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Rom, 12. September 2023 (aiz.info)

FAO-Lebensmittelpreisindex fällt im August um 2,1%

Zuwachs nur bei globalen Rohstoffpreisen für Zucker

Der FAO-Lebensmittelpreisindex büßte im August 2023 den Aufschwung des Vormonats wieder ein und verlor 2,6 Punkte oder 2,1%. Mit durchschnittlich 121,4 Punkten lag der Index 38,3 Punkte oder 24,0% unter seinem Höchststand vom März 2022, wie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) mitteilte. Der Rückgang spiegelte Verluste der Preisindizes für Milchprodukte, Pflanzenöle, Fleisch und Getreide wider, während der Zuckerpreisindex moderat anstieg. Der FAO-Lebensmittelpreisindex bildet monatliche Preisänderungen eines Korbs international gehandelter Agrarrohstoffe ab.
 
Der FAO-Pflanzenölpreisindex gab im August um 3,1% nach und hob damit einen Teil des starken Anstiegs von 12,1% im Monat davor wieder auf. Im Detail sanken im Monatsverlauf die weltweiten Preise für Sonnenblumenöl um fast 8% aufgrund einer schwächeren globalen Importnachfrage und der zahlreichen Angebote großer Exporteure. Auch die Notierungen für Sojaöl drehten nach einem günstigen Witterungsverlauf für Soja in den USA ins Minus. Gleichzeitig wurde auch Palmöl angesichts saisonal steigender Mengen in führenden Produktionsländern in Südostasien moderat billiger.
 
Der FAO-Getreidepreisindex ging gegenüber Juli um 0,7% zurück. Die Weizenpreise fielen im August aufgrund höherer saisonaler Verfügbarkeiten mehrerer führender Exporteure um 3,8%, während die internationalen Preise für Grobgetreide wegen der großen weltweiten Maisvorräte aus einer Rekordernte in Brasilien und des bevorstehenden Erntebeginns in den USA um 3,4% sanken. Dagegen stieg der FAO-Preisindex für Reis seit Juli um 9,8% auf ein 15-Jahres-Hoch. Die Entwicklung rührt von Handelsstörungen nach einem Exportverbot für weißen Indica-Reis durch Indien, den weltweit größten Reisexporteur, her. Die Unsicherheit über die Dauer des Verbots und Bedenken hinsichtlich Exportbeschränkungen führten dazu, dass die Akteure der Lieferkette ihre Lagerbestände zurückhielten, Verträge neu verhandelten oder keine Preisangebote mehr machten, wodurch der Großteil des Handels auf kleine Mengen und zuvor abgeschlossene Verkäufe beschränkt wurde, so die FAO.
 
Der FAO-Molkereipreisindex ging gegenüber Juli um 4,0% zurück, angeführt von niedrigen Notierungen für Vollmilchpulver, das derzeit in großen Mengen aus Ozeanien kommt. Auch die internationalen Butter- und Käsepreise verloren deutlich, was die FAO unter anderem auf eine schwache Marktaktivität im Zusammenhang mit den Sommerferien in Europa zurückzuführt.
 
Der FAO-Fleischpreisindex lag um 3,0% unter dem Wert vom Juli. Dabei wurde für Schaffleisch der größte Preisrückgang, wegen einem Anstieg der Exporte vor allem aus Australien und einer schwächeren Nachfrage aus China, beobachtet. Das robuste Angebot ließ auch die Preise für Schweine-, Geflügel- und Rinderfleisch sinken.
 
Nach oben ging es dagegen beim FAO-Zuckerpreisindex, der seit Juli um 1,3% zulegte und im August sogar durchschnittlich 34,1% über dem Wert vor einem Jahr lag. Der Anstieg wurde hauptsächlich durch die zunehmende Besorgnis über die Auswirkungen des El-Niño-Phänomens auf den Zuckerrohranbau sowie durch geringen Regenfälle im August und anhaltende trockene Wetterbedingungen in Thailand ausgelöst. Die große Ernte, die derzeit in Brasilien geerntet wird, begrenzte den FAO-Experten zufolge den Aufwärtsdruck auf die internationalen Zuckernotierungen ebenso wie niedrigere Ethanolpreise und die Abschwächung des brasilianischen Real. (Schluss)
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