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Brüssel, 26. September (aiz.info)

EU-Handel mit Agrarprodukten und Lebensmitteln bleibt trotz steigender Preise robust

Handelsüberschuss gesteigert

Die Agrar- und Lebensmittelexporte der EU sind im Juni weitgehend stabil geblieben. Sie sind zwar gegenüber Mai leicht zurückgegangen, liegen aber immer noch über dem Niveau von 2024, wie die EU-Kommission in ihrem monatlichen Agrar- und Lebensmittelhandelsbericht laut MBI mitteilte. Die Importe gingen gegenüber Mai zurück, blieben aber im Jahresvergleich ebenfalls höher.
 
Der Handelsüberschuss der EU im Agrar- und Lebensmittelsektor erreichte im Juni 3,8 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 32 Prozent gegenüber Mai entspricht. Mit 21,9 Mrd EUR für das erste Halbjahr 2025 liegt der Überschuss jedoch weiterhin um 10,9 Mrd EUR bzw. 33 Prozent unter dem Niveau des gleichen Zeitraums 2024. Die Entwicklung führt die Brüsseler Behörde auf steigende Importkosten zurück.
 
Die Agrar- und Lebensmittelexporte der EU erreichten im Juni einen Wert von 19,1 Mrd EUR, was einem Rückgang von 4 Prozent gegenüber Mai entspricht, aber immer noch 2 Prozent über dem Wert vom Juni 2024 liegt. In der ersten Hälfte des Jahres 2025 beliefen sich die kumulierten Exporte auf insgesamt 118,7 Mrd EUR, was einem Anstieg von 2,6 Mrd EUR bzw. 2 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2024 entspricht.
 
Das Vereinigte Königreich war mit 27,6 Mrd EUR (plus 1,2 Mrd EUR bzw. 5 Prozent) das wichtigste Zielland, unterstützt durch hohe Kakao- und Schokoladenpreise. Es folgten die USA und die Schweiz. Im Gegensatz dazu ging der Wert der Ausfuhren nach China aufgrund der geringeren Nachfrage nach Getreide um 670 Millionen Euro bzw. 10 Prozent zurück, während die Ausfuhren nach Thailand teilweise aus dem gleichen Grund um 242 Millionen Euro sanken.
 
Kakao- und Kaffeeprodukte stützten weiterhin das Wachstum. Die Exporte von Kaffee, Tee, Kakao und Gewürzen stiegen wertmäßig um 1,8 Mrd EUR oder 38 Prozent, was die EU-Kommission auf eine Verdopplung der Preise für Kakaomasse, Kakaobutter und Kakaopulver sowie einen Anstieg der Kaffeepreise um 30 Prozent zurückführt. Die Exporte von Schokolade und Süßwaren stiegen wertmäßig um 1 Mrd EUR bzw. 20 Prozent, während die Exporte von Milchprodukten trotz geringerer Mengen um 635 Mio EUR oder 7 Prozent zunahmen.
 
Die Getreideexporte gingen hingegen in der ersten Jahreshälfte um 1,5 Mrd EUR (22 Prozent) zurück. Das sei auf einen Rückgang der Mengen um 27 Prozent zurückzuführen. Zugleich sanken die Oliven- und Olivenölexporte um 572 Mio EUR oder 15 Prozent, da die sinkenden Preise die höheren Mengen überkompensierten.
 
Die Agrar- und Lebensmittelimporte der EU erreichten im Juni einen Wert von 15,3 Mrd EUR, was einem Rückgang von 10 Prozent gegenüber Mai entspricht, aber immer noch 15 Prozent über dem Juni des Vorjahres liegt. Zwischen Januar und Juni erreichten die kumulierten Importe 96,8 Mrd EUR, was einem Anstieg von 13,5 Mrd EUR bzw. 16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

In den ersten sechs Monaten 2025 verzeichnete Côte d'Ivoire den größten Anstieg mit plus 2 Mrd EUR bzw. 66 Prozent, was laut EU-Kommission auf die hohen Kakaopreise zurückzuführen ist. Es folgte Kanada (plus 1,2 Mrd EUR oder 101 Prozent) aufgrund gestiegener Importe von Getreide und Raps. Die Importe aus China stiegen um 946 Mio EUR (plus 22 Prozent) und die aus Brasilien um 838 Mio EUR (plus 10 Prozent). Im Gegensatz dazu sanken die Importe aus der Ukraine im Wert um 891 Mio EUR bzw. 13 Prozent und die aus Russland um 566 Mio EUR bzw. 73 Prozent.

Die hohen Rohstoffpreise waren demnach maßgeblich für diesen Anstieg verantwortlich. Die Importe von Kaffee, Tee, Kakao und Gewürzen stiegen im Wert um 8,1 Mrd EUR oder 60 Prozent, die von Obst und Nüssen um 2,3 Mrd EUR oder 18 Prozent sowie die von Süßwaren und Schokolade um 433 Mio EUR oder 36 Prozent. Geflügel und Eier legten wertmäßig um 356 Mio EUR bzw. 30 Prozent zu. Dagegen gingen Oliven und Olivenöl um 466 Mio EUR (minus 43 Prozent) sowie Zucker und Isoglukose um 332 Mio EUR (minus 32 Prozent) zurück. (Schluss)
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