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München, 6. März 2025 (aiz.info)

Milchproduktion 2024 in Deutschland um 0,7 Prozent gesunken

Blauzungenkrankheit belastet Markt

Die deutsche Milchanlieferungsmenge ist im Jahr 2024 – schalttagsbereinigt – um 0,7 Prozent auf 31,25 Milliarden Kilogramm Milch gesunken. Die deutschen Milchbauern lieferten insgesamt aus konventioneller und bio-/ökologischer Erzeugung rund 250 Millionen Kilogramm weniger Milch an als 2023, wie der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) unter Verweis auf Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) mitteilte.
 
Im Dezember habe die Milchanlieferung zwar saisontypisch gegenüber dem November um rund 6,0 Prozent zulegen können, doch bundesweit sei das Aufkommen vom Dezember 2023 um 1,4 Prozent unterschritten worden. Damit habe die Milchanlieferung das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr den fünften Monat in Folge verfehlt. Während im ersten Halbjahr bundesweit vor allem leichte Zuwächse vorherrschten, hätten die Mengen seit Mitte des vergangenen Jahres stetig unter dem Vorjahresniveau gelegen.
 
Wie MBI berichtet, hatte sich die Anlieferung von konventionell erzeugter Kuhmilch demnach im ersten Halbjahr überwiegend an der Vorjahreslinie bzw. darüber orientiert. Ab Juli habe zunehmend im nordwestlichen Bundesgebiet ein spürbar negativer Trend seinen Einfluss auf die Milcherzeugung genommen, der sich bis zum Jahresende 2024 fortgesetzt habe. Nach einem weiteren Rückgang im Dezember (minus 1,5 Prozent) erreichte die Jahresmilchanlieferung an konventionell erzeugter Milch in Deutschland 29,84 Mrd kg, was ein Minus von 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet, wie es weiter hieß.
 
In Nordrhein-Westfalen war der Rückgang demnach mit 2,8 Prozent am deutlichsten ausgeprägt, gefolgt von Hessen/Rheinland-Pfalz dort wurde 2,4 Prozent weniger Milch erfasst. Die niedersächsische Milcherzeugung verlor um 0,7 Prozent und in Schleswig-Holstein war es auf Jahressicht lediglich 0,1 Prozent weniger Milch als 2023. In den Erfassungsgebieten von Baden-Württemberg und in Bayern verlor das Milchaufkommen erst ab Oktober und unterschritt die Anlieferungsmengen aus dem Vorjahr. Dabei dürfte die Ausbreitung der Blauzungenkrankheit, welche sich aus den Niederlanden im Jahresverlauf durch das Bundesgebiet Richtung Süden entwickelte, Einfluss genommen haben, meint der VMB.
 
Trotz des kleineren Milchaufkommens im dritten Quartal (minus 1,5 Prozent) habe sich die bayerische Milcherzeugung auf Vorjahresniveau behaupten können: Es wurden mit rund 7,07 Mrd kg etwas mehr erfasst als im Jahr 2023 (plus 0,4 Prozent). Nahezu identisch sei die Milchmengenentwicklung in Baden-Württemberg verlaufen, dort errechne sich zum Jahresende ein Zuwachs von 0,6 Prozent. Das Blauzungengeschehen werde auch im Jahresverlauf 2025 eine bedeutende Rolle auf die Milchanlieferung einnehmen.
 
Die Anlieferung an Bio-Milch in Deutschland hat sich den weiteren Angaben nach mit Ausnahme der Monate Januar und Oktober stets über dem Erzeugungsniveau des Jahres 2023 bewegt. Die Zuwachsraten seien aber geringer ausgefallen als noch in den Jahren zuvor. Das Milchaufkommen erhöhte sich nach einem Zuwachs 2023 von fast 5 Prozent im vergangenen Jahr nur noch um 1,7 Prozent. Mit 1,4 Mrd kg Milch belief sich der Anteil an ökologisch produziertem Rohstoff auf 4,5 Prozent an der bundesweit erzeugten Milch. Im Vorjahresvergleich hat der Anteil an Bio-Milch um 0,1 Prozentpunkte zugelegt. In Bayern wurde auf Jahressicht laut VMB ein Anstieg von 2,4 Prozent verzeichnet auf 694 Mio kg Milch. Die bayerische Biomilcherzeugung nehme damit weiterhin den Hauptanteil von 50 Prozent der bundesweiten Erzeugung ein. (Schluss)
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