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Wien, 21. November 2025 (aiz.info)

10,5 Mrd. Euro für Österreichs ländlichen Regionen

Erfolgreicher Abschluss des Programms LE 14–22

Mit dem Abschluss des Programms für Ländliche Entwicklung 2014–2022 (LE 14–22) zieht Österreich eine beeindruckende Bilanz: Insgesamt wurden rund 10,5 Milliarden Euro in die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums investiert. Davon stammen rund 5,4 Milliarden Euro aus EU-Mitteln – über den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und das Aufbauinstrument Next Generation EU (NGEU).

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig zum erfolgreichen Programmabschluss: „Diese Investitionen sind ein starkes Zeichen für unsere bäuerlichen Familienbetriebe, unsere Regionen und unsere Umwelt. Mit dem Programm konnten wir den ländlichen Raum langfristig stärken und viele wichtige Zukunftsprojekte umsetzen“. 
  
15 Maßnahmen, 87 Vorhabensarten 

Das Programm umfasste 15 Maßnahmen mit einer Vielzahl an Förderbereichen – von Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen über Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe bis hin zu regionaler Entwicklung. Adressiert wurden die Bedarfe über 87 Vorhabensarten, die hinsichtlich ihrer inhaltlichen Ausgestaltung auf die Erfordernisse in den einzelnen Bereichen eingingen. 
  
ÖPUL und AZ als zentrale Säulen 

Rund 6,5 Milliarden Euro wurden für die beiden großen Flächenmaßnahmen – dem Agrarumweltprogramm ÖPUL und der Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete – eingesetzt. Diese Gelder sichern die möglichst flächendeckende Aufrechterhaltung einer nachhaltigen und die Artenvielfalt erhaltenden Landwirtschaft – insbesondere in Gebieten, wo die Bewirtschaftung nur unter erschwerten Bedingungen möglich ist, wie etwa dem Berggebiet. 
  
Erfolgreiche Projektmaßnahmen 

Auch im Bereich der Projektmaßnahmen der ländlichen Entwicklung zeigt sich der Erfolg des Programms sehr eindrucksvoll: In Summe wurden rund 4,0 Milliarden Euro für Vorhaben ausbezahlt, deren inhaltliche Bandbreite von Bildungs- und Beratungsprojekten, Investitionen in landwirtschaftliche Betriebe, ländliche Verkehrsinfrastruktur und Basisdienstleistungen, Unterstützung bei der landwirtschaftlichen Diversifizierung bis hin zum Schutz vor Naturgefahren sowie Maßnahmen im Bereich des Natur- und Umweltschutzes und forstlichen Aktivitäten reichte. 
  
Mit der Maßnahme LEADER wurde ein bereits sehr erfolgreicher Bottom-up-Ansatz aus vorangegangenen Förderperioden weitergeführt. Als neues Element kam in der Periode 2014 bis 2022 die Europäische Innovationspartnerschaft für landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (kurz: EIP-AGRI) dazu – ein Konzept der EU zur Förderung von Innovationen in der Landwirtschaft. Aus dieser Maßnahme heraus entstanden insgesamt 39 Operationelle Gruppen, die sich mit Problemstellungen in der Landwirtschaft beschäftigt und gemeinsam an innovativen Lösungsansätzen geforscht haben. 
Insgesamt wurden im Bereich der Projektmaßnahmen von 52 bewilligenden Stellen auf Landes- und Bundesebene 196.087 Vorhaben abgewickelt. 
  
Die Vielfalt der umgesetzten Projektideen spiegelt sehr gut die vielfältigen Bedarfe ländlicher Regionen, aber auch deren Innovationskraft wider. Österreichische Projekte wurden regelmäßig auch auf europäischer Ebene ausgezeichnet: Im Rahmen der „Agricultural and Rural Inspiration Awards“ des europäischen GAP-Netzwerks konnten in den letzten Jahren zahlreiche, aus dem ländlichen Entwicklungsprogramm finanziell unterstützte Projekte im EU-weiten Wettbewerb mit anderen Mitgliedstaaten Auszeichnungen mit nach Hause nehmen, darunter u.a.: 
Zeitgeist Enns – Pop-Up Shop Konzept: Bespielen von innerstädtischen Leerflächen im Rahmen eines Pop-Up-Shop-Konzepts (Gewinnerprojekt in der Kategorie „Ländliche Revitalisierung“, 2019) 
FUMObil – Masterplan Zukunft der Mobilität: Entwicklung einer Vision für ein integriertes, inklusives und umweltfreundliches Mobilitätssystem der Zukunft (Gewinnerprojekt in der Kategorie „Abschwächung der Folgen des Klimawandels“, 2020) 
Green Care – Wo Menschen aufblühen: Bereitstellung vielfältiger Sozialdienstleistungen durch Zusammenarbeit von landwirtschaftlichen Betrieben und sozialen Einrichtungen (Gewinnerprojekt in der Kategorie „Sozial inklusive Zukunft“, 2021) 
Farming for Nature: Landwirt:innen als Botschafter:innen für Biodiversität und naturschonende Landwirtschaft („Highly Commendend“-Anerkennung in der Kategorie „Umweltschutz“, 2023) 
FRAU iDA – Raum der Unternehmerinnen: Schaffung von geeigneten Rahmenbedingungen für Frauen in ländlichen Gebieten zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur besseren Sichtbarmachung ihrer Leistungen (Gewinnerprojekt in der Kategorie „Geschlechtergleichstellung“, 2024). 
  
„Die Umsetzung und der erfolgreiche Abschluss des ländlichen Entwicklungsprogramms war nur möglich, weil viele Beteiligte auf allen Ebenen an einem Strang gezogen haben – vom Bund, über die Länder, die Zahlstelle AMA, die Bewilligenden Stellen aber auch die diversen Stakeholder und nicht zuletzt die unzähligen Projektträgerinnen und Projektträger. Ihnen allen gilt mein großer Dank.“, so der Landwirtschaftsminister und ergänzt: „Unser Ziel bleibt klar: Wir wollen, dass der ländliche Raum auch in Zukunft als Arbeitsplatz, als Heimat und als Zukunftsraum für kommende Generationen attraktiv bleibt. Ich werde mich daher mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die Unterstützung für ländliche Gebiete im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik auch zukünftig im gewohnten Umfang möglich ist.“ (Schluss)
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