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Linz, 13. September 2023 (aiz.info)

Trotz Steigerung: Bauerneinkommen liegen weiter unter Einkommen von Unselbständigen

Hohe Markt- und Preisschwankungen erfordern mehrjährigen Vergleich

Die positive agrarische Einkommensentwicklung im Jahr 2022 war dringend erforderlich, um die bäuerlichen Familienbetriebe auch in der Krisensituation des vergangenen Jahres in der Produktion zu halten. Die heuer in der Mehrzahl der agrarischen Produktionssparten schon wieder deutlich rückläufigen Erzeugerpreise zeigen, dass das Jahr 2022 nur eine kurze Verschnaufpause in der agrarischen Einkommensentwicklung war. Das gilt aktuell vor allem für den Ackerbau. Massiv gestiegene Düngemittel- und Energiekosten stehen in den letzten Monaten massiv rückläufige Erzeugerpreise und nunmehr speziell in Oberösterreich witterungsbedingt erhebliche Qualitätseinbußen im Ackerbau gegenüber, was Anlass zur Sorge bzgl. Einkommensentwicklung im heurigen Jahr bereitet. Gerade der massive Preis- und Exportdruck durch russisches Getreide bereitet auf den europäischen Märkten erhebliche Probleme.
 
"Das vergangene und das heurige Jahr zeigen insbesondere, dass für eine seriöse Beurteilung der landwirtschaftlichen Einkommenssituation immer eine mehrjährige Betrachtung erforderlich ist. Das gilt vor allem für die Krisensituationen der vergangenen Jahre mit den extrem volatilen Energie-, Betriebsmittel- und Agrarmärkten", erklärt Landwirtschaftskammer (LK) Oberösterreich-Präsident Franz Waldenberger zu den veröffentlichten Ergebnissen der Agrareinkommen 2022.
 
Hohe Inflation und hohe Arbeitskräftenachfrage erfordern höhere Agrareinkommen
 
Trotz der positiven Einkommensentwicklung 2022 haben die Bauerneinkommen weiterhin Aufholbedarf im Vergleich mit anderen Berufsgruppen. So liegen die Einkünfte aus der Land- und Forstwirtschaft in Oberösterreich im Zeitraum 2020 bis 2022 weiter bei nur 39.300 Euro je Betrieb bzw. 30.295 Euro je betrieblicher Arbeitskraft. Ausreichende bäuerliche Einkommen sind eine unverzichtbare Grundlage für die Versorgungssicherheit bei Lebensmitteln sowie für den Erhalt der vielfältigen Leistungen der Land- und Forstwirtschaft in unserem Land. Nur mit fairen Preisen und einem fairen Einkommen werden Bäuerinnen und Bauern motiviert ihre Betriebe weiter zu führen.
 
"Gerade in der Krisensituation der vergangenen Jahre haben sich die heimischen bäuerlichen Familienbetriebe als besonders krisenresistent erwiesen. Während in vielen Regionen der EU die Agrarproduktion in den letzten Krisenjahren deutlich rückläufig war, blieb diese in Österreich weitgehend stabil. Als Folge davon sind die Lebensmittelpreise in Österreich weniger stark gestiegen, als in anderen Ländern der EU", betont Waldenberger zur Diskussion der Agrareinkommen. (Schluss)
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