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Brüssel, 10. Oktober 2024 (aiz.info)

Short-Term Outlook: EU-Getreideernte rutscht 7 Prozent unter Vorjahr

Niedrigste Produktionsmenge der vergangenen zehn Jahre

In ihrem Short-Term Outlook für die EU-Agrarmärkte hat die EU-Kommission die EU-Getreideerzeugung 2024/25 auf 260,9 Millionen Tonnen beziffert, was etwa 7 Prozent unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt liegt. Außerdem entspricht diese Menge der niedrigsten Getreideerzeugung der vergangenen zehn Jahre. Dies sei auf ungünstige Witterungsbedingungen zurückzuführen, die sich auf die Erträge, und zum Teil auf eine Verringerung der Anbauflächen auswirkten. Die Anbaufläche sei 4 Prozent unter das Fünf-Jahres-Mittel gesunken, hieß es weiter so Dow Jones News. Übermäßige Regenfälle hätten die notwendigen Feldarbeiten unterbrochen oder in Teilen unmöglich gemacht. Die am stärksten betroffenen Kulturen sind Weichweizen und Mais, während die Produktion von Hafer, Gerste und Hartweizen ein positives Zeichen setzen konnte.
 
Im Winter und Frühjahr haben übermäßige Regenfälle die Aussaatarbeiten in Nordwesteuropa, insbesondere in Frankreich, den Benelux-Ländern und Deutschland die Landwirtschaft von ihren Feldern ferngehalten, was Produktion von Weichweizen in der EU verringert hat (minus 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr). In vielen Teilen Europas beeinträchtigten Trockenheit und Hitzewellen dann im Sommer (insbesondere im den südöstlichen und mediterranen Regionen) die Maisproduktion. Folglich geht die Kommission davon aus, dass die Produktion von Mais und Triticale voraussichtlich um etwa 4 Prozent bzw. 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgehen dürfte.
 
Im Gegensatz dazu wird bei Gerste und Hartweizen eine Steigerung der Erzeugung um etwa 6 Prozent bzw. 3 Prozent im Vergleich zu 2023 angenommen, obwohl sie unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt bleibt. Die EU-Haferproduktion erreicht 2024/ 25 voraussichtlich 8 (plus 37 Prozent) Mio t, was das Fünf-Jahres-Mittel um 11 Prozent überschreiten würde. Insgesamt erwartet die Kommission, dass die Getreideerträge im Vergleich zum Vorjahr um etwa 2 Prozent gesunken sind, wobei die größten Rückgänge bei Mais in Rumänien, Bulgarien und Ungarn zu verzeichnen sein dürften.
 
Die geringere inländische Produktion soll im Wirtschaftsjahr 2024/25 zu geringeren Handelsaktivitäten führen. Die EU-Getreideausfuhren werden voraussichtlich um etwa 22 (zum Fünf-Jahres-Mittel minus 13) Prozent zurückgehen. Im Gegensatz dazu könnten sich die EU-Einfuhren weniger stark verringern (minus 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr) und bleiben 7,5 Prozent über dem Fünf-Jahres-Mittel, da die durchschnittliche Ernte auf der iberischen Halbinsel zu einem geringeren Einfuhrbedarf im Vergleich zu den beiden vorherigen Saisons führen sollte.
 
Der Futtermittelverbrauch dürfte sich im Jahresvergleich stabil präsentieren, was laut dem Outlook auf eine stagnierende Tierproduktion in der EU hinweist. Die reichliche Verfügbarkeit von Futterweizen bietet indes gute Möglichkeiten für heimische Viehzüchter, weniger auf Einfuhren angewiesen zu sein. Auch die Verwendung von Getreide für industrielle Zwecke dürfte im Vergleich zum Jahr stabil bleiben und 2 Prozent über dem Fünf-Jahres-Durchschnitt liegen. (Schluss)
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