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London, 15. Jänner 2025 (aiz.info)

Großbritannien verhängt Importverbote für Klauentiere aus Deutschland

Einfuhrstopp von Rindern, Schweinen und Schafen solle Ausbreitung von Maul- und Klauenseuche verhindern

Großbritannien hat wegen der in Brandenburg ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche (MKS) den Import von besonders gefährdeten Tierarten aus Deutschland verboten. Mit dem Einfuhrstopp von Rindern, Schweinen und Schafen solle eine Ausbreitung der Krankheit verhindert werden, teilte die britische Regierung am Dienstag laut APA mit. Zuvor hatten Mexiko und Südkorea bereits ein vorläufiges Importverbot für deutsches Schweinefleisch verhängt.
 
Der Handel innerhalb der EU läuft bisher mit kleineren Einschränkungen weiter. Am Freitag war der erste Fall von MKS in Deutschland seit 1988 bekanntgeworden. Um den betroffenen Betrieb in Hönow in Märkisch Oderland wurde eine Schutzzone von drei Kilometern eingerichtet. Dort gilt ein Verbot, Klauentiere wie Rinder, Schweine, Schafe oder Ziegen zu transportieren und deren Produkte zu verbreiten. Zudem gibt es eine Überwachungszone im Umkreis von zehn Kilometern. Ob weitere Betriebe betroffen sind, wird derzeit geklärt. Die Schutzmaßnahmen koordiniert das Land Brandenburg.
 
Wirtschaftlicher Schaden noch nicht abschätzbar
 
Die wirtschaftlichen Schäden sind bisher noch nicht abzuschätzen. Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, forderte Bund und Länder auf, die Seuche schnellstmöglich zu bekämpfen: "Obwohl das Virus für den Menschen völlig ungefährlich ist, ist der wirtschaftliche Schaden für die Tierhalter erheblich, weil Exportmärkte wegfallen werden", erklärte er auf der Verbandswebsite.
 
MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung und betrifft Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und andere Paarhufer. Für den Menschen als Verbraucher von pasteurisierter Milch, daraus hergestellten Milchprodukten oder von Fleisch besteht nach Angaben des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) keine Gefahr.
 
Ist in einem Betrieb auch nur ein Tier erkrankt, müssten alle Klauentiere getötet und unschädlich beseitigt werden, hieß es in einem Steckbrief des für Tiergesundheit zuständigen Bundesforschungsinstituts. Auch Klauentiere in landwirtschaftlichen Betrieben in der näheren Umgebung eines Seuchenbetriebes müssten zumeist getötet werden. So mussten etwa in Großbritannien infolge eines schweren Ausbruchs 2001 mehr als sechs Millionen Tiere geschlachtet werden, was die Existenzgrundlage vieler Landwirte zerstörte. (Schluss)
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