Christbaum-Saisonauftakt in Oberösterreich
Noch ein Monat bis Weihnachten - die OÖ Christbaumbauern sind bereit
Für die oberösterreichischen Christbaumbäuerinnen und -bauern beginnt im November die arbeitsreichste Zeit des Jahres. Nach der Ernte des Tannenreisigs stehen ab Mitte November die Christbäume im Mittelpunkt. Jetzt werden die Bäume geschnitten, sodass pünktlich mit dem 8. Dezember der Verkauf der Christbäume auf den Verkaufsständen in den Städten und Gemeinden beginnen kann. Hinter dieser Arbeit stehen rund 140 engagierte Mitgliedsbetriebe des Vereins der OÖ Christbaumbauern, die gemeinsam etwa 500 Hektar an Christbaumkulturen bewirtschaften, meist in kleinen Strukturen und unterschiedlichen Lagen in ganz Oberösterreich.
„Bis ein Christbaum geschmückt in einem Wohnzimmer erstrahlt, vergehen acht bis zwölf Jahre. Rund zehn Prozent der Fläche werden jährlich abgeerntet, wobei pro Hektar zwischen 5.500 und 6.000 Bäume wachsen. Die Nordmanntanne ist dabei der klare Favorit der oberösterreichischen Christbaumbauern“, erläutert Rosemarie Ferstl, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ beim Saisonstart der OÖ Christbaumbauern am Betrieb von Obmann Klaus Gschwendtner in Stroheim.
Insgesamt bieten die Mitglieder der OÖ Christbaumbauern ihre Bäume an rund 200 Verkaufsstandorten an – alle Standorte sowie Betriebe sind unter www.weihnachtsbaum.at zu finden. Hier finden die Kunden auch besondere Angebote wie Zustellung oder auch Möglichkeiten zum Selbst-Schneiden. Mit ihrem Einsatz sorgen die oberösterreichischen Christbaumbauern dafür, dass zu Weihnachten regionale Bäume festliche Stimmung in die heimischen Wohnzimmer bringen.
Der Christbaum – ein Brauch mit Wurzeln, die weit zurückreichen
Immergrüne Pflanzen galten schon früh als Symbol für Leben und Schutz. Aus alten Bräuchen entwickelte sich der geschmückte „Paradiesbaum“ – der Ursprung unseres heutigen Christbaums. In Wien wurde 1814 bei der Gesellschaftsdame Franziska von Arnstein einer der ersten Christbäume in einem Privathaus aufgestellt.
Der Christbaum wurde zur Tradition, die bis heute anhält. 90 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher finden, dass der Christbaum auch heute noch seinen Platz in unserer Gesellschaft hat. Das zeigen die aktuellen Zahlen aus einer Befragung zum Christbaum-Kaufverhalten aus dem Jahr 2024. „Genau hier knüpfen die oberösterreichischen Christbaumbauern an: Mit regionalen Bäumen und nachhaltiger Pflege halten sie ein Stück Kulturgeschichte lebendig – echt, heimisch und festlich“, betont Ferstl.
Ein Christbaum aus der Region ist eine Entscheidung für die Umwelt
Ein Hektar Christbaumkultur bindet innerhalb von zehn Jahren zwischen 95 und 145 Tonnen Kohlenstoff, filtert rund 300 Tonnen Staubpartikel aus der Luft und produziert bis zu 100 Tonnen Sauerstoff. Gleichzeitig schaffen diese Kulturen auch neuen Lebensraum für zahlreiche Säugetiere, Insekten, Vögel und Pflanzen. Nach dem Fest werden die Bäume – in gelebter Kreislaufwirtschaft – kompostiert, zu Biomasse oder Tierfutter verarbeitet.
Der Verein „Dänische Christbäume – Bäume und Schnittgrün“ hat eine umfassende Klimabilanz für Christbäume erstellt. Die Analyse zeigt, dass der Atmosphäre bei konventionellen Anbaumethoden pro Baum rund 0,6 Kilogramm Kohlenstoff entzogen werden. Hier wurden alle Lebenszyklen des Baumes einbezogen – Produktion in der Baumschule und in der Kultur, Transport, Verpackung und auch der Dünger.
Während also ein echter Baum Kohlenstoff speichert, verursacht ein künstlicher Christbaum laut Studien 48,3 Kilogramm Kohlenstoff – das ist mehr als das 16fache. Zudem stammen vier von fünf Plastiktannen aus Fernost.
„Die Plastiktanne müsste rund 19 Jahre genutzt werden, um ökologisch mit dem Christbaum aus der Heimat gleichzuziehen. Wer nachhaltig handeln will, greift daher zum heimischen Baum. Die Entscheidung für einen heimischen Christbaum ist also auch eine Entscheidung für die Umwelt“, ist Ferstl überzeugt.
Die Schleife – das Gütesiegel für echte Bäume aus der Heimat
Bevor der erste Christbaumschmuck glänzt, trägt der Baum der oberösterreichischen Christbaumbauern bereits sein Erkennungszeichen: die rote-weiß-rote Schleife. Sie steht nicht nur für Qualität, sondern auch für die Herkunft. Wer am Verkaufsstand die Schleife und das Logo des Vereins der OÖ Christbaumbauern sieht, weiß: Dieser Baum kommt aus der Region.
Dass dieses Zeichen Wirkung zeigt, bestätigen auch aktuelle Zahlen: Denn für 86 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, die einen echten Baum kaufen oder geschenkt bekommen, ist es wichtig, dass er aus Österreich stammt.
Fast die Hälfte jener, die sich für einen echten Christbaum entscheiden, sind entweder bereits Stammkundinnen und -kunden der österreichischen Christbaumbauern oder achten beim Kauf bewusst auf die Herkunftsschleife. Ebenso legen viele Wert darauf, dass Verkaufsstände klar mit Herkunftstafeln gekennzeichnet sind.
Die OÖ Christbaumbauern stehen für Frische, Versorgungssicherheit und kurze Transportwege. Für 42 Prozent der Käuferinnen und Käufer zählt die Nähe zu heimischen Produzenten zu den drei wichtigsten Kaufkriterien – noch vor dem Preis. Im Durchschnitt müssen Kundinnen und Kunden lediglich rund sieben Kilometer fahren, um ihren Natur-Christbaum zu erwerben.
„So wird unsere Schleife zum Gütesiegel. Sie ist ein Versprechen für Qualität, Regionalität und ein Weihnachtsfest mit einem echtem Baum. Obwohl laut Umfrage insgesamt etwas weniger Naturbäume gekauft oder verschenkt werden – 62 Prozent im Jahr 2024 gegenüber 64 Prozent im Jahr 2020 –, steigt die Nachfrage bei den oberösterreichischen Christbaumbauern weiter. Mancherorts wuchs die Nachfrage in den letzten zwei Jahren um bis zu zehn Prozent. Regionalität liegt also im Trend“, erläutert der Obmann der Oberösterreichischen Christbaumbauern, Klaus Gschwendtner.
90 Prozent der Christbäume stammen aus heimischen Kulturen – Versorgungssicherheit ist gegeben
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit bleiben die oberösterreichischen Christbaumbauern ein verlässlicher Wirtschaftsfaktor. Sie sorgen Jahr für Jahr für Versorgungssicherheit – und das seit Jahrzehnten.
In Oberösterreich verkaufen die heimischen Christbaumbauern jährlich etwa 360.000 Christbäume pro Jahr, das sind 90 Prozent der Bäume, die jedes Jahr in oberösterreichischen Haushalten aufgestellt werden. Auch österreichweit wird auf Regionalität gesetzt: 90 Prozent aller Christbäume – also rund 2,5 Millionen Stück – stammen aus heimischen Kulturen. Eine heimische Nordmanntanne mit guter Qualität kostet heuer zwischen 22 und 27 Euro pro Laufmeter. In städtischen Gebieten liegen die Preise erfahrungsgemäß etwas höher.
Christbaumkulturen fördern die Biodiversität
Klaus Gschwendtner setzt auf seinem Betrieb mit 25 Hektar Christbaumkultur auf naturnahe Produktion. „Ich bin gerne Christbaumbauer, weil diese Kultur für die Geländebeschaffenheit meines Betriebes gut geeignet ist und ich durch die Christbäume eine gute Wertschöpfung erzielen kann. Für mich sind die Christbäume eine perfekte Möglichkeit in der Erwerbskombination mit dem Forst.
„Gleichzeitig fördern die Christbaumkulturen die Biodiversität in der Region und sorgen dafür, dass die Insektenvielfalt und in weiterer Folge die Artenvielfalt der Singvögel bzw. die der Greifvögel erhalten bleibt. Für die naturnahe Produktion führen wir die Beikrautregulierung vorwiegend mit einem Hochgrasmäher zwischen den Reihen durch. Durch das Mulchen der Kulturen mehrmals im Jahr baut sich über den gesamten Produktionszeitraum eine Humusschicht auf, wodurch die Erosionsgefahr deutlich verringert wird. Somit bieten unsere Christbaumkulturen einen perfekten Lebensraum bzw. ein dynamisches Kleinklima für die unterschiedlichsten Tierarten“, ist Gschwendtner überzeugt.
Die jungen Christbaumbauern verwenden neue Kommunikationswege
Die junge Generation bei den OÖ Christbaumbauern geht auch in der Kommunikation neue Wege: Mit kreativen Beiträgen auf Instagram und Facebook geben sie humorvolle Einblicke in den Alltag am Hof und schaffen Nähe zu ihren Kundinnen und Kunden.
Auch die Waldgeschichten, eine Initiative der österreichischen Familienwaldbetriebe, bieten auf der Webseite www.waldgeschichten.com einen Einblick in die Arbeit und das Engagement, das hinter der Produktion von hochwertigen Christbäumen steht. Auf dieser Webseite gibt es unter anderem Tipps, wie der Weihnachtsbaum länger frisch bleibt, oder Informationen darüber, wie die Christbäume in den Kulturen mit viel Handarbeit gepflegt werden. Link: www.waldgeschichten.com/allgemein/7-tipps-so-bleibt-der-weihnachtsbaum-laenger-frisch/
Zukunft des Christbaumanbaus in Oberösterreich - Eine junge Generation mit neuem Elan übernimmt
Hinter jedem Weihnachtsbaum steht in Oberösterreich ein bäuerlicher Familienbetrieb, oft über Generationen hinweg. Während in anderen Ländern – etwa in der Schweiz – die Zahl der Produzenten sinkt, ist das in Oberösterreich anders. Eine Reihe von Bäuerinnen und Bauern sehen den Christbaumanbau als echten Generationsauftrag. Sie verbinden neue Ideen und modernes Marketing mit Tradition.
Beim Christbaum-Saisonauftakt wollen wir stellvertretend für viele engagierte Betriebe drei junge Personen der nächsten Generation vorstellen:
Warum ich Christbaumbäuerin bin – und bleiben will
Magdalena Ennser, 23 Jahre, Wolfsegg am Hausruck
Mein Name ist Magdalena Ennser, ich bin 23 Jahre alt und komme vom Holzingergut in Wolfsegg am Hausruck. Unser Hof ist seit über 266 Jahren in Familienbesitz, seit rund 40 Jahren gehören Christbäume fix dazu. Nach der Matura an der HBLW Ried habe ich 2021 meine Arbeit in der Gemeinde Zell am Pettenfirst begonnen. Parallel dazu mache ich in der Abendschule des ABZ Lambach die Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin.
Denn das fachliche Know-how ist entscheidend für meine Zukunft – ich möchte den Christbaumbetrieb meiner Familie erfolgreich weiterführen.
Unser Hof umfasst 27 Hektar, davon 0,8 Hektar Christbaumkulturen. Rund 300 Bäume verkaufen wir jährlich, vor allem ab Hof und zusätzlich an vier kleinen regionalen Standorten. Die Christbäume führen wir im Nebenerwerb. Pro Saison arbeiten wir etwa 280 Stunden – vom Pflanzen über das Pflegen bis hin zu Ernte, Verkauf und Marketing.
Wir setzen überwiegend auf die Nordmanntanne, ergänzt durch einzelne Edeltannen. Zusätzlich produzieren wir Schmuckreisig. Ein Fixpunkt ist unser jährliches Glühweinstandl am Hof, bei dem wir mit unseren Kundinnen und Kunden persönlich ins Gespräch kommen – ein wichtiges Element unserer regionalen Vermarktung.
Warum ich den Betrieb übernehmen möchte? Weil die Arbeit vielfältig, praxisnah und unmittelbar ist – sie verbindet Produktion, Natur und Handwerk. Wir wissen, wo unsere Produkte herkommen, liefern Qualität und können uns ein Stück weit selbst versorgen. Gleichzeitig ermöglicht die Hofarbeit, Beruf und Familie zu vereinen – ein Modell, das für die nächste Generation immer wichtiger wird
Natürlich gibt es Herausforderungen: steigende Betriebskosten, Bürokratie, Preisdruck. Aber wir setzen auf Nähe und Vertrauen – Social Media, persönlichen Kundenkontakt und regionale Vermarktung. Wir wollen zeigen, dass ein echter Baum aus Österreich mehr ist als Dekoration: Er steht für Nachhaltigkeit, für Heimat und für das Gefühl von Weihnachten, das man nicht importieren kann.
Darum bleibe ich Christbaumbäuerin. Weil ich überzeugt bin: Unser Hof, unsere Bäume und unsere Arbeit sind ein Stück gelebte Tradition.
Warum ich Christbaumbauer bin – und bleiben will
Tobias Lengauer, 25 Jahre, Grünbach bei Freistadt
Mein Name ist Tobias Lengauer, ich bin 25 Jahre alt und im Familienbetrieb Lengauer Christbäume in Oberrauchenödt aufgewachsen. Nach der landwirtschaftlichen Fachschule Freistadt und der Ausbildung im ABZ Hagenberg habe ich eine Lehre als Vermessungstechniker abgeschlossen und arbeite heute bei der Straßenmeisterei Freistadt. Doch meine Wurzeln liegen in der Landwirtschaft. 2014 habe ich die Ausbildung zum Bodenpraktiker abgeschlossen, weil mich der Boden fasziniert – er ist das Fundament unserer Arbeit.
Unser Hof ist seit etwa 50 Jahren ein echter Familienbetrieb: 6 Hektar Christbaumkultur, eine Forstbaumschule für eigene Pflanzen und 8 Hektar Wald. Wir setzen zu 99 Prozent auf die Nordmanntanne, erweitern aber bewusst um Edeltanne, Korktanne und Coloradotanne. Ein stark wachsender Bereich ist die Produktion von Schmuckreisig und Schnittgrün – über 15 Sorten, von Bux bis Sicheltanne. Hier sehe ich eine große Entwicklungschance für die Zukunft.
Die Vermarktung hat sich verändert: Früher waren es Ab-Hof-Verkauf, Verkaufsstände und Weihnachtsmärkte. Heute sind Firmen-Events ein wichtigstes Standbein – etwa ein Drittel der verkauften Bäume pro Jahr geht so direkt an Unternehmen. Trotzdem bleibt der Ab-Hof-Verkauf das Herzstück, weil er Nähe garantiert.
Warum ich weitermachen will? Weil ich überzeugt bin, dass der Christbaum mehr ist als ein saisonales Produkt. Er ist nachhaltig: Eine Christbaumkultur bindet Kohlenstoff, produziert Sauerstoff und schützt den Boden. Sie schafft regionale Wertschöpfung, sichert Arbeitsplätze und hält unsere ländlichen Regionen lebendig.
Ich möchte den Betrieb weiterführen, weil er für mich Verantwortung bedeutet – gegenüber der Natur, unseren Kundinnen und Kunden und unserer Heimat.
Darum bleibe ich Christbaumbauer. Weil ich überzeugt bin: Ein echter Baum aus heimischem Boden ist ein Stück Zukunft – für unsere Umwelt, unsere Region und für das Gefühl von Weihnachten, das man nicht importieren kann.
Warum ich Christbaumbauer bin – und bleiben will
Samuel Buchberger, 22 Jahre, Garsten
Mein Name ist Samuel Buchberger, ich bin 22 Jahre alt und bei den Garstner Christbäumen in Garsten im Bezirk Steyr-Land aufgewachsen. Nach meiner Ausbildung an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein arbeite ich heute aktiv am elterlichen Betrieb mit. Der Betrieb besteht in dritter Generation. Wir führen rund sechs Hektar Christbaumkulturen in Kombination mit unserem Milchviehbetrieb. Tradition, Regionalität, Naturverbundenheit und Wertschätzung sind für mich zentrale Gründe, warum ich den Betrieb künftig übernehmen möchte – nicht als romantische Idee, sondern weil ich hier ein stabiles, sinnvolles und regional verankertes Arbeitsfeld sehe. Besondere Freude macht mir die Produktion selbst und der anschließende Verkauf, wenn ich Kundinnen und Kunden den perfekten Baum anbieten kann.
Heuer konnten wir die Qualität der OÖ-Christbaumbauern wieder öffentlich zeigen: Bei strahlendem Herbstwetter wurde auf unserem Hof die 3,2 Meter hohe Nordmanntanne ausgewählt, die heuer das Landhaus in Linz schmückt. Nach fachkundiger Begutachtung wurde sie mit der OÖ-Christbaumschleife markiert und am 24. November feierlich an die Landesregierung übergeben. Für mich bedeutet das, dass unsere Arbeit gesehen wird – das motiviert uns weiterhin, auf regionale Christbaumproduktion zu setzen.
Der perfekte Christbaum – die Qual der Wahl
Derzeit werden die Bäume geschnitten, sortiert und für den Verkauf vorbereitet. Doch was macht aus Sicht der Kundinnen und Kunden den perfekten Weihnachtsbaum aus? Eine aktuelle Befragung zeigt ein klares Bild: An erster Stelle steht das Aussehen, gefolgt von der Frische bzw. Haltbarkeit des Baumes. Platz drei belegen kurze Transportwege und Klimaschutz. Erst danach kommt der Preis auf Rang vier, während die Baumart für viele erst an siebter Stelle relevant ist.
Früher bevorzugten viele Familien dichte, buschige Bäume mit kurzen Trieben. Heute liegt der Trend bei locker gewachsenen Bäumen mit längeren Ästen und klaren Etagen – sie lassen sich leichter schmücken und wirken eleganter.
Auch die Größe spielt eine Rolle. 38 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher entschieden sich 2024 für einen Baum zwischen 1,5 und 2 Metern Höhe – ideal für‘s Wohnzimmer und leicht zu transportieren.
Beim Kauf entscheidet oft der erste Eindruck. Meist wird jener Baum mitgenommen, der sofort ins Auge sticht. Frauen und Kinder haben dabei häufig das letzte Wort, und Einigkeit über den Baum ist den Familien wichtig – schließlich bleibt er bei 38 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher bis zu den Heiligen Drei Königen stehen.
„Wir Christbaumbauern richten uns nach diesen Wünschen, wissen aber: Jeder Kunde hat sein eigenes Bild vom idealen Baum. Eine eindeutige Tendenz gibt es nicht – und genau das macht den Christbaumkauf zu einem ganz persönlichen Moment“, so Gschwendtner.
OÖ-Christbaumbauern engagieren sich für Sozialprojekte in Tansania
In der Region Mara im Norden Tansanias geraten immer mehr Menschen in existenzielle Not. Heftige Regenfälle führen zu Überschwemmungen, während in anderen Jahren Dürreperioden die Aussaat vertrocknen lassen. Abholzung verschärft die Lage zusätzlich: Die Böden verlieren ihre Qualität, Ernten brechen ein, Familien verlieren ihre Lebensgrundlage – Kinder hungern.
„Damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben und gut leben können, braucht es langfristige Lösungen. Eine davon ist die Wiederaufforstung. Mit nur einem Euro können in Tansania zwei Baumsetzlinge gepflanzt werden. Diese werden gezielt ausgewählt: Sie sollten schnellwachsend, dürreresistent und vielseitig nutzbar sein. Sie stabilisieren den Boden, spenden Schatten, liefern Früchte wie Mangos, Papayas oder Zitronen, dienen als Brennholz und Baumaterial und bieten Futter für Nutztiere“, erläutert Magdalena Glasner, Geschäftsführerin der Aktion „Sei so frei“.
Der Verein der OÖ Christbaumbauern führt die Spendenaktion für Baumsetzlinge gemeinsam mit der Aktion „Sei so frei“ der Katholischen Männerbewegung seit 2012 durch: Im Laufe dieser Jahre wurden über 111.000 Setzlinge gepflanzt und mehr als 75 Schulen und Dorfgruppen beim Aufforsten unterstützt.
Mit jedem verkauften Christbaum und jedem gespendeten Euro wachsen in Tansania zwei neue Bäume – und damit Zukunftschancen für die Menschen vor Ort. So wird Weihnachten überall spürbar. Asante sana – vielen Dank! (Schluss)
„Bis ein Christbaum geschmückt in einem Wohnzimmer erstrahlt, vergehen acht bis zwölf Jahre. Rund zehn Prozent der Fläche werden jährlich abgeerntet, wobei pro Hektar zwischen 5.500 und 6.000 Bäume wachsen. Die Nordmanntanne ist dabei der klare Favorit der oberösterreichischen Christbaumbauern“, erläutert Rosemarie Ferstl, Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer OÖ beim Saisonstart der OÖ Christbaumbauern am Betrieb von Obmann Klaus Gschwendtner in Stroheim.
Insgesamt bieten die Mitglieder der OÖ Christbaumbauern ihre Bäume an rund 200 Verkaufsstandorten an – alle Standorte sowie Betriebe sind unter www.weihnachtsbaum.at zu finden. Hier finden die Kunden auch besondere Angebote wie Zustellung oder auch Möglichkeiten zum Selbst-Schneiden. Mit ihrem Einsatz sorgen die oberösterreichischen Christbaumbauern dafür, dass zu Weihnachten regionale Bäume festliche Stimmung in die heimischen Wohnzimmer bringen.
Der Christbaum – ein Brauch mit Wurzeln, die weit zurückreichen
Immergrüne Pflanzen galten schon früh als Symbol für Leben und Schutz. Aus alten Bräuchen entwickelte sich der geschmückte „Paradiesbaum“ – der Ursprung unseres heutigen Christbaums. In Wien wurde 1814 bei der Gesellschaftsdame Franziska von Arnstein einer der ersten Christbäume in einem Privathaus aufgestellt.
Der Christbaum wurde zur Tradition, die bis heute anhält. 90 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher finden, dass der Christbaum auch heute noch seinen Platz in unserer Gesellschaft hat. Das zeigen die aktuellen Zahlen aus einer Befragung zum Christbaum-Kaufverhalten aus dem Jahr 2024. „Genau hier knüpfen die oberösterreichischen Christbaumbauern an: Mit regionalen Bäumen und nachhaltiger Pflege halten sie ein Stück Kulturgeschichte lebendig – echt, heimisch und festlich“, betont Ferstl.
Ein Christbaum aus der Region ist eine Entscheidung für die Umwelt
Ein Hektar Christbaumkultur bindet innerhalb von zehn Jahren zwischen 95 und 145 Tonnen Kohlenstoff, filtert rund 300 Tonnen Staubpartikel aus der Luft und produziert bis zu 100 Tonnen Sauerstoff. Gleichzeitig schaffen diese Kulturen auch neuen Lebensraum für zahlreiche Säugetiere, Insekten, Vögel und Pflanzen. Nach dem Fest werden die Bäume – in gelebter Kreislaufwirtschaft – kompostiert, zu Biomasse oder Tierfutter verarbeitet.
Der Verein „Dänische Christbäume – Bäume und Schnittgrün“ hat eine umfassende Klimabilanz für Christbäume erstellt. Die Analyse zeigt, dass der Atmosphäre bei konventionellen Anbaumethoden pro Baum rund 0,6 Kilogramm Kohlenstoff entzogen werden. Hier wurden alle Lebenszyklen des Baumes einbezogen – Produktion in der Baumschule und in der Kultur, Transport, Verpackung und auch der Dünger.
Während also ein echter Baum Kohlenstoff speichert, verursacht ein künstlicher Christbaum laut Studien 48,3 Kilogramm Kohlenstoff – das ist mehr als das 16fache. Zudem stammen vier von fünf Plastiktannen aus Fernost.
„Die Plastiktanne müsste rund 19 Jahre genutzt werden, um ökologisch mit dem Christbaum aus der Heimat gleichzuziehen. Wer nachhaltig handeln will, greift daher zum heimischen Baum. Die Entscheidung für einen heimischen Christbaum ist also auch eine Entscheidung für die Umwelt“, ist Ferstl überzeugt.
Die Schleife – das Gütesiegel für echte Bäume aus der Heimat
Bevor der erste Christbaumschmuck glänzt, trägt der Baum der oberösterreichischen Christbaumbauern bereits sein Erkennungszeichen: die rote-weiß-rote Schleife. Sie steht nicht nur für Qualität, sondern auch für die Herkunft. Wer am Verkaufsstand die Schleife und das Logo des Vereins der OÖ Christbaumbauern sieht, weiß: Dieser Baum kommt aus der Region.
Dass dieses Zeichen Wirkung zeigt, bestätigen auch aktuelle Zahlen: Denn für 86 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, die einen echten Baum kaufen oder geschenkt bekommen, ist es wichtig, dass er aus Österreich stammt.
Fast die Hälfte jener, die sich für einen echten Christbaum entscheiden, sind entweder bereits Stammkundinnen und -kunden der österreichischen Christbaumbauern oder achten beim Kauf bewusst auf die Herkunftsschleife. Ebenso legen viele Wert darauf, dass Verkaufsstände klar mit Herkunftstafeln gekennzeichnet sind.
Die OÖ Christbaumbauern stehen für Frische, Versorgungssicherheit und kurze Transportwege. Für 42 Prozent der Käuferinnen und Käufer zählt die Nähe zu heimischen Produzenten zu den drei wichtigsten Kaufkriterien – noch vor dem Preis. Im Durchschnitt müssen Kundinnen und Kunden lediglich rund sieben Kilometer fahren, um ihren Natur-Christbaum zu erwerben.
„So wird unsere Schleife zum Gütesiegel. Sie ist ein Versprechen für Qualität, Regionalität und ein Weihnachtsfest mit einem echtem Baum. Obwohl laut Umfrage insgesamt etwas weniger Naturbäume gekauft oder verschenkt werden – 62 Prozent im Jahr 2024 gegenüber 64 Prozent im Jahr 2020 –, steigt die Nachfrage bei den oberösterreichischen Christbaumbauern weiter. Mancherorts wuchs die Nachfrage in den letzten zwei Jahren um bis zu zehn Prozent. Regionalität liegt also im Trend“, erläutert der Obmann der Oberösterreichischen Christbaumbauern, Klaus Gschwendtner.
90 Prozent der Christbäume stammen aus heimischen Kulturen – Versorgungssicherheit ist gegeben
In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit bleiben die oberösterreichischen Christbaumbauern ein verlässlicher Wirtschaftsfaktor. Sie sorgen Jahr für Jahr für Versorgungssicherheit – und das seit Jahrzehnten.
In Oberösterreich verkaufen die heimischen Christbaumbauern jährlich etwa 360.000 Christbäume pro Jahr, das sind 90 Prozent der Bäume, die jedes Jahr in oberösterreichischen Haushalten aufgestellt werden. Auch österreichweit wird auf Regionalität gesetzt: 90 Prozent aller Christbäume – also rund 2,5 Millionen Stück – stammen aus heimischen Kulturen. Eine heimische Nordmanntanne mit guter Qualität kostet heuer zwischen 22 und 27 Euro pro Laufmeter. In städtischen Gebieten liegen die Preise erfahrungsgemäß etwas höher.
Christbaumkulturen fördern die Biodiversität
Klaus Gschwendtner setzt auf seinem Betrieb mit 25 Hektar Christbaumkultur auf naturnahe Produktion. „Ich bin gerne Christbaumbauer, weil diese Kultur für die Geländebeschaffenheit meines Betriebes gut geeignet ist und ich durch die Christbäume eine gute Wertschöpfung erzielen kann. Für mich sind die Christbäume eine perfekte Möglichkeit in der Erwerbskombination mit dem Forst.
„Gleichzeitig fördern die Christbaumkulturen die Biodiversität in der Region und sorgen dafür, dass die Insektenvielfalt und in weiterer Folge die Artenvielfalt der Singvögel bzw. die der Greifvögel erhalten bleibt. Für die naturnahe Produktion führen wir die Beikrautregulierung vorwiegend mit einem Hochgrasmäher zwischen den Reihen durch. Durch das Mulchen der Kulturen mehrmals im Jahr baut sich über den gesamten Produktionszeitraum eine Humusschicht auf, wodurch die Erosionsgefahr deutlich verringert wird. Somit bieten unsere Christbaumkulturen einen perfekten Lebensraum bzw. ein dynamisches Kleinklima für die unterschiedlichsten Tierarten“, ist Gschwendtner überzeugt.
Die jungen Christbaumbauern verwenden neue Kommunikationswege
Die junge Generation bei den OÖ Christbaumbauern geht auch in der Kommunikation neue Wege: Mit kreativen Beiträgen auf Instagram und Facebook geben sie humorvolle Einblicke in den Alltag am Hof und schaffen Nähe zu ihren Kundinnen und Kunden.
Auch die Waldgeschichten, eine Initiative der österreichischen Familienwaldbetriebe, bieten auf der Webseite www.waldgeschichten.com einen Einblick in die Arbeit und das Engagement, das hinter der Produktion von hochwertigen Christbäumen steht. Auf dieser Webseite gibt es unter anderem Tipps, wie der Weihnachtsbaum länger frisch bleibt, oder Informationen darüber, wie die Christbäume in den Kulturen mit viel Handarbeit gepflegt werden. Link: www.waldgeschichten.com/allgemein/7-tipps-so-bleibt-der-weihnachtsbaum-laenger-frisch/
Zukunft des Christbaumanbaus in Oberösterreich - Eine junge Generation mit neuem Elan übernimmt
Hinter jedem Weihnachtsbaum steht in Oberösterreich ein bäuerlicher Familienbetrieb, oft über Generationen hinweg. Während in anderen Ländern – etwa in der Schweiz – die Zahl der Produzenten sinkt, ist das in Oberösterreich anders. Eine Reihe von Bäuerinnen und Bauern sehen den Christbaumanbau als echten Generationsauftrag. Sie verbinden neue Ideen und modernes Marketing mit Tradition.
Beim Christbaum-Saisonauftakt wollen wir stellvertretend für viele engagierte Betriebe drei junge Personen der nächsten Generation vorstellen:
Warum ich Christbaumbäuerin bin – und bleiben will
Magdalena Ennser, 23 Jahre, Wolfsegg am Hausruck
Mein Name ist Magdalena Ennser, ich bin 23 Jahre alt und komme vom Holzingergut in Wolfsegg am Hausruck. Unser Hof ist seit über 266 Jahren in Familienbesitz, seit rund 40 Jahren gehören Christbäume fix dazu. Nach der Matura an der HBLW Ried habe ich 2021 meine Arbeit in der Gemeinde Zell am Pettenfirst begonnen. Parallel dazu mache ich in der Abendschule des ABZ Lambach die Ausbildung zur landwirtschaftlichen Facharbeiterin.
Denn das fachliche Know-how ist entscheidend für meine Zukunft – ich möchte den Christbaumbetrieb meiner Familie erfolgreich weiterführen.
Unser Hof umfasst 27 Hektar, davon 0,8 Hektar Christbaumkulturen. Rund 300 Bäume verkaufen wir jährlich, vor allem ab Hof und zusätzlich an vier kleinen regionalen Standorten. Die Christbäume führen wir im Nebenerwerb. Pro Saison arbeiten wir etwa 280 Stunden – vom Pflanzen über das Pflegen bis hin zu Ernte, Verkauf und Marketing.
Wir setzen überwiegend auf die Nordmanntanne, ergänzt durch einzelne Edeltannen. Zusätzlich produzieren wir Schmuckreisig. Ein Fixpunkt ist unser jährliches Glühweinstandl am Hof, bei dem wir mit unseren Kundinnen und Kunden persönlich ins Gespräch kommen – ein wichtiges Element unserer regionalen Vermarktung.
Warum ich den Betrieb übernehmen möchte? Weil die Arbeit vielfältig, praxisnah und unmittelbar ist – sie verbindet Produktion, Natur und Handwerk. Wir wissen, wo unsere Produkte herkommen, liefern Qualität und können uns ein Stück weit selbst versorgen. Gleichzeitig ermöglicht die Hofarbeit, Beruf und Familie zu vereinen – ein Modell, das für die nächste Generation immer wichtiger wird
Natürlich gibt es Herausforderungen: steigende Betriebskosten, Bürokratie, Preisdruck. Aber wir setzen auf Nähe und Vertrauen – Social Media, persönlichen Kundenkontakt und regionale Vermarktung. Wir wollen zeigen, dass ein echter Baum aus Österreich mehr ist als Dekoration: Er steht für Nachhaltigkeit, für Heimat und für das Gefühl von Weihnachten, das man nicht importieren kann.
Darum bleibe ich Christbaumbäuerin. Weil ich überzeugt bin: Unser Hof, unsere Bäume und unsere Arbeit sind ein Stück gelebte Tradition.
Warum ich Christbaumbauer bin – und bleiben will
Tobias Lengauer, 25 Jahre, Grünbach bei Freistadt
Mein Name ist Tobias Lengauer, ich bin 25 Jahre alt und im Familienbetrieb Lengauer Christbäume in Oberrauchenödt aufgewachsen. Nach der landwirtschaftlichen Fachschule Freistadt und der Ausbildung im ABZ Hagenberg habe ich eine Lehre als Vermessungstechniker abgeschlossen und arbeite heute bei der Straßenmeisterei Freistadt. Doch meine Wurzeln liegen in der Landwirtschaft. 2014 habe ich die Ausbildung zum Bodenpraktiker abgeschlossen, weil mich der Boden fasziniert – er ist das Fundament unserer Arbeit.
Unser Hof ist seit etwa 50 Jahren ein echter Familienbetrieb: 6 Hektar Christbaumkultur, eine Forstbaumschule für eigene Pflanzen und 8 Hektar Wald. Wir setzen zu 99 Prozent auf die Nordmanntanne, erweitern aber bewusst um Edeltanne, Korktanne und Coloradotanne. Ein stark wachsender Bereich ist die Produktion von Schmuckreisig und Schnittgrün – über 15 Sorten, von Bux bis Sicheltanne. Hier sehe ich eine große Entwicklungschance für die Zukunft.
Die Vermarktung hat sich verändert: Früher waren es Ab-Hof-Verkauf, Verkaufsstände und Weihnachtsmärkte. Heute sind Firmen-Events ein wichtigstes Standbein – etwa ein Drittel der verkauften Bäume pro Jahr geht so direkt an Unternehmen. Trotzdem bleibt der Ab-Hof-Verkauf das Herzstück, weil er Nähe garantiert.
Warum ich weitermachen will? Weil ich überzeugt bin, dass der Christbaum mehr ist als ein saisonales Produkt. Er ist nachhaltig: Eine Christbaumkultur bindet Kohlenstoff, produziert Sauerstoff und schützt den Boden. Sie schafft regionale Wertschöpfung, sichert Arbeitsplätze und hält unsere ländlichen Regionen lebendig.
Ich möchte den Betrieb weiterführen, weil er für mich Verantwortung bedeutet – gegenüber der Natur, unseren Kundinnen und Kunden und unserer Heimat.
Darum bleibe ich Christbaumbauer. Weil ich überzeugt bin: Ein echter Baum aus heimischem Boden ist ein Stück Zukunft – für unsere Umwelt, unsere Region und für das Gefühl von Weihnachten, das man nicht importieren kann.
Warum ich Christbaumbauer bin – und bleiben will
Samuel Buchberger, 22 Jahre, Garsten
Mein Name ist Samuel Buchberger, ich bin 22 Jahre alt und bei den Garstner Christbäumen in Garsten im Bezirk Steyr-Land aufgewachsen. Nach meiner Ausbildung an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein arbeite ich heute aktiv am elterlichen Betrieb mit. Der Betrieb besteht in dritter Generation. Wir führen rund sechs Hektar Christbaumkulturen in Kombination mit unserem Milchviehbetrieb. Tradition, Regionalität, Naturverbundenheit und Wertschätzung sind für mich zentrale Gründe, warum ich den Betrieb künftig übernehmen möchte – nicht als romantische Idee, sondern weil ich hier ein stabiles, sinnvolles und regional verankertes Arbeitsfeld sehe. Besondere Freude macht mir die Produktion selbst und der anschließende Verkauf, wenn ich Kundinnen und Kunden den perfekten Baum anbieten kann.
Heuer konnten wir die Qualität der OÖ-Christbaumbauern wieder öffentlich zeigen: Bei strahlendem Herbstwetter wurde auf unserem Hof die 3,2 Meter hohe Nordmanntanne ausgewählt, die heuer das Landhaus in Linz schmückt. Nach fachkundiger Begutachtung wurde sie mit der OÖ-Christbaumschleife markiert und am 24. November feierlich an die Landesregierung übergeben. Für mich bedeutet das, dass unsere Arbeit gesehen wird – das motiviert uns weiterhin, auf regionale Christbaumproduktion zu setzen.
Der perfekte Christbaum – die Qual der Wahl
Derzeit werden die Bäume geschnitten, sortiert und für den Verkauf vorbereitet. Doch was macht aus Sicht der Kundinnen und Kunden den perfekten Weihnachtsbaum aus? Eine aktuelle Befragung zeigt ein klares Bild: An erster Stelle steht das Aussehen, gefolgt von der Frische bzw. Haltbarkeit des Baumes. Platz drei belegen kurze Transportwege und Klimaschutz. Erst danach kommt der Preis auf Rang vier, während die Baumart für viele erst an siebter Stelle relevant ist.
Früher bevorzugten viele Familien dichte, buschige Bäume mit kurzen Trieben. Heute liegt der Trend bei locker gewachsenen Bäumen mit längeren Ästen und klaren Etagen – sie lassen sich leichter schmücken und wirken eleganter.
Auch die Größe spielt eine Rolle. 38 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher entschieden sich 2024 für einen Baum zwischen 1,5 und 2 Metern Höhe – ideal für‘s Wohnzimmer und leicht zu transportieren.
Beim Kauf entscheidet oft der erste Eindruck. Meist wird jener Baum mitgenommen, der sofort ins Auge sticht. Frauen und Kinder haben dabei häufig das letzte Wort, und Einigkeit über den Baum ist den Familien wichtig – schließlich bleibt er bei 38 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher bis zu den Heiligen Drei Königen stehen.
„Wir Christbaumbauern richten uns nach diesen Wünschen, wissen aber: Jeder Kunde hat sein eigenes Bild vom idealen Baum. Eine eindeutige Tendenz gibt es nicht – und genau das macht den Christbaumkauf zu einem ganz persönlichen Moment“, so Gschwendtner.
OÖ-Christbaumbauern engagieren sich für Sozialprojekte in Tansania
In der Region Mara im Norden Tansanias geraten immer mehr Menschen in existenzielle Not. Heftige Regenfälle führen zu Überschwemmungen, während in anderen Jahren Dürreperioden die Aussaat vertrocknen lassen. Abholzung verschärft die Lage zusätzlich: Die Böden verlieren ihre Qualität, Ernten brechen ein, Familien verlieren ihre Lebensgrundlage – Kinder hungern.
„Damit die Menschen in ihrer Heimat bleiben und gut leben können, braucht es langfristige Lösungen. Eine davon ist die Wiederaufforstung. Mit nur einem Euro können in Tansania zwei Baumsetzlinge gepflanzt werden. Diese werden gezielt ausgewählt: Sie sollten schnellwachsend, dürreresistent und vielseitig nutzbar sein. Sie stabilisieren den Boden, spenden Schatten, liefern Früchte wie Mangos, Papayas oder Zitronen, dienen als Brennholz und Baumaterial und bieten Futter für Nutztiere“, erläutert Magdalena Glasner, Geschäftsführerin der Aktion „Sei so frei“.
Der Verein der OÖ Christbaumbauern führt die Spendenaktion für Baumsetzlinge gemeinsam mit der Aktion „Sei so frei“ der Katholischen Männerbewegung seit 2012 durch: Im Laufe dieser Jahre wurden über 111.000 Setzlinge gepflanzt und mehr als 75 Schulen und Dorfgruppen beim Aufforsten unterstützt.
Mit jedem verkauften Christbaum und jedem gespendeten Euro wachsen in Tansania zwei neue Bäume – und damit Zukunftschancen für die Menschen vor Ort. So wird Weihnachten überall spürbar. Asante sana – vielen Dank! (Schluss)
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