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Brüssel, 29. Juli 2025 (aiz.info)

Short Term Outlook: EU-Agrarmärkte zeigen sich widerstandsfähig

Steigende Getreideproduktion und stabile Milchlieferungen

Trotz globaler Unsicherheiten bleiben die Agrarmärkte der EU insgesamt widerstandsfähig, mit einer steigenden Getreideproduktion, einer sich stark erholenden Olivenölproduktion, stabilen Milchlieferungen und soliden Produktionsaussichten für Geflügel. Die Produktionsaussichten für Zucker, Wein und, in geringerem Maße, für Wiederkäuer sind rückläufig, berichtet MBI mit Verweis auf die jüngste Kurzzeitprognose („Short Term Outlook“) der EU-Kommission.

Geopolitische Instabilitäten, klimabedingte Herausforderungen und die Entwicklung der Handelspolitik wichtiger globaler Akteure wie der USA und Chinas stellen demnach eine Gefahr für die Stabilität der globalen und der EU-Märkte dar. Vor diesem Hintergrund zeigen die Aussichten für die EU-Wirtschaft ein geringeres Wachstum als in früheren Prognosen, nämlich 1,1 Prozent im Jahr 2025 und 1,5 Prozent im Jahr 2026.   

Landwirte in der EU haben zuletzt stabile Betriebskosten verzeichnet. Die Prognose erwartet einen Rückgang der Ölpreise, obwohl die Spannungen im Nahen Osten dies beeinflussen könnten. Die Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar könnte die Kosten für importierte Vorleistungen senken, was den Kostennachteil der EU gegenüber wichtigen Exportkonkurrenten verringern würde. Andererseits könnte eine stärkere Währung die EUExporte verteuern. Die Winterkulturen zeigen vielversprechende Ertragsaussichten; eine anhaltende Trockenperiode könnte sich jedoch auf die Sommerkulturen auswirken.   

Die Getreideproduktion der EU wird 2025/26 voraussichtlich um 4,1 Prozent steigen, heißt es in dem Short Term Outlook weiter. Das dürfte zu einer Verbesserung der Handelsbilanz führen, da die Getreideexporte um 26 Prozent steigen und die -importe um 19 Prozent sinken sollen.   

Die Ölsaatenproduktion der EU wird voraussichtlich um 12 Prozent wachsen (angetrieben durch Raps und Sonnenblumenkerne), was zu einem Anstieg der Pflanzenölproduktion um 6 Prozent führen dürfte. Die Produktion von Leguminosen könnte zurückgehen, aber über dem Fünf-Jahres- Durchschnitt bleiben. In der Saison 2024/25 stieg die Weißzuckerproduktion in der EU dank ausgeweiteter Anbauflächen um 6,5 Prozent. Ein möglicher Produktionsrückgang von 8 Prozent in der laufenden Saison könnte zu einem Anstieg der Importe führen.   

Die Milchlieferungen in der EU dürften 2025 trotz einiger länderspezifischer Schwankungen und Ausbrüche von Tierseuchen dank günstiger Weidebedingungen stabil bleiben. Die stabile Nachfrage im Einzelhandel und in der Lebensmittelverarbeitung stützt die Milchpreise in der EU. Insgesamt erwartet die EU-Kommission einen geringeren Druck auf die Margen der Milchbauern. Bei der Käseproduktion in der EU wird ein leichtes Wachstum prognostiziert, obwohl der weltweite Wettbewerb das Exportwachstum begrenzen könnte.   

Die EU-Rindfleischpreise bleiben auf einem historisch hohen Niveau. Angesichts eines erwarteten Rückgangs der Fleischproduktion aufgrund kleinerer Tierbestände könnte das Angebot in der EU knapper werden. Dies könnte die Exportmöglichkeiten einschränken, während die Importe zunehmen. Unterdessen wird die EU-Schweinefleischproduktion voraussichtlich stabil bleiben und sich einer stetigen Nachfrage erfreuen. Auf der anderen Seite wird ein Anstieg der Geflügelproduktion in der EU um 1,8 Prozent erwartet, da die Nachfrage weiter wächst und die Preise in der EU stützt. Angesichts der Seuchenlage in einigen traditionellen Drittländern könnten sich die Importe als schwierig erweisen, heißt es in dem Short Term Outlook abschließend. (Schluss)
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