Zum Content springen
Neue Suche

Absender

Empfänger

Brüssel, 27. August 2025 (aiz.info)

Fangquoten in der Ostsee: Vorschlag der Kommission für 2026

Fischbestände in schlechtem Zustand

Die Europäische Kommission hat ihren Vorschlag für die Fangmöglichkeiten in der Ostsee 2026 vorgelegt. Darin werden die zulässigen Gesamtfangmengen (TAC) und Quoten für die zehn von der EU bewirtschafteten Bestände festgelegt. 

Schlechter Zustand der Fischbestände

Fischerei-Kommissar Costas Kadis äußerte sich besorgt über den schlechten Zustand der Fischbestände in der Ostsee und die Auswirkungen, die dies auf die lokalen Fischer hat. Zu viele Fischbestände seien vom Zusammenbruch bedroht und das Ökosystem verschlechtere sich. „Wir müssen die EU-Rechtsvorschriften vollständig umsetzen und Maßnahmen auf allen Ebenen und in allen Politikbereichen ergreifen, sonst wird sich diese Situation in den kommenden Jahren fortsetzen. Wir müssen die Fischbestände wieder auffüllen und das Ökosystem in der Ostsee stärken. Das muss eine gemeinsame Anstrengung sein.“

Die Vorschläge der Kommission im Einzelnen

Die Kommission schlägt vor, die TAC für Lachs im Finnischen Meerbusen um 1 Prozent anzuheben und die Quoten für Hering und Sprotte in der mittleren Ostsee beizubehalten. 

Für mehrere Bestände werden dagegen Kürzungen vorgeschlagen: Bottnischer Hering (-62 Prozent), Hering im Golf von Riga (-17 Prozent), Scholle (-3 Prozent), Lachs im Hauptbecken (-27 Prozent) und unvermeidbare Beifänge von Dorsch in der westlichen Ostsee (-84 Prozent), Dorsch in der östlichen Ostsee (-63 Prozent) und Hering in der westlichen Ostsee (-50 Prozent).

Balance zwischen ökologischer Widerstandsfähigkeit und Lebensunterhalt der Ostseefischer

Der Vorschlag spiegelt die jüngsten wissenschaftlichen Einschätzungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) wider und steht im Einklang mit dem mehrjährigen Bewirtschaftungsplan 2016 für Dorsch, Hering und Sprotte. 

Die Ostsee steht vor großen ökologischen Herausforderungen: dazu gehören der Verlust der biologischen Vielfalt, Eutrophierung und Überfischung. Der Kommissionsvorschlag bekräftigt das Engagement der EU für die Erreichung der Ziele des höchstmöglichen Dauerertrags (MSY), um ein Gleichgewicht zwischen ökologischer Widerstandsfähigkeit und dem Lebensunterhalt der Ostseefischer herzustellen. Um diesen Übergang zu unterstützen, werden der Europäische Meeres-, Fischerei- und Aquakulturfonds (EMFAF) und der Europäische Sozialfonds Plus Hilfe in Form von Programmen zur vorübergehenden Einstellung der Tätigkeit und zur Kompetenzentwicklung leisten. Im Rahmen dieser Bemühungen wird die Kommission am 30. September 2025 in Stockholm die dritte Konferenz „Unsere Ostsee“ ausrichten, um die regionale Zusammenarbeit bei der Bewältigung dieser dringenden Probleme zu fördern. (Schluss)
2.692 Anschläge
  • Empfehlen
  • Drucken
  • PDF downloaden
  • RTF downloaden