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Berlin, 23. Juni 2025 (aiz.info)

Vierte DRV-Ernteschätzung: Angehobene Prognose und gesunde Getreidebestände

Für die Ernte ist die Zuversicht zurückgekehrt

Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) passt seine Prognose für die diesjährige deutsche Getreideernte nach oben an. „Nach der langen Trockenphase kam der Regen gerade noch rechtzeitig, um die Getreide- und Rapsbestände vor deutlichen Schäden zu bewahren. Für die diesjährige Ernte ist die Zuversicht zurückgekehrt“, betont DRV-Getreidemarktexperte Guido Seedler. Die Niederschläge der letzten Wochen hätten das pflanzenverfügbare Wasser im Oberboden spürbar erhöht, allerdings mit größeren regionalen Unterschieden. Positiv hätten sich auch die niedrigen Temperaturen im Mai ausgewirkt, da es zu einer geringeren Verdunstung gekommen sei. „Nun ist es entscheidend, dass in den kommenden Wochen weiterhin ausreichend Niederschläge fallen. Der Weizen als unsere wichtigste Getreideart benötigt noch zirka drei bis vier Wochen Wasser, bevor er abreift“, erklärt Seedler.

Getreidebestände sind sehr gesund

Zufrieden zeigt sich der DRV-Getreidemarktexperte mit der aktuellen Qualität: „Die Getreidebestände sind in diesem Jahr sehr gesund. Dies ist ein positiver Effekt der ausgebliebenen Niederschläge, da Pilz-Erreger sich vor allem bei feucht-warmen Wetter schnell verbreiten. Sie befallen die Blätter und beeinträchtigen die Fotosyntheseleistung der Pflanze“, erklärt der Getreidemarktexperte. Dazu sei es in diesem Jahr nicht gekommen.

Seedler: „Das ist eine gute Nachricht. Denn die Verfügbarkeit von wirksamen Pflanzenschutzmitteln nimmt immer mehr ab.  Die Lage verschärft sich von Jahr zu Jahr. Dabei ist effizienter und wirksamer Pflanzenschutz essenziell, um Erträge zu sichern und unserer Verantwortung für die Ernährungssicherheit gerecht werden zu können.“  Seedler weist darauf hin, dass sich die Anzahl von Notfallzulassungen in den vergangenen zehn Jahren vervierfacht habe. Dies könne nicht der Weg sein. „Wir brauchen dringend schnellere Zulassungsverfahren, auch um uns gegen eingewanderte Schädlinge wie zum Beispiel den Japankäfer und die Glasflügelzikade schützen zu können“ fordert Seedler.

DRV hebt Ernteprognose an

Der DRV hat seine Ernteerwartungen witterungsbedingt nach oben angepasst. Aktuell geht der Verband von einer Getreideernte in Höhe von 41,4 Millionen Tonnen aus. Beim Raps erwartet er gut 3,9 Millionen Tonnen. „Die Ernte dürfte nach unseren Einschätzungen in den Frühdruschgebieten in der kommenden Woche starten. Als erstes wird die Wintergerste gedroschen. Sie reift bundesweit zügig ab“, so Seedler. Im Norden und Osten Deutschlands, wo die Ernte witterungsbedingt später beginnt, dürfte sie in nennenswertem Umfang Anfang Juli starten. Nach der Wintergerste werden Raps, Weizen und Roggen sowie anschließend das Sommergetreide gedroschen. 

Die Raiffeisen-Genossenschaften bereiten sich schon seit Wochen auf die neue Ernte vor. Sie erfassen in der Summe gut 50 Prozent der deutschen Getreide- und Rapsernte und stehen der Landwirtschaft sowie der gesamten Wertschöpfungskette als verlässlicher Partner zur Seite. (Schluss)
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