Zum Content springen
Neue Suche

Absender

Empfänger

St. Pölten, 7. Mai 2025 (aiz.info)

NÖ Bauernbund: Wolf in der EU ab Donnerstag nicht mehr "streng geschützt"

Verbesserte Regulierung zum Schutz von Mensch und Nutztier

Am Donnerstag steht im Europäischen Parlament auf Initiative des NÖ Bauernbundes eine wegweisende Abstimmung zum Wolf an. Künftig soll das Raubtier als „geschützt“, aber nicht mehr als „streng geschützt“ eingestuft werden. „Das heißt, der Wolf kann zum Schutz von Mensch und Nutztier besser reguliert werden“, informieren NÖ Bauernbundobmann LH-Stv. Stephan Pernkopf, EU-Mandatar Alexander Bernhuber und NÖ Bauernbunddirektor Paul Nemecek. „Wölfe und ganze Rudel, die in Gemeinden herumirren, können dann leichter vergrämt und im Bedarfsfall auch entnommen, also abgeschossen werden“, erklärt Pernkopf.
 
Zuletzt gab es in Niederösterreich Wolfssichtungen in Hochwolkersdorf (Bezirk Wiener Neustadt) und Ybbs (Bezirk Melk) sowie Risse von Nutztieren in Kaltenleutgeben (Bezirk Mödling).
 
Niederösterreich ist Vorreiter beim Wolfsmanagement
 
In Niederösterreich wurden zum Schutz von Mensch und Nutztier bereits Regelungen im Rahmen der Wolfsverordnung ergriffen, um Problemtiere entnehmen zu können. „Der Wolf ist in Österreich längst nicht mehr gefährdet – deshalb ist die geplante Senkung des Schutzstatus ein richtiger und notwendiger Schritt. Mir geht es um die Sicherheit der Menschen, deswegen braucht es leichtere Möglichkeiten, Wölfe zu regulieren, die Menschen und Siedlungen immer näherkommen“, betont Pernkopf. Ein starkes Zeichen setzte der NÖ Bauernbund bereits 2019 mit einer Petition gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Niederösterreich mit 60.000 Unterschriften. „Diesen Menschen sind und waren wir verpflichtet. Dafür kämpfen wir. Die Bäuerinnen und Bauern standen dem Wolf immer und zu Recht skeptisch gegenüber, leider haben viele zu voreilig die Rückkehr des Wolfes gefeiert, ohne auf die Gefahren zu achten. Wenn aber ein Wolf fotografiert oder gesehen wird, wie er über einen Kinderspielplatz läuft, passiert ein Umdenken“, so Nemecek.
 
Anliegen in Brüssel beharrlich durchgesetzt
 
„Ich habe bereits bei meinem Einzug ins Europäische Parlament 2019 angekündigt mich für die Herabstufung des Wolfes einzusetzen, Hausverstand und Beharrlichkeit haben sich schließlich durchgesetzt“, erklärt Bernhuber. Auf Vermittlung von Bernhuber kam es unter anderem zu einem persönlichen Treffen zwischen Vertretern des NÖ Bauernbundes und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Dabei sicherte von der Leyen zu, sich der Sorgen der Landwirte anzunehmen und eine praktikable Lösung im Umgang mit dem Wolf zu finden. Dieses direkte Gespräch im Dezember 2023 war ein entscheidender Schritt, um die Anliegen aus dem ländlichen Raum auf höchster europäischer Ebene zu verankern.
 
Erste Bewährungsprobe für Europäischen Bauernbund 
 
Für Nemecek ist die Abstimmung auch eine erste Bewährungsprobe für den in der Gründungsphase befindlichen Europäischen Bauernbund: „Gute Agrarpolitik beginnt vor Ort – braucht aber auch eine starke Stimme auf allen Ebenen, wo Entscheidungen getroffen werden. Das ist das Erfolgsmodells des NÖ Bauernbundes mit Vertretung im Land, Bund und in der EU. Mit dem Europäischen Bauernbund wollen wir die Interessen der Bäuerinnen und Bauern in Brüssel genauso stark vertreten können, wie auf Bundes- und Landesebene. Der Europäische Bauernbund, der auf unsere Initiative hin gegründet wird, ist als Plattform für bäuerliche Interessen von entscheidender Bedeutung.“ (Schluss)
3.405 Anschläge
  • Empfehlen
  • Drucken
  • PDF downloaden
  • RTF downloaden