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Washington, 5. März 2025 (aiz.info)

US-Zölle gegen Kanada, Mexiko und China in Kraft

Länder kündigen Gegenmaßnahmen an

Wie von US-Präsident Donald Trump angekündigt sind am Dienstag hohe Importzölle auf Waren aus den Nachbarländern Kanada und Mexiko sowie aus China in Kraft getreten. Zudem drohte Trump mit zusätzlichen Aufschlägen auf Agrarprodukte ab dem 2. April. Die drei betroffenen Länder kündigten im Gegenzug ebenfalls höhere Zölle an, berichtet MBI.
 
Trump hatte bereits Anfang Februar Zölle von 25 Prozent auf die meisten Importe aus Kanada sowie auf alle Einfuhren aus Mexiko verhängt, obwohl die USA mit beiden Nachbarländern ein Freihandelsabkommen haben. Die Zölle setzte Trump dann aber kurz vor dem geplanten Inkrafttreten für 30 Tage aus. Diese Frist lief ab Dienstag um Mitternacht ab. Für Importe aus China gilt bereits seit Anfang Februar ein Strafzoll in Höhe von 10 Prozent. Er wurde ab Dienstag auf 20 Prozent verdoppelt.
 
Kanadas Premierminister Justin Trudeau kündigte kurz vor Inkrafttreten der US-Zölle an, sein Land werde ebenfalls Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus den USA erheben. Den Wert bezifferte er auf 155 Milliarden Dollar (148 Milliarden Euro). Mexiko reagiert mit Gegenzöllen und weiteren Maßnahmen auf die von USPräsident Donald Trump eingeführten Zölle auf mexikanische Einfuhren. „Wir haben beschlossen, mit tarifären und nichttarifären Maßnahmen zu reagieren“, sagte Staatschefin Claudia Sheinbaum am Dienstag. Näheres werde sie am Sonntag mitteilen.
 
China verkündete Strafzölle auf landwirtschaftliche Produkte aus den USA. Das Finanzministerium in Peking teilte mit, auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle aus den USA würden zusätzliche Zölle in Höhe von 15 Prozent fällig, auf Hirse, Sojabohnen, Schweinefleisch, Rindfleisch, Fischereierzeugnisse, Obst, Gemüse und Milchprodukte aus den USA Zölle in Höhe von 10 Prozent. Das Ministerium begründete den Schritt damit, dass die US-Regierung mit ihrem „unilateralen Vorgehen“ das „multilaterale System des Welthandels“ untergrabe.
 
Das Außenministerium in Peking legte wenige Stunden später nach: Sollten die USA einen Handelskrieg anzetteln, dann werde China „bis zum bitteren Ende“ kämpfen, sagte ein Sprecher. Die Importaufschläge auf landwirtschaftliche Produkte kündigte Trump am Montag in seinem Onlinedienst Truth Social an - machte aber zunächst keine konkreteren Angaben. Es blieb vorerst unklar, wie hoch sie sein sollen und ob alle Agrarprodukte und alle Exportstaaten betroffen sein sollen.
 
Seine Ankündigung der neuen Zölle verband der Präsident mit einem Appell an die US-Landwirte, ihre Produktion für den heimischen Markt hochzufahren. „An die großartigen Farmer der Vereinigten Staaten: Bereitet Euch darauf vor, eine Menge an landwirtschaftlichen Produkten herzustellen, die innerhalb der Vereinigten Staaten verkauft werden sollen“, schrieb Trump.
 
Eine der Hauptzielscheiben von Trumps Zollpolitik ist die Europäische Union. Er wirft der EU vor, in ihrer Handelspolitik „absolut brutal“ zu sein. Jedoch sind mehr US-Produkte beim Import in die EU gänzlich zollbefreit als EU-Produkte bei Einfuhr in die USA. Die EU hat eine „entschlossene und schnelle“ Reaktion auf US-Strafzölle angekündigt. (Schluss)
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