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Eisenstadt, 5. Dezember 2025 (aiz.info)

Bäuerinnen sind Motor der Landwirtschaft

Neue Broschüre soll Einstieg der Bäuerinnen in Landwirtschaft erleichtern

Frauen sind längst nicht mehr nur hilfreich im Hintergrund tätig – sie sind Unternehmerinnen, Hofleiterinnen, Direktvermarkterinnen, Vorbild und Motor bäuerlicher Familienbetriebe. „Im Burgenland wird mehr als ein Drittel – etwa 35 Prozent – der rund 8.000 land- und forstwirtschaftlichen Betriebe von einer Frau geführt. Weitere 15 Prozent werden zusammen mit dem Partner geführt. Ein Viertel der Kammerräte im Burgenland ist weiblich. Und unsere Seminarbäuerinnen haben mit über 500 die meisten Schuleinsätze in Österreich. Mit einer neuen Informationsbroschüre unter dem Titel ‚Plötzlich Bäuerin‘ wollen wir – die Landwirtschaftskammer Burgenland gemeinsam mit der ARGE Bäuerinnen Burgenland – die bedeutende Rolle von Frauen in der Landwirtschaft noch stärker sichtbar machen. Ziel ist es, Bewusstsein zu schaffen für das Engagement, die Leistungen und die Zukunftschancen von Bäuerinnen und die Broschüre soll eine Hilfestellung für Frauen im Bäuerinnenalltag sein“, hebt LK Burgenland-Präsident Nikolaus Berlakovich bei einem Pressegespräch gemeinsam mit der Landesbäuerin-Stv.in Maria Fröch und der Landeskoordinatorin der ARGE Bäuerinnen Angela Pfeiffer hervor. 

Gerade am Anfang einer neuen Aufgabe oder eines neuen Tätigkeitsfeldes entstehen viele Fragen und man ist oft hilflos, weil man nicht weiß, an wen man sich wenden kann. „Die neue Broschüre richtet sich an Jungbäuerinnen und Hofübernehmerinnen, landwirtschaftliche Quereinsteigerinnen, Frauen in Partnerschaft mit Hofanwärtern oder Hofbesitzern, Frauen, die bis jetzt noch nicht daran gedacht haben, jemals Bäuerin zu werden oder bis jetzt noch keine Vorstellung davon hatten. Die 32-seitige Broschüre dokumentiert Erfahrungen, Herausforderungen und Erfolgswege – von der Übernahme des Familienhofes bis zur Direktvermarktung und innovativen Betriebsführung. Aber auch rechtliche und steuerliche Tipps sind genauso enthalten, wie die richtigen Ansprechpartner und Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten. Dieser smarte Ratgeber soll mit wertvollen Tipps und Hilfestellungen den Bäuerinnenalltag erleichtern“, erklärt die Landeskoordinatorin der ARGE Bäuerinnen Angela Pfeiffer. Die ARGE Die Arbeitsgemeinschaft der Bäuerinnen Burgenland wurde im Dezember 1996 in der Burgenländischen Landwirtschaftskammer eingerichtet. In den 29 Jahren entwickelte sich daraus ein konstruktives und kreatives Netzwerk für Bäuerinnen und Frauen in landwirtschaftlichen Familienunternehmen. 

2026 – Internationales Jahr der Bäuerin  

Auch weltweit wird im Jahr 2026 durch das ‚‚Internationale Jahr der Bäuerin‘, das von den Vereinten Nationen und der FAO, Food and Agriculture Organization (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation), das Augenmerk auf die Bäuerinnen gerichtet. „Mit dem Internationalen Jahr der Bäuerin 2026 wollen wir die Rolle der Bäuerinnen hervorheben und zugleich den Einstieg und die Perspektiven für Frauen in der Landwirtschaft fördern. Das Internationale Jahr der Bäuerin 2026 bietet uns eine große Chance: Endlich wird sicht- und spürbar, was Bäuerinnen seit Jahrzehnten leisten – am Hof, in der Direktvermarktung, in der Wissensvermittlung und im ländlichen Raum. Auch wir im Burgenland setzen Aktionen. Kick-off Veranstaltung wird unser Landesbäuerinnentag am 24. Jänner 2026 auf der Burg Schlaining sein. Ein Nachmittag mit starken Frauen – wie die Keynote-Speakerin Doris Schmidauer - inspirierenden Botschaften und einem Programm voller Highlights. Auch im Laufe des nächsten Jahres werden wir mit Aktionen und Schwerpunkten auf die vielseitige Arbeit der Bäuerinnen aufmerksam machen“, erklärt Landesbäuerin-Stellvertreterin und Bezirksbäuerin Maria Fröch, die aus einem bäuerlichen Betrieb stammt und in einen Schweinemast- und Ackerbaubetrieb in Kleinfrauenhaid eingeheiratet hat. 

Bäuerinnen-Netzwerk von unschätzbarem Wert

„Plötzlich Bäuerin“ so ist es Rafaela Köller aus Stöttera gegangen. Und auch Julia Rechtberger aus Steinbrunn war als Hofübernehmerin froh, dass sie auf die Erfahrungen und das Netzwerk der Bäuerinnen Burgenland zurückgreifen konnte. „Plötzlich stehst du vor neuen Herausforderungen und hast viele Fragen. Da bist du über jede Hilfestellung und jeden Tipp dankbar. An alle Frauen, die neu im landwirtschaftlichen Bereich hinzukommen, nehmt das Angebot der Bäuerinnen an, das erleichtert vor allem den Einstieg, aber auch das tägliche Leben“, berichten die beiden Jung-Bäuerinnen. 

Mit dem neuen Ratgeber möchten wir, die Vielfalt und Bedeutung der Frauen in der Landwirtschaft dokumentieren, Mut machen für Frauen, die einen Hof übernehmen oder gründen wollen, aufzeigen, wie wichtig ihre Rolle für die Versorgung, Ernährungssicherheit, Landschaftspflege und ländliche Entwicklung ist und zur öffentlichen Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit von Bäuerinnen beitragen – nicht nur innerhalb der Landwirtschaft, sondern in der gesamten Gesellschaft. Das Jahr 2026 soll ein Jahr des Bewusstseins und der Wertschätzung werden: Für die Leistungen der Bäuerinnen – gestern, heute und morgen“, betonten Berlakovich, Fröch und Pfeiffer abschließend. (Schluss)
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