Verbände-Netzwerktreffen von Wirtschaften am Land war voller Erfolg
Geopolitische Entwicklungen und Handelsabkommen standen im Fokus beim diesjährigen Verbände-Netzwerktreffen
Am vergangenen Mittwoch, 30. April 2025, lud Wirtschaften am Land die land- und forstwirtschaftlichen Verbände zum alljährlichen Verbände-Netzwerktreffen in die Bundeshauptstadt Wien ein. Dieses Treffen dient dazu, die verschiedenen Vertreter der land- und forstwirtschaftlichen Branchen untereinander besser zu vernetzen und den Austausch mit agrarpolitischen Vertretern zu fördern. Im Zentrum des diesjährigen Treffens stand die aktuelle geopolitische Sicherheitslage und die Herangehensweise Europas zu Freihandelsabkommen.
Prominente Teilnehmer und spannende Fachvorträge
Impuls zum konstruktiven Diskurs gaben die Fachvorträge von Landwirtschafts- und Klimaschutzminister Norbert Totschnig, des Krisensicherheitsberaters des Bundeskanzleramts, Peter Vorhofer und des Vertreters der EU-Kommission Felix Lutz. Dabei wurden wichtige Themen wie etwa die Versorgungssicherheit in Krisenfällen, Auswirkungen geopolitischer Entscheidungen auf Europa und Österreich sowie die Folgen möglicher Freihandelsabkommen mit Drittstaaten behandelt. Vorhofer etwa führte in seinem Vortrag aus, dass die gewohnte Weltordnung nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Daher ist das Thema „Sicherheit“ in allen Belangen von zentraler Bedeutung eines funktionierenden Staates und das Herzstück der Demokratie. Dazu zähle auch die Landwirtschaft. Jeder einzelne landwirtschaftliche Betrieb habe vor allem in den aktuell unsicheren Zeiten einen wichtigen Anteil an der Sicherheit eines Staates.
Von zentraler Bedeutung war außerdem die Übergabe des Positionspapiers von Wirtschaften am Land an Lutz zu einer möglichen Liberalisierung der europäischen Handelsbeziehungen mit der Ukraine, das in Zusammenarbeit mit den agrarischen Verbänden erstellt wurde.
Mögliche Handelsliberalisierungen sorgen nachhaltig für Diskussion
„Mit 05. Juni läuft die derzeit geltende ATM-Verordnung aus. Die EU strebt eine langfristige Heranführung an den Binnenmarkt an. Wir mahnen hier Vorsicht ein und ein Vorgehen, das auch die europäische landwirtschaftliche Produktion im Blick hat, stellt Robert Pichler, Obmann des Vereins Wirtschaften am Land, klar.
Bundesminister Totschnig beschreibt die Situation in seinem Fachvortrag so: „Die Liberalisierung von Handelsbeziehungen kann auch für vergleichsweise kleine Länder wie Österreich vorteilhaft sein. So hat sich etwa der Gesamtwert des österreichischen Handelsvolumens seit dem EU-Beitritt 1995 verneunfacht. Jedoch braucht es dafür Produktionsstandards, die jenen der Europäischen Union entsprechen. Es muss bei einer möglichen Liberalisierung darauf geachtet werden, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union nach wie vor gegeben ist und auch der Erhalt der kleinstrukturierten österreichischen Landwirtschaft gesichert ist.“ In Bezugnahme auf das Thema Mercosur-Abkommen führte Lutz aus, dass 43% des wertmäßigen Anteils der Ausfuhren aus den Mercosur-Staaten in die Europäische Union Agrarprodukte sind. Umgekehrt liegt der wertmäßige Anteil der Agrarprodukte an den Exportgütern aus der EU in die Mercosur-Staaten bei nur 6%.
Übergabe des Positionspapiers von Wirtschaften am Land an Vertreter der Europäischen Union
Das Positionspapier spricht sechs zentrale Forderungen an, die es aus der Sicht von Wirtschaften am Land besonders zu berücksichtigen gilt. Pichler meint zusammenfassend: „Bei einer weiteren Handelsliberalisierung braucht es eine vorsichtige Herangehensweise, die zu keinen Wettbewerbsverzerrungen führt, einen funktionierenden, innereuropäischen Binnenmarkt weiterhin sicherstellt und stabile Agrarmärkte gewährleistet.“
Das Positionspapier ist ab sofort in vollem Umfang auf der Website von unter www.wirtschaftenamland.at abrufbar. (Schluss) APA OTS 2025-05-05/11:56
Prominente Teilnehmer und spannende Fachvorträge
Impuls zum konstruktiven Diskurs gaben die Fachvorträge von Landwirtschafts- und Klimaschutzminister Norbert Totschnig, des Krisensicherheitsberaters des Bundeskanzleramts, Peter Vorhofer und des Vertreters der EU-Kommission Felix Lutz. Dabei wurden wichtige Themen wie etwa die Versorgungssicherheit in Krisenfällen, Auswirkungen geopolitischer Entscheidungen auf Europa und Österreich sowie die Folgen möglicher Freihandelsabkommen mit Drittstaaten behandelt. Vorhofer etwa führte in seinem Vortrag aus, dass die gewohnte Weltordnung nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Daher ist das Thema „Sicherheit“ in allen Belangen von zentraler Bedeutung eines funktionierenden Staates und das Herzstück der Demokratie. Dazu zähle auch die Landwirtschaft. Jeder einzelne landwirtschaftliche Betrieb habe vor allem in den aktuell unsicheren Zeiten einen wichtigen Anteil an der Sicherheit eines Staates.
Von zentraler Bedeutung war außerdem die Übergabe des Positionspapiers von Wirtschaften am Land an Lutz zu einer möglichen Liberalisierung der europäischen Handelsbeziehungen mit der Ukraine, das in Zusammenarbeit mit den agrarischen Verbänden erstellt wurde.
Mögliche Handelsliberalisierungen sorgen nachhaltig für Diskussion
„Mit 05. Juni läuft die derzeit geltende ATM-Verordnung aus. Die EU strebt eine langfristige Heranführung an den Binnenmarkt an. Wir mahnen hier Vorsicht ein und ein Vorgehen, das auch die europäische landwirtschaftliche Produktion im Blick hat, stellt Robert Pichler, Obmann des Vereins Wirtschaften am Land, klar.
Bundesminister Totschnig beschreibt die Situation in seinem Fachvortrag so: „Die Liberalisierung von Handelsbeziehungen kann auch für vergleichsweise kleine Länder wie Österreich vorteilhaft sein. So hat sich etwa der Gesamtwert des österreichischen Handelsvolumens seit dem EU-Beitritt 1995 verneunfacht. Jedoch braucht es dafür Produktionsstandards, die jenen der Europäischen Union entsprechen. Es muss bei einer möglichen Liberalisierung darauf geachtet werden, dass die Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union nach wie vor gegeben ist und auch der Erhalt der kleinstrukturierten österreichischen Landwirtschaft gesichert ist.“ In Bezugnahme auf das Thema Mercosur-Abkommen führte Lutz aus, dass 43% des wertmäßigen Anteils der Ausfuhren aus den Mercosur-Staaten in die Europäische Union Agrarprodukte sind. Umgekehrt liegt der wertmäßige Anteil der Agrarprodukte an den Exportgütern aus der EU in die Mercosur-Staaten bei nur 6%.
Übergabe des Positionspapiers von Wirtschaften am Land an Vertreter der Europäischen Union
Das Positionspapier spricht sechs zentrale Forderungen an, die es aus der Sicht von Wirtschaften am Land besonders zu berücksichtigen gilt. Pichler meint zusammenfassend: „Bei einer weiteren Handelsliberalisierung braucht es eine vorsichtige Herangehensweise, die zu keinen Wettbewerbsverzerrungen führt, einen funktionierenden, innereuropäischen Binnenmarkt weiterhin sicherstellt und stabile Agrarmärkte gewährleistet.“
Das Positionspapier ist ab sofort in vollem Umfang auf der Website von unter www.wirtschaftenamland.at abrufbar. (Schluss) APA OTS 2025-05-05/11:56
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