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Wiesbaden, 10. Oktober 2025 (aiz.info)

Weinernte 2025 in Deutschland voraussichtlich um 5% höher als im Vorjahr

Weinbaubetriebe rechnen mit insgesamt 8,2 Millionen hl Weinmost

Nach der schwachen Weinernte im Vorjahr kann ein Teil der Weinbaubetriebe in Deutschland in 2025 mit einer Steigerung rechnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) basierend auf der Schätzung zum 20. September 2025 mitteilt, wird die Erntemenge in Deutschland voraussichtlich bei 8,2 Millionen Hektolitern Weinmost liegen. Gegenüber dem Vorjahr mit 7,8 Millionen Hektolitern wäre dies eine Zunahme um 5 %.

Die deutsche Weinernte war 2024 aufgrund der schlechten Wetterbedingungen, unter anderem durch Spätfröste und hohe Niederschläge, besonders niedrig ausgefallen (12 % unter dem Sechsjahresmittel 2018 bis 2023 von 8,9 Millionen Hektolitern). Die diesjährige Witterung bot insgesamt bessere Bedingungen für den Weinbau. Allerdings wird auch für 2025 eine leicht unterdurchschnittliche Erntemenge erwartet (3 % unter dem Sechsjahresmittel 2019 bis 2024 von 8,5 Millionen Hektolitern).

Wie bereits in den Vorjahren entfällt mit 51 % mehr als die Hälfte der erwarteten gesamten deutschen Weinernte auf die größten Weinanbaugebiete Rheinhessen (2,2 Millionen Hektoliter) und Pfalz (2,0 Millionen Hektoliter). Ein weiteres Viertel (26 %) verteilt sich auf Baden (1,2 Millionen Hektoliter) und Württemberg (911 000 Hektoliter).

Viele Weinanbaugebiete mit Erntezunahme im Vergleich zum Vorjahr – Rückgänge in Rheinhessen, in der Pfalz und im Rheingau

In den meisten Anbaugebieten zeichnen sich gegenüber dem Vorjahr Erntezunahmen ab. Besonders deutlich sind die voraussichtlichen Zunahmen gegenüber dem Vorjahr in den Anbaugebieten Baden (+232 000 Hektoliter oder +24 %), Württemberg (+231 000 Hektoliter oder +34 %), Mosel (+228 000 Hektoliter oder +44 %), Franken (+96 000 Hektoliter oder +30 %), Nahe (+76 000 Hektoliter oder +30 %) und Saale-Unstrut (+46 000 Hektoliter oder +275 %). Im Jahr 2024 waren die Erntemengen gegenüber 2023 in all diesen Gebieten teils drastisch zurückgegangen, in den größeren zwischen 17 % und 29 %, im Fall von Saale-Unstrut sogar um 65 %.

Eine Abnahme der diesjährigen Erntemenge gegenüber 2024 wird indessen für Rheinhessen (-371 000 Hektoliter oder  14 %), die Pfalz (-240 000 Hektoliter oder  11 %) und den Rheingau (-15 000 Hektoliter oder  7 %) geschätzt. 2024 war Rheinhessen das einzige Weinanbaugebiet mit einer Zunahme der Erntemenge gegenüber 2023 (+8 %), die Pfalz (-3 %) und der Rheingau (-11 %) die beiden Gebiete mit den prozentual geringsten Abnahmen.

Laut Schätzungen etwa 21 % mehr Blauer Spätburgunder und 16 % mehr Weißer Burgunder als im Vorjahr

Von der gesamten Weinerntemenge 2025 werden laut den Schätzungen 5,7 Millionen Hektoliter (69 %) auf Weißmost und 2,6 Millionen Hektoliter (31 %) auf Rotmost entfallen. Fast ausschließlich Weißmost wird insbesondere in den Anbaugebieten Mosel (90 %), Rheingau (86 %) und Franken (85 %) erzeugt.

Die Erntemenge der beliebtesten deutschen Rebsorte Riesling nimmt im Jahr 2025 gegenüber dem Vorjahr voraussichtlich um 49 000 Hektoliter oder 3 % auf 1,9 Millionen Hektoliter zu. Ebenso wird eine Steigerung der Erntemenge von Weißem Burgunder um 72 000 Hektoliter oder 16 % auf 529 000 Hektoliter und von Grauem Burgunder um 59 000 Hektoliter oder 10 % auf 638 000 Hektoliter erwartet. Die Erntemenge der weißen Rebsorte Müller-Thurgau wird hingegen voraussichtlich um 121 000 Hektoliter oder 12 % auf 932 000 Hektoliter abnehmen.

Für die Erntemenge der roten Rebsorte Blauer Spätburgunder wird ein deutlicher Anstieg um 150 000 Hektoliter oder 21 % auf 851 000 Hektoliter erwartet, für den Dornfelder hingegen eine Abnahme um 127 000 Hektoliter oder 18 % auf 574 000 Hektoliter. (Schluss)
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