appelliere daher an die Bevölkerung, Kommunen, Wissenschaft und Betroffene: Bitte nehmen Sie diese Möglichkeit wahr und melden Sie Vorfälle, Beobachtungen und Daten im Zusammenhang mit Wölfen und anderen Raubtieren über die extra eingerichtete Email-Adresse der Kommission. Das wäre ein wichtiger Beitrag zu evidenzbasierter Politik und einem realistischen Bild der Problemlage", sagt Bernhuber. (Schluss)
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