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Wien, 3. März 2025 (aiz.info)

Land&Forst Betriebe setzen auf konstruktiven Dialog mit neuer Bundesregierung

Langfristige Rahmenbedingungen gefordert

Die Land&Forst Betriebe Österreich blicken der Zusammenarbeit mit der neuen Bundesregierung mit Zuversicht entgegen und setzen auf einen kontinuierlichen Dialog zu den zentralen Themen der Land- und Forstwirtschaft in den kommenden fünf Jahren.
 
Konrad Mylius, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich betont: „Die Land- und Forstwirtschaft ist das Rückgrat der österreichischen Kulturlandschaft. Sie sichert nicht nur regionale Lebensmittel und nachhaltige Rohstoffe, sondern auch die Attraktivität unserer einzigartigen Landschaften für Tourismus und Gesellschaft. Wir brauchen daher langfristige Rahmenbedingungen, um diese Werte zu erhalten.“ Zentral dafür ist das Bekenntnis zum Erhalt der GAP-Mittel, die Stärkung des Standortes und der Wettbewerbsfähigkeit durch Abbau der Regulierungen und die Entbürokratisierung. Diese Ziele sind bereits im Regierungsprogramm verankert und bilden aus unserer Sicht einen wesentlichen Baustein, um den Fortbestand der familiengeführten Betriebe in ihrer Vielfalt zu sichern. Jedoch vermissen die Land&Forst Betriebe Österreich bei vielen Punkten nähere Details.
 
Nachhaltige Waldbewirtschaftung als Schlüssel für klimafitte Wälder
 
Wir begrüßen das klare Bekenntnis der Bundesregierung zu einer aktiven und nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Ein gezielter Waldumbau hin zu klimafitten und resilienten Wäldern ist essenziell, um die heimischen Wälder langfristig zu erhalten. „Die prognostizierten Temperaturen der kommenden Tage ohne nennenswerte Niederschläge verdeutlichen, wie rasch der Klimawandel voranschreitet und wie dringend praxistaugliche Maßnahmen umgesetzt werden müssen. Daher sehen wir es als dringend geboten, den Waldfonds langfristig abzusichern“, so Verbandspräsident Konrad Mylius anlässlich der heutigen Angelobung der neuen Bundesregierung und setzt fort: „Ebenso wichtig ist die geplante Entbürokratisierung der EU-Entwaldungsverordnung beziehungsweise ihre praxistaugliche Umsetzung, um nachhaltige Waldbewirtschaftung nicht durch unnötigen Verwaltungsaufwand zu behindern. Wir erwarten, dass die angekündigten Maßnahmen konsequent umgesetzt werden, um den Fortbestand unserer Wälder als wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Ressource zu sichern.“
 
Nachhaltige Bewirtschaftung und Eigentum sichern Zukunft
 
Wir begrüßen, dass die Umweltagenden wieder in einem Dach mit der aktiven, nachhaltigen und multifunktionalen Bewirtschaftung zusammengeführt werden und dass die neue Bundesregierung die Bedeutung der Absicherung des Eigentums und einer unbelasteten Generationenfolge anerkennt. Diese sind entscheidende Säulen für wirtschaftliche Stabilität und nachhaltige Entwicklung. Maßnahmen, die klare Leistungsanreize setzen, tragen wesentlich zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes Österreich bei und sichern langfristig den Wohlstand und damit auch die Finanzierung des Sozialstaates.
 
Klimastrategien mit Weitblick: Praxisnah und finanzielle Abgeltungsmodelle
 
Die Herausforderungen des Klimawandels erfordern beharrliches Handeln und Weitblick. Es gilt, praxistaugliche Gesamtstrategien zu entwickeln, um der zunehmenden Erwärmung und ihren Auswirkungen wirksam zu begegnen. Ein zentraler Aspekt dabei ist die unbürokratische Umsetzung von EU-Vorgaben im Umwelt- und Klimabereich, wie etwa der Wiederherstellungsverordnung. „Dabei muss die Einbindung der Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter, die Maßnahmen direkt auf der Fläche umsetzen, ernsthaft und auf Augenhöhe erfolgen - ideologische Ansätze dürfen nicht im Vordergrund stehen“, appelliert Mylius.
 
„Zudem braucht es neben Planbarkeit auch ein tragfähiges Finanzierungskonzept für die Umsetzung der Wiederherstellungsordnung sowie allen weiteren Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen von freiwilligen Vertragsnaturschutzmodellen. Dies setzt auch voraus, dass auf EU-Ebene zusätzliche finanzielle Mittel außerhalb der GAP bereitgestellt werden. Für Bäuerinnen und Bauern sowie Landbewirtschafterinnen und Landbewirtschafter darf es keine zusätzliche budgetäre Last geben“, unterstreicht Mylius.
 
Weiters merkt der Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich an, dass die geplante Prüfung zum Aufbau und die Umsetzung eines Biodiversitäts-Monitorings in nur einer Institution kritisch gesehen wird. Denn gerade dieser Bereich fällt klar in die Kompetenz der Bundesländer und vor den aktuellen vielfältigen Herausforderungen kann nur die Einbindung zahlreicher wissenschaftlicher Institutionen eine fundierte und praxisnahe Grundlage gewährleisten.
 
Verlässliche Rahmenbedingungen für eine starke Land- und Forstwirtschaft
 
„Es braucht eine Regierung, die die Anliegen der Land- und Forstwirtschaft ernst nimmt und praktikable Lösungen vor den Hintergrund der gesellschafts- und umweltpolitischen Entwicklungen ermöglicht. Ohne eine enge Zusammenarbeit und verlässliche politische Rahmenbedingungen steht die Zukunft vieler Familienbetriebe auf dem Spiel sowie der Erhalt von intakten, vielfältigen Ökosystemen, die Lebensgrundlagen aller sind. Ein offener und konstruktiver Austausch wird hierbei entscheidend sein“, so Konrad Mylius, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich anlässlich der heutigen Angelobung der neuen Bundesregierung. Abschließend wünscht Verbandspräsident Konrad Mylius der neuen Regierung viel Mut, Kraft und Erfolg für die herausfordernden Aufgaben in durchwachsenen Zeiten und freut sich auf den konstruktiven Dialog und die Zusammenarbeit. (Schluss)
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