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Wien, 13. September 2023 (aiz.info)

USDA senkt Prognose globaler Weizenendlager überraschend stark

Weltweite Endbestände von Mais, Ölsaaten und Sojabohnen wachsen an

In der September-Prognose der weltweiten Versorgungsbilanzen (WASDE) hebt das US-Landwirtschaftsministerium USDA gegenüber August den Bestandsabbau bei Weizen vor allem in wichtigen Exportnationen überraschend stark an. Die Weizenernte der Welt sinkt im Jahresabstand erstmalig seit 2018/19 und die Endlager fallen auf den niedrigsten Stand seit 2015/16. Es steigt jedoch die Prognose für die Maisbestände, die im Jahresabstand ebenso wie die von Sojabohnen und Ölsaaten insgesamt zunehmen. Insgesamt aber dreht das USDA die gesamte Getreidebilanz der Welt von Weizen, Futtergetreide und Mais aber im Vergleich zum Vormonat von überschüssig auf leicht negativ.
 
Gegenüber August revidiert das US-Agrarressort die globalen Weizenendlager um 7,00 Mio. t nach unten, die Reserven verringern sich damit um 8,52 Mio. t und um 5,82 Mio. stärker als vor Monatsfrist vorhergesagt. Die globalen Weizenreserven bleiben aber mit 32,49% des Verbrauchs komfortabel, variieren aber stark von 86,88% eines Jahresbedarfs in China zu 13,45% bei der Gruppe der sieben größten Exporteure (Argentinien, Australien, EU, Kanada, Russland, Ukraine und USA) oder gar nur 8,18% in der EU. Die Weizenbestände der Union sollen 2023/24 um 4,50 Mio. t auf 11,95. Mio. t bei einem Verbrauch (Eigenbedarf plus Export) von 146,00 Mio. t sinken. Dabei sinkt die Endlagerprognose gegenüber dem Vormonat um 1,21 Mio. t.
 
Stagnierender globaler Weizenverbrauch - Russland mit Abstand größter Exporteur
 
Konkret sinken die Prognosen für die Weizenernten Kanadas um 2,0 Mio. t, der EU (134,00 Mio. t, -0,19 Mio. t zum Vorjahr), Argentiniens um jeweils 1,0 Mio. t und Australiens um 3,0 Mio. t. Dabei schmälert Dürre  die Weizenproduktion Australiens gegenüber 2022/23 um 13,69 Mio. t oder fast 35%. Dementsprechend sinken auch die Exportaussichten dieser Produzenten, wobei verregnete Ernten in der EU und in China zusätzlich höhere Anteile von Futterweizen an den Ernten nach sich ziehen und dessen Verbrauch steigern.
 
Insgesamt stagniert der Weizenverbrauch der Welt zum Vorjahr, wobei der Konsum für menschliche Ernährung und industrielle Verwertung ab- und der für Verfütterung zunimmt. Die Weizenernte Russlands belässt das USDA gegenüber August unverändert bei der vorsichtigen Schätzung von 85,00 Mio.t, setzt aber den Export um 1,00 Mio. t auf 49,00 Mio. (+3,00 Mio. t zum Vorjahr) hinauf. Russland ist damit weltgrößter Weizenexporteur vor der EU mit 37,50 Mio. t. Die Weizenernte der Ukraine hebt der Report um 1,00 Mio. t auf 22,50 Mio. t (+1,00 Mio. t zum Vorjahr) und die Ausfuhren um 0,50 Mio. t auf 11,00 Mio. t (-6,12 Mio. t zum Vorjahr) an.
 
Maisbestände wachsen an - Trotz besserer Ernte kaum weniger Importbedarf der EU
 
Die Maisendlager der Welt setzt das USDA um 2,94 Mio. t höher an als im Vormonat, sie wachsen im Jahresabstand um 14,52 Mio. t an, da der Verbrauch zwar deutlich um 33,08 Mio. t, die Produktion aber noch stärker um 58,67 Mio. t zulegt. So soll die EU mit 59,40 Mio. t zwar um 7,17 Mio. t mehr Mais (-0,30 Mio. t zur Vormonatsprognose) ernten können als im schwachen Jahr 2022, aber mit 24,00 Mio. t nur um 0,50 Mio. t weniger Mais importieren müssen als 2022/23, um den um 2,10 Mio. t steigenden Verbrauch von 79,20 Mio. t decken zu können. Für einen der potenziellen Maislieferanten in Richtung EU, die Ukraine, setzen die Washingtoner Experten die Ernteprognose um 0,50 Mio. t auf 28,00 Mio. t (Vorjahr: 27,00 Mio. t) hinauf und sehen das Exportpotenzial unverändert bei 19,50 Mio. t, was ein Rückgang der Maisausfuhren um 8,50 Mio. t zur abgelaufenen Saison 2022/23 wäre.
 
Ölsaatenernten der EU gesenkt - weltweit aber Zunahme und Lageraufbau
 
Der Report geht nunmehr von kleineren Rapsernten in der EU und in Kanada aus, auch die Sonnenblumenernte der Europäischen Union soll kleiner als bisher angenommen ausfallen. Teilweise werde dies durch bessere Ernteprognosen für Sonnenblumen, Sojabohnen und Raps in der Ukraine aufgewogen. Insgesamt steigen die globale Produktion und die Endlager von Ölsaaten im Jahresvergleich spürbar,  ebenso wie Ernte, Verbrauch und Endbestände von Sojabohnen. (Schluss) pos
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