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Wien, 28. November 2025 (aiz.info)

Landwirtschaftsausschuss für Verbesserung der psychosozialen Rahmenbedingungen

Mehrheitliche Zustimmung für Ausweitung des Bio-Anteils bei der Lebensmittelbeschaffung

Im zweiten Teil des gestrigen Landwirtschaftsausschusses wurde eine Initiative der Regierungsfraktionen zur Verbesserung der psychosozialen Rahmenbedingungen in der Land- und Forstwirtschaft einstimmig angenommen.

Mehrheitlich - mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ, NEOS und FPÖ - sprach sich der Ausschuss für einen weiteren Entschließungsantrag zur "Stärkung der biologischen und regionalen sowie tierwohlgerechten Lebensmittelbeschaffung im Bundesbereich" und die Begleitung des laufenden "naBe-Überarbeitungsprozesses" aus. Dieser Antrag wurde von den Koalitionsparteien auf Basis eines Entschließungsantrags der Grünen im Ausschuss eingebracht.

Psychosoziale Rahmenbedingungen verbessern

Eine Studie über soziale und psychische Belastungen in der Land- und Forstwirtschaft habe "klaren Handlungsbedarf" gezeigt, da 46 % der Befragten über psychische Beschwerden berichtet haben. Einstimmig wurde daher ein Entschließungsantrag der Regierungsparteien angenommen, der darauf abzielt, die Informationsarbeit zu bestehenden Unterstützungs- und Entlastungsangeboten zu forcieren sowie bestehende Unterstützungsstrukturen weiterzuentwickeln und besser miteinander zu verzahnen. Zudem soll die Vernetzung und Kooperation aller relevanten Akteurinnen und Akteure im psychosozialen Bereich intensiviert und Präventions- und Qualifizierungsmaßnahmen gefördert werden (629/A(E)).

Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig betonte, dass die Erstellung der Studie zu den "Sozialen und psychischen Belastungen der Landwirtinnen und Landwirte sowie Forstwirtinnen und Forstwirte in Österreich" ein erster Schritt zur Informationsgewinnung gewesen sei und nun erstmals dazu Daten vorliegen würden. Die Studie verdeutliche, dass die Belastungen in der Land- und Fortwirtschaft vielfältig seien und es Unterstützung auf vielen Ebenen brauche. Dazu sei ein Schulterschluss aller Akteurinnen und Akteure notwendig, sagte Totschnig und verwies auf dazu bereits in Umsetzung befindliche Projekte. Die Bundesregierung würde sich dazu bekennen, in Zukunft verstärkt Maßnahmen in diesem Bereich zu setzen.

Die Studie würde beweisen, dass es viel zu tun gebe, sagte Georg Strasser (ÖVP) und hob die Website "Lebensqualität Bauernhof" als wichtiges Projekt hervor, das weiter ausgebaut und vernetzt werden solle. Karin Doppelbauer (NEOS) betonte, dass es niederschwellige Unterstützungsangebote brauche, da Betroffenen oft die Hemmschwelle zu groß erscheine, um sich Hilfe zu holen.

Mercosur-Abkommen

Josef Hechenberger (ÖVP) verwies darauf, dass der Wirtschaftsausschuss für das Thema Mercosur zuständig sei. Abgesehen davon sei die Bundesregierung ohnehin nach wie vor an den Beschluss des EU-Unterausschusses des Nationalrats von 2019 gebunden sei, gegen den Mercosur-Vertrag zu stimmen, sagte Hechenberger. Er führte weiter aus, dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen planen würde, am 20. Dezember nach Brasilien zu reisen. Sollte dann verkündet werden, dass es zu einem Vertragsabschluss mit den Mercosur-Staaten komme, sei das Europäische Parlament am Zug, so Hechenberger. (Schluss)
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