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Wien, 24. April 2025 (aiz.info)

Tierwohlbericht 2024: Nachfrage nach Tierwohl-Schweinen stagniert

Schweinebörse präsentiert aktuelle Entwicklungen

Schon 2021 hat sich die österreichische Schweinebranche im Rahmen einer Tierwohlstrategie zu einer Weiterentwicklung im Bereich Tierwohl bekannt. Seither wird intensiv am Ausbau der Tierwohl-Schweinehaltung in Österreich gearbeitet. Im Kern der Bemühungen steht die sogenannte marktbasierte Weiterentwicklung. Für Betriebe, die auf Tierwohl-Haltung umstellen wollen, sollen nachhaltige Vermarktungsschienen geschaffen werden. Dies sichert einerseits die Haltung von Tierwohl-Schweinen langfristig ab. Andererseits können Investitionen in Tierwohl-Ställe nur durch mehrjährige Partnerschaften und Abnahmevereinbarungen getätigt werden. Diese Weiterentwicklung setzt allerdings eine gesteigerte Nachfrage durch unsere Marktpartner voraus. Die Österreichische Schweinebörse präsentierte aktuelle Trends im „Tierwohlbericht 2024“.
 
Kein Wachstum außerhalb von Projekten
 
Obwohl 2024 die Schlachtungen im Rahmen von Bio- und Tierwohl-Qualitätsprogrammen um 8,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sind, ist aktuell kein weiteres Wachstum absehbar. Aufgrund großer Initiativen von Handel und Landwirtschaft, wie beispielsweise das Projekt „Fair zum Tier“ von BILLA und BILLA Plus, ist die Anzahl an Bio- und Tierwohlschweinen seit 2021 von 170.000 auf 246.000 um 43,9 Prozent angewachsen. Der Aufbau des Projekts „Fair zum Tier“ wird allerdings Ende 2025 abgeschlossen sein. Außerhalb solcher Projekte ist aktuell kaum Wachstum im Tierwohlsegment erkennbar, die Nachfrage nach Tierwohlschweinen stagniert. Deshalb kann Betrieben, die auf besonders tierfreundliche Haltung umsteigen wollen, aktuell keine Vermarktungsgarantie zugesichert werden.
 
Weiterentwicklung hängt von Nachfrage ab
 
Um die Tierwohlproduktion weiter auszubauen, braucht es eine gesteigerte Nachfrage nach Bio- und Tierwohl-Schweinefleisch. Große Player im Bereich Handel, Gemeinschaftsverpflegung oder öffentliche Hand können ihre Position nutzen, um die Nachfrage nach Tierwohlprodukten anzukurbeln. So ermöglichen sie weiteren Betrieben den Umstieg auf die Tierwohl-Schweinehaltung. Auch eine transparente Auslobung von Herkunft und Haltung in allen Bereichen – von der Käsekrainer im Supermarkt bis hin zum Schnitzel im Wirtshaus – würde eine positive Entwicklung unterstützen. Darüber hinaus braucht es einen verlässlichen rechtlichen Rahmen für die Schweinehaltung in Österreich, um Investitionen in allen Segmenten der österreichischen Schweinehaltung zu ermöglichen. Eine rasche, praxistaugliche Lösung im Bereich des Verbots der unstrukturierten Vollspaltenbuchten ist daher das Gebot der Stunde.
 
Den vollständigen Tierwohlbericht 2024 finden Sie unter https://schweine.at/news/.
 
Zitate

„Was den Tieren guttut und sich bewährt hat, soll bleiben. Wo Verbesserungen nötig sind, finden sich Lösungen – aber immer mit einem wachsamen Blick auf die Märkte. Denn nur, wenn wir überlegt handeln, sichern wir uns eine tiergerechte Zukunft.“
Rupert Hagler, Obmann Österreichische Schweinebörse
 
„Österreich gehört in vielen Bereichen der Tierhaltung zu den Vorreitern in Europa. Investitionen in allen Bereichen der Schweinehaltung werden nur getätigt, wenn Bauern und Bäuerinnen wieder Vertrauen in den gesetzlichen Rahmen fassen. Wir fordern daher von der Politik rasche und praxistaugliche Lösungen in allen offenen Fragen der Schweinehaltung!“
Franz Rauscher, Obmann Schweinehaltung Österreich
 
„Die Haltungsform der Schweine in Österreich ist vielfältig: vom gesetzlichen Mindeststandard über Tierwohl bis Bio. Ebenso vielfältig ist das Interesse der Konsumenten. Daher braucht es dringend die Haltungsformenkennzeichnung. Für mehr Fairness für Erzeuger und Verbraucher!“
Johann Schlederer, Geschäftsführer Österreichische Schweinebörse
 
„Die Entwicklungen am Tierwohlschweine-Markt zeigen eindeutig: eine nachhaltige Weiterentwicklung zu mehr Tierwohl und Nachhaltigkeit ist nur dann möglich, wenn von der Landwirtschaft über den Handel bis hin zu den Konsumentinnen und Konsumenten alle gemeinsam Verantwortung übernehmen.“
Michael Klaffenböck, Geschäftsführer Schweinehaltung Österreich (Schluss) APA OTS 2025-04-24/09:30
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