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Wien, 23. Februar 2023 (aiz.info)

Inflation in Österreich stieg im Jänner 2023 auf 11,2%

Haushaltsenergie als wesentlicher Preistreiber

Die Inflationsrate für Jänner 2023 lag laut Statistik Austria bei 11,2% (Dezember 2022: 10,2%). Der Verbraucherpreisindex 2020 (VPI 2020) stand im Jänner 2023 bei 117,1. Gegenüber dem Vormonat Dezember 2022 stieg das durchschnittliche Preisniveau um 0,9%. 
 
"Der Sprung der Inflation von 10,2% im Dezember 2022 auf 11,2% im Jänner 2023 kann zum größten Teil auf einen Preisschub bei der Haushaltsenergie zurückgeführt werden. Ohne die seit Dezember wirksame Strompreisbremse wäre der Anstieg allerdings noch stärker ausgefallen. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Netzkosten werden voraussichtlich ab März greifen. Preiserhöhungen gab es aber auch bei vielen anderen Waren und Dienstleistungen, etwa bei Nahrungsmitteln. Der zum Jahresende rückläufige Preisdruck bei Treibstoffen ließ im Jänner nicht mehr weiter nach", so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.
 
Ohne Ausgaben für Haushaltsenergie hätte die Inflation 9,2% betragen
 
Der Anstieg der Preise für Wohnung, Wasser, Energie (durchschnittlich +19,3%) beeinflusste die Inflationsrate mit +3,66% und fiel damit deutlich stärker aus als im Dezember (+15,6%). Hauptverantwortlich dafür waren höhere Kosten bei Haushaltsenergie (Jänner: +51,5%; Dezember +36,0%). Gas verteuerte sich um 98,4% (Dezember: +90,7%), Strom um 13,7% (Dezember: -7,6%). Die Strompreise, sowohl die Energie- als auch die Netzkosten, wurden im Jänner merklich erhöht. Eine deutliche Dämpfung bewirkte hier die Strompreisbremse (geschätzt -1,0% Wirkung), aber auch der NÖ-Rabatt, sowie der Netzkostenzuschuss für GIS-befreite Haushalte (gemeinsam geschätzt -0,2% Wirkung) konnten Teile der Preiserhöhungen abfedern. Die Erhöhungen beim Strom-Netzverlustentgelt sollen ab März durch eine entsprechende Verordnung wieder abgeschwächt werden.
 
Die Fernwärmepreise stiegen ebenfalls deutlich (Jänner: +86,6%; Dezember +71,9%). Bei festen Brennstoffen hingegen schwächte sich der Preisauftrieb ab (Jänner: +89,6%; Dezember +96,8%), ebenso beim Heizöl (Jänner: +49,6%; Dezember +60,6%). Die Instandhaltung von Wohnungen verteuerte sich um 18,7% (Dezember: +17,4%). Hauptverantwortlich dafür waren laut Statistik Austria die Materialkosten (Jänner: +22,4%; Dezember: +20,4%). Mieten (inkl. Neuvermietungen) stiegen um 6,0%.
 
Nahrungsmittel: Durchschnittliche Teuerung bei 17%
 
Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke verzeichneten durchschnittliche Teuerungen von 17,0% und damit etwas höhere Anstiege als im Dezember (+16,1%). Ausschlaggebend dafür waren Nahrungsmittel (+17,4%; Dezember: +16,3%). Insbesondere bei Brot und Getreideerzeugnissen zogen die Preise an (Jänner: +17,4%; Dezember: +16,1%). Auch Obst wurde merklich teurer (Jänner: +6,6%; Dezember: +4,4%), ebenso Milch, Käse und Eier (Jänner: +25,8%; Dezember: +24,0%). Die Preise für Fleisch stiegen um 19,1% und jene für Gemüse um 15,3%. Für Öle und Fette zahlte man um 27,5% mehr (darunter Butter +32,1%). Alkoholfreie Getränke kosteten um 14,1% mehr. Vor allem Kaffee (+16,9%) trug dazu bei.
 
In Restaurants und Hotels zahlte man um 12,3% mehr, etwas weniger als im Dezember (+12,7%). Dieser leichte Rückgang ist Statistik Austria zufolge auf einen Basiseffekt zurückzuführen, denn im Jänner 2022 war es zu einem starken Anstieg der Preise durch die Rückkehr zum ursprünglichen Steuersatz (10% für Restaurants bzw. 13% für Beherbergungsbetriebe, davor reduziert 5%) gekommen. Bewirtungsdienstleistungen kosteten im Jänner 2023 um 12,5% mehr (Dezember: +12,5%). Für Beherbergungsdienstleistungen stiegen die Preise um 9,5% (Dezember: +14,3%). 
 
Für Verkehr wurden die Preise durchschnittlich um 11,1% angehoben, etwas mehr als im Dezember +(1,50%). Hauptverantwortlich dafür war die Entwicklung der Treibstoffpreise (Jänner: +18,0%; Dezember: +16,0%). Für gebrauchte Kraftwagen war um 20,1% mehr zu zahlen, für neue um 8,9%. Flugtickets kosteten um 28,8% mehr. Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 7,4%.
 
Für Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses fielen die Preisanstiege mit durchschnittlich 12,2% (+0,80%) etwas kräftiger aus als im Dezember (+11,7%). Ausschlaggebend dafür waren erneut teurere Einrichtungsgegenstände und Bodenbeläge (+15,1%).

Inflation Jänner 2023 gegenüber Dezember 2022 um 0,9% gestiegen 
 
Als Hauptpreistreiber im Vergleich zum Vormonat Dezember 2022 erwies sich die Haushaltsenergie (durchschnittlich +14,5%; Einfluss: +0,59%). Hauptpreisdämpfer im Vergleich zum Vormonat waren aufgrund des Winterschlussverkaufs Bekleidungsartikel (-10,3%, Einfluss: -0,35%), so Statistik Austria.
 
Täglicher und wöchentlicher Einkauf höher als Gesamtinflation 
 
Das Preisniveau des Mikrowarenkorbs, der überwiegend Nahrungsmittel, aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält und den täglichen Einkauf widerspiegelt, stieg im Jahresabstand um 16,8% (Dezember: +15,7%). 
Das Preisniveau des Miniwarenkorbs, der einen wöchentlichen Einkauf abbildet und neben Nahrungsmitteln und Dienstleistungen auch Treibstoffe enthält, stieg im Jahresvergleich um 12,9% (Dezember: +12,0%).
 
Die harmonisierte, auf europäischer Ebene vergleichbare Inflationsrate betrug im Jänner in Österreich 11,4%. Zum Vergleich: In den Ländern des Euroraumes sank dieser Wert auf 8,6% und im Schnitt der gesamten EU auf 10,0%.
(Schluss)
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