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Schattendorf, 21. November 2025 (aiz.info)

Regionale Geflügelhaltung sichert Versorgung

Österreicher essen wieder mehr Fleisch, vor allem mehr Geflügelfleisch.

Die aktuelle Lage in der Geflügelwirtschaft ist angespannt. Ein erster Fall der Geflügelpest wurde im Nordburgenland bestätigt. Teile des Nord- und Mittelburgenlands werden als Hochrisikogebiet für die Geflügelpest eingestuft und es gilt dort die Stallpflicht seit gestern. Jeder einzelne Betrieb ist gefordert seine Tiere vor Krankheiten zu schützen. Trotz aller Herausforderungen, versorgen unsere Landwirtinnen und Landwirte die österreichische Bevölkerung und möchten im Rahmen eines Pressegesprächs auf ihre Leistungen aufmerksam machen. 

Obmann der Geflügelwirtschaft Burgenland, Heinz Schlögl, möchte das Putenfleisch als neues Festtagsessen in Szene setzen: „Viele von uns in Österreich feiern Halloween. Wir glauben, dass man bei uns einen kulinarischen Teil von „Thanksgiving“ aus dem amerikanischen übernehmen könnte, um unsere Geflügelhalter ins Rampenlicht zu rücken. Am vierten Donnerstag im November kommt dort, als Festmahl für die Familie, ein gebratener und gefüllter Truthahn auf den Tisch. Ein Gericht, das auch bei unseren Weihnachtsfeiertagen gut ankommen würde. Mit einem Versorgungsgrad von über 200 Prozent mit Putenfleisch im Burgenland wäre dies auf jeden Fall möglich.“ 
Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch gestiegen

Die Geflügelhaltung ist im Burgenland ein wichtiger tierischer Veredelungssektor mit einem Produktionswert von 36,5 Mio. Euro im Jahr 2024 laut Statistik Austria. „Der Inlandsverbrauch von Geflügel ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Der Pro-Kopf-Verbrauch bei Geflügelfleisch zog 2024 insgesamt auf 23,2 kg an – ein Plus von 0,8 kg gegenüber 2023. Davon entfielen 18,2 kg auf Hühnerfleisch und 4,4 kg auf Pute, der Rest auf Enten- und Gänsefleisch. Das zeigt, dass Geflügelfleisch bei den Österreicherinnen und Österreichern gefragt ist. Umso wichtiger ist es, dass die Konsumentinnen und Konsumenten beim Einkauf auf die Herkunft schauen und zu heimischen Lebensmitteln und Fleisch greifen“, betont LK Burgenland-Vizepräsident Werner Falb-Meixner

Hohe Standards im Bereich Tierwohl und Produktion 

„Unsere Betriebe sorgen dafür, dass ausreichend frische Eier und frisches Geflügelfleisch aus der Region verfügbar sind. Österreichs und Burgenlands Geflügel-Bäuerinnen und Bauern produzieren höchste Qualität und setzen im Bereich Tierwohl im internationalen Vergleich hohe Standards in der Produktion um. Sie leisten mit ihrer täglichen Arbeit einen wichtigen Beitrag zur regionalen Eigenversorgung und zur Versorgungssicherheit“, sagt Elisabeth Rothenender, Obmann-Stellvertreterin der Geflügelwirtschaft Burgenland und selbst Putenmästerin mit einer kleinen Direktvermarktung. „Im Verkaufsgespräch sind unsere Kunden schnell überzeugt, nur wenn es um den Preis alleine geht, haben wir auf Grund der unterschiedlichen Standards, keine Chance. Deshalb müssen wir auf unsere Mehrleistungen immer wieder aufs Neue hinweisen“, so Rotheneder. Die Putenmast ist im Burgenland ein wichtiger tierischer Veredelungssektor. Im Burgenland sind 18 Betriebe in der Putenmast tätig, zusätzlich sechs Betriebe in der Hühnermast.

Beschleunigung bei Stallbauverfahren dringend notwendig

Die Geflügelwirtschaft ist ein starker und innovativer Sektor mit wachsender Bedeutung – auch für die Ernährungssouveränität Österreichs. „Besonders erfreulich ist, dass wir im Burgenland sowohl konventionelle als auch biologische Betriebe weiterentwickeln und auch Neueinsteiger begleiten. Doch zurzeit dauert es viel zu lange, wenn Betriebe in ihre Ställe investieren wollen. Deshalb fordern wir vom Land Burgenland dringend eine Beschleunigung bei Flächenwidmungen und Stallbauverfahren, um den Betrieben Investitionen zu ermöglichen und die Versorgungssicherheit zu sichern“, fordert Falb-Meixner. 

Fast 12 Mio. Euro Wertschöpfung im Burgenland

Die Wertschöpfung aus der Nutztierhaltung wird im Burgenland von den Tierhaltungsbereichen Rind, Schwein und Geflügel dominiert. Der Wert der gesamten tierischen Erzeugung betrug 2022 insgesamt knapp über 75 Mio. Euro. Der Produktionswert der Geflügelmast im Burgenland beträgt laut Grünem Bericht 2023 fast 12 Mio. Euro. Das entspricht fast 16 Prozent der tierischen Erzeugung im Burgenland. Der Getreidebedarf für Putenmast pro Jahr im Burgenland beträgt rund 14.000 t, das sind etwa 2.344 ha und entspricht etwa 6,89 Mio. Euro. (Schluss)
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