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Wien, 28. November 2024 (aiz.info)

Agrarische Verbände präsentieren ihre Forderungen an die neue EU-Kommission

Gemeinsam mit Vertretern aus Tierhaltung, Pflanzenbau und Energie wurde ein Punkteplan an die soeben bestätigte EU-Kommission übermittelt

Durch die Zustimmung der europäischen Abgeordneten im Parlamentsplenum kann nun die Kommission der Europäischen Union ihre Arbeit am 01. Dezember aufnehmen. Pünktlich zum Start der neuen Kommission präsentiert der Verein Wirtschaften am Land nach der Veröffentlichung des Forderungspapiers an die österreichische Bundesregierung einen Punkteplan mit den dringendsten Anliegen aus der österreichischen Land-, Forst- und Energiewirtschaft für die künftige europäische Entwicklung.
 
Der Forderungskatalog, der in enger Zusammenarbeit mit agrarischen Verbänden und Institutionen aus unterschiedlichen Bereichen – von der Landwirtschaft bis zum Energiesektor – erarbeitet wurde, umfasst sieben Arbeitspakete. „Da wir nicht direkt in den strategischen Dialog zur Zukunft der Landwirtschaft eingebunden waren, möchten wir auf diesem Wege die wichtigsten Punkte unserer Verbände und Institutionen aus Österreich für die neue europäische Legislaturperiode übermitteln“, erklärt Robert Pichler, Obmann von Wirtschaften am Land. „Christophe Hansen hat als neuer Agrarkommissar eine ´Vision für die Landwirtschaft und Ernährung´ nach den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit angekündigt. Unser Forderungskatalog soll dabei als Orientierung dienen, um auch auf europäischer Ebene zukunftsfähige und nachhaltige Entscheidungen zu treffen, die vor allem unsere landwirtschaftlichen Betriebe stärken und den ländlichen Wirtschafts- und Lebensraum langfristig sichern.“
 
Sieben Arbeitspakete für europäische Vision der Landwirtschaft & Ernährung  
 
Der Forderungskatalog umfasst zentrale Themen, die für die Land- und Forstwirtschaft, den Energiesektor und den ländlichen Raum von immenser Bedeutung sind und mit den Expertisen aus den Verbänden und Institutionen selbst zusammengefasst wurden. Besonders groß ist die Notwendigkeit einer besseren Wettbewerbsfähigkeit und einer stärkeren Position auf agrarischen Märkten, unter anderem durch eine wirksamere Binnenmarktpolitik bei Importregulierungen nach EU-Standards oder bei der Beachtung zukünftiger Rechtsvorschriften, die die eigenen Wertschöpfungsketten nicht unter Druck bringen. Weitere Kernforderungen betreffen unter anderem die Gewährleistung von EU-weiten, tierwohlkonformen Tiertransporten nach dem Beispiel Österreichs sowie die Forderung nach der Umsetzung einer einheitlichen Herkunftskennzeichnung bei Nahrungsmittel, wie es in der Farm-to-Fork-Strategie bereits vorgesehen ist. Ein zentrales Anliegen ist die Gewährleistung der Beibehaltung einer Politik, die auf noch mehr Anreize anstatt Verbote in den Verhandlungen zur GAP nach 2027 setzt. Ebenso soll es keine zusätzlichen Bewirtschaftungseinschränkungen über delegierte Rechtsakte in Feld, Wiese oder Wald geben. Ein wichtiger Punkt der Verbände und Institutionen ist auch die vermehrte, gemeinsame Nutzung von Daten und Schnittstellen für den Abbau der Bürokratie. Dies soll primär zur Entlastung der Landwirtinnen und Landwirte führen und für eine Effizienzsteigerung in der Förderabwicklung sorgen.
 
Der Forderungskatalog bietet eine Übersicht der dringendsten Anliegen im Agrarsektor, die für das Überleben landwirtschaftlicher Betriebe und die langfristige Stärkung der ländlichen Wirtschaft unerlässlich sind. „Für uns stehen mit diesem Forderungskatalog die Weiterentwicklung des Agrar- und Lebensmittelsystems und damit auch die Absicherung der vielfältigen Wertschöpfungsketten im ländlichen Raum im Vordergrund“, so Pichler abschließend.
 
Link zum Punkteplan: https://wirtschaftenamland.at/2024/11/28/agrarische-verbaende-praesentieren-ihre-forderungenan-die-neue-eu-kommission/ (Schluss)
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