SVS & Economica-Krebs-Studie: Direkte und indirekte Kosten steigen
Analyse zu Hospitalisierungs- und Medikamentenkosten sowie zu Erwerbs- und Produktivitätsverlusten
„Die direkten und indirekten Kosten von Krebs steigen dynamisch an. Krebs-Vorsorge ist der Handlungsspielraum und ein wirksamer Hebel, um die Auswirkungen und zunehmende Belastungen einzudämmen“, sagt Peter Lehner, Obmann der Sozialversicherung der Selbständigen (SVS) bei der Präsentation der gemeinsamen Studie der SVS und dem Wirtschaftsforschungsinstitut Economica zu den volkswirtschaftlichen Auswirkungen von Krebs in Österreich. „Die Kostenstruktur ist extrem komplex, aber wir können mit einer Hochrechnung die volkswirtschaftliche Belastung pro Jahr in Österreich mit 1,7 Milliarden Euro beziffern“, sagt Christian Helmenstein, Vorstand Economica und Chefökonom der Industriellenvereinigung (IV).
In den kommenden 25 Jahren wird es zu einem dynamischen Zuwachs der Gesundheitsausgaben für Krebs in Europa und insbesondere in Österreich kommen. Die Kosten steigen laut aktuellen Berechnungen in der EU um 59 Prozent, Österreich kann mit einem Zuwachs von 63 Prozent rechnen. Das bedeutet Pro-Kopf-Kosten von 600 Euro pro Jahr. „Rund jeder zehnte Euro der Gesundheitskosten fließt in die Versorgung von Krebspatienten“, sagt Lehner und führt weiter aus: „Die Gründe sind die steigende Lebenserwartung, die Zunahme von kostenintensiven Therapien und die längere Medikation bei einer erhöhten Restlebenserwartung.“
Hospitalisierung, Medikamente, Erwerbs- und Produktivitätsverlust
„Unterschiedliche Kostenfaktoren spielen in der volkswirtschaftlichen Betrachtung eine bedeutende Rolle: Neben Hospitalisierung- und Medikamentenkosten kommen die Kosten für die Behandlung der Begleitbeschwerden und die verlorenen Erwerbstage sowie der Produktivitätsverlust hinzu“, erklärt Helmenstein. Österreich verzeichnete zuletzt für die vier Krebsarten Darmkrebs, Prostatakrebs, Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs 65.000 Hospitalisierungen pro Jahr mit insgesamt 388.000 Tagen Spitalsaufenthalt. „Das allein ist mit 510 Millionen Euro zu beziffern“, sagt Helmenstein und betont, dass die Medikamentenkosten für Onkologika in Österreich schwer zu kalkulieren seien. In Studien aus Deutschland machen die Medikamentenkosten bei Brustkrebs 35 Prozent der medizinischen Kosten aus, bei Gebärmutterhalskrebs 15 Prozent und bei Darm- und Prostatakrebs sind es schätzungsweise 25 Prozent. „Es kommt zu 200.355 Hospitalisierungstagen mit 536.660 verlorenen Erwerbsstunden. Das allein sind 35 Millionen Euro BIP-Einbußen“, unterstreicht Helmenstein. Erwerbs- und Berufsunfähigkeit sind weitere volkswirtschaftlich relevante Faktoren. Im Jahr 2023 wurden 467 Personen erwerbs- und berufsunfähig.
Hoher Anstieg: Männer zwischen 50 und 60
Insgesamt erkranken in Österreich jährlich 45.000 Menschen an Krebs. Während bei Frauen die Alterskurve bei der Erkrankung flacher verläuft, haben Männer zwischen 50 und 60 einen rasanten Anstieg. „Diese Zielgruppe betrifft besonders SVS-Versicherte, da Selbständige hier überrepräsentiert sind. Unternehmer in diesem Alter stehen oftmals an der Spitze ihrer unternehmerischen Tätigkeit. Ausfälle haben starke Auswirkungen auf die Entwicklung ihres Unternehmens“, erklärt SVS-Obmann Lehner. „2025 steht bei der SVS im Zeichen der Krebsvorsorge. Mit der Kampagne „Gemeinsam gegen Krebs“ und dem 100 Euro Bonus wollen wir einen zusätzlichen Anreiz schaffen, Aufmerksamkeit erregen und die Krebs-Vorsorgeuntersuchungen um 30 Prozent steigern“, so Lehner.
Brustkrebsvorsorge: 41 % in Österreich, 80 % in Skandinavien
In der jeweiligen Zielgruppe nehmen in Österreich 41 Prozent an der Brustkrebsvorsorge teil. In den skandinavischen Ländern sind es im Vergleich über 80 Prozent. 85 Prozent machen in Österreich eine Gebärmutterhalskrebsvorsorge und 62 Prozent eine Darmkrebsvorsorge. In der SVS wurden im vergangen Jahr 120.000 Untersuchungen für Gebärmutterhalskrebs, 82.000 für Hautkrebs, 62.000 für Prostatakrebs, 43.000 für Brustkrebs und 22.000 Koloskopien von den SVS-Versicherten wahrgenommen. Im ersten Quartal 2025 wurde bei der Darmkrebsvorsorge ein Plus von über 21 Prozent zum Vergleichsquartal 2024 erreicht und bei der Hautkrebsvorsorge ein Plus von über 18 Prozent. Die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen für Brustkrebs wurde nur leicht gesteigert, jene für Gebärmutterhalskrebs um 6,5 Prozent und die Prostatakrebsvorsorge haben 8,6 Prozent mehr absolviert. Insgesamt wurde der Bonus bereits über 50.000 Mal ausbezahlt. (Schluss)
In den kommenden 25 Jahren wird es zu einem dynamischen Zuwachs der Gesundheitsausgaben für Krebs in Europa und insbesondere in Österreich kommen. Die Kosten steigen laut aktuellen Berechnungen in der EU um 59 Prozent, Österreich kann mit einem Zuwachs von 63 Prozent rechnen. Das bedeutet Pro-Kopf-Kosten von 600 Euro pro Jahr. „Rund jeder zehnte Euro der Gesundheitskosten fließt in die Versorgung von Krebspatienten“, sagt Lehner und führt weiter aus: „Die Gründe sind die steigende Lebenserwartung, die Zunahme von kostenintensiven Therapien und die längere Medikation bei einer erhöhten Restlebenserwartung.“
Hospitalisierung, Medikamente, Erwerbs- und Produktivitätsverlust
„Unterschiedliche Kostenfaktoren spielen in der volkswirtschaftlichen Betrachtung eine bedeutende Rolle: Neben Hospitalisierung- und Medikamentenkosten kommen die Kosten für die Behandlung der Begleitbeschwerden und die verlorenen Erwerbstage sowie der Produktivitätsverlust hinzu“, erklärt Helmenstein. Österreich verzeichnete zuletzt für die vier Krebsarten Darmkrebs, Prostatakrebs, Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs 65.000 Hospitalisierungen pro Jahr mit insgesamt 388.000 Tagen Spitalsaufenthalt. „Das allein ist mit 510 Millionen Euro zu beziffern“, sagt Helmenstein und betont, dass die Medikamentenkosten für Onkologika in Österreich schwer zu kalkulieren seien. In Studien aus Deutschland machen die Medikamentenkosten bei Brustkrebs 35 Prozent der medizinischen Kosten aus, bei Gebärmutterhalskrebs 15 Prozent und bei Darm- und Prostatakrebs sind es schätzungsweise 25 Prozent. „Es kommt zu 200.355 Hospitalisierungstagen mit 536.660 verlorenen Erwerbsstunden. Das allein sind 35 Millionen Euro BIP-Einbußen“, unterstreicht Helmenstein. Erwerbs- und Berufsunfähigkeit sind weitere volkswirtschaftlich relevante Faktoren. Im Jahr 2023 wurden 467 Personen erwerbs- und berufsunfähig.
Hoher Anstieg: Männer zwischen 50 und 60
Insgesamt erkranken in Österreich jährlich 45.000 Menschen an Krebs. Während bei Frauen die Alterskurve bei der Erkrankung flacher verläuft, haben Männer zwischen 50 und 60 einen rasanten Anstieg. „Diese Zielgruppe betrifft besonders SVS-Versicherte, da Selbständige hier überrepräsentiert sind. Unternehmer in diesem Alter stehen oftmals an der Spitze ihrer unternehmerischen Tätigkeit. Ausfälle haben starke Auswirkungen auf die Entwicklung ihres Unternehmens“, erklärt SVS-Obmann Lehner. „2025 steht bei der SVS im Zeichen der Krebsvorsorge. Mit der Kampagne „Gemeinsam gegen Krebs“ und dem 100 Euro Bonus wollen wir einen zusätzlichen Anreiz schaffen, Aufmerksamkeit erregen und die Krebs-Vorsorgeuntersuchungen um 30 Prozent steigern“, so Lehner.
Brustkrebsvorsorge: 41 % in Österreich, 80 % in Skandinavien
In der jeweiligen Zielgruppe nehmen in Österreich 41 Prozent an der Brustkrebsvorsorge teil. In den skandinavischen Ländern sind es im Vergleich über 80 Prozent. 85 Prozent machen in Österreich eine Gebärmutterhalskrebsvorsorge und 62 Prozent eine Darmkrebsvorsorge. In der SVS wurden im vergangen Jahr 120.000 Untersuchungen für Gebärmutterhalskrebs, 82.000 für Hautkrebs, 62.000 für Prostatakrebs, 43.000 für Brustkrebs und 22.000 Koloskopien von den SVS-Versicherten wahrgenommen. Im ersten Quartal 2025 wurde bei der Darmkrebsvorsorge ein Plus von über 21 Prozent zum Vergleichsquartal 2024 erreicht und bei der Hautkrebsvorsorge ein Plus von über 18 Prozent. Die Zahl der Vorsorgeuntersuchungen für Brustkrebs wurde nur leicht gesteigert, jene für Gebärmutterhalskrebs um 6,5 Prozent und die Prostatakrebsvorsorge haben 8,6 Prozent mehr absolviert. Insgesamt wurde der Bonus bereits über 50.000 Mal ausbezahlt. (Schluss)
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