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Eisenstadt, 17. Oktober 2025 (aiz.info)

US-Agrarzölle: Fairer Handel mit EU gefordert

Nordamerika-EU-Agrarkonferenz diskutierte über aktuelle Lage in der Landwirtschaft

Dieser Tage fand die Nordamerika–EU-Agrarkonferenz mit Vertretern von Copa-Cogeca (EU-Landwirte und Agrargenossenschaften), der US-American Farm Bureau Federation (AFBF), der Canadian Federation of Agriculture (CFA) und des Mexikanischen Nationalen Agrarrats (CNA) in Italien statt. Dieses Forum brachte landwirtschaftliche Führungspersönlichkeiten von beiden Seiten des Atlantiks zusammen, um sich auszutauschen, die Zusammenarbeit zu vertiefen und gemeinsame Chancen und Herausforderungen des Agrarsektors zu erörtern.

Ein großes Thema der Tagung war der Zollkonflikt der USA mit China und der Europäischen Union. "Der Streit der USA mit China, aber auch mit der EU, um Agrarzölle hat unmittelbare Auswirkungen auch auf Europas Bauern. Agrarhandel ist wichtig, aber dieser muss fair, regelbasiert sein und auf Gegenseitigkeit beruhen. Die Agrarpolitik muss die Einkommen der Bäuerinnen und Bauern sichern. Die Handelspolitik muss das unterstützen", fordert Nikolaus Berlakovich, ehemaliger Landwirtschaftsminister und 1. Vizepräsident der Copa, die 22 Millionen europäische Bäuerinnen und Bauern vertritt. 

Insbesondere die USA wollen die hohen EU-Standards untergraben. So zum Beispiel beim Thema Hormone und Antibiotika, wo in Europa der Einsatz von Hormonen in der Rindermast und wachstumsfördernden Antibiotika strikt verboten ist, aber beides gängige US-Praktiken sind. Ebenfalls in Europa verboten, ist die amerikanische Praxis, Hühnerfleisch in Chlor zu waschen. 

Während Gentechnik veränderte-Sojabohnen in Europa als Futtermittel verwendet werden dürfen, müssen sie bei der Verwendung in der Lebensmittelindustrie gekennzeichnet werden. In Amerika ist dies nicht der Fall. Die USA kann ebenfalls nicht nachvollziehen, warum die Europäer die Herkunft von Produkten wie zum Beispiel den Parmesankäse schützen und darauf bestehen, dass dieser nur aus einer Region kommen darf. Parmesankäse könne ebenfalls in Amerika produziert werden. "Die Landwirte in der EU produzieren zu sehr hohen Standards, weil die Verbraucherinnen und Verbraucher das so verlangen. Die USA sieht das als Hindernisse", erklärt Berlakovich. 

Während die USA also darauf drängen, die Standards zu senken, werden die europäischen Bäuerinnen und Bauern durch Importe aus der Ukraine und Mercosur stärker unter Druck gesetzt. "Unsere Forderung ist es, wenn Lebensmittel nach Europa importiert werden, müssen sie dieselben hohen Standards einhalten, die auch unsere Bäuerinnen und Bauern erfüllen", betont Berlakovich abschließend. (Schluss)
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