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Eisenstadt, 28. November 2023 (aiz.info)

Weinbau im Burgenland durch praxisfremde Vorgaben bedroht

Ablehnung der geplanten EU-Pflanzenschutzverordnung durch das Europäische Parlament wird begrüßt

Der Vorschlag im EU-Parlament, wonach in Natura-2000 Gebieten zukünftig der Einsatz von Pflanzenschutz, sowohl konventionell als auch biologisch verboten werden soll, würde das Ende für den Weinbau in diesen Gebieten bedeuten, in welchen sich immerhin rund zwei Drittel der Weinbauflächen rund um den Neusiedlersee befinden. Wer für diesen Vorschlag gestimmt hat - hat gegen den Weinbau im Burgenland gestimmt.
 
Der Burgenländische sowie Österreichische Weinbauverband begrüßen die Ablehnung einer pauschalen Reduktion des Pflanzenschutzes, ohne die bisherigen Bemühungen einzelner Branchen zur Pflanzenschutzmittelreduktion zu berücksichtigen (integrierter Weinbau, hoher Bioanteil in der österreichischen und vor allem burgenländischen Weinwirtschaft). Die Österreichische Winzerschaft wird sich weiter bemühen, den notwendigen Pflanzenschutz zu reduzieren, auch aus Gründen der Kosteneinsparung. Aber pauschale Verbote speziell in den sogenannten sensiblen Gebieten wären für eine Vielzahl von Weinbaubetrieben existenzbedrohend geworden. Festzuhalten ist, dass gerade erst durch die Nutzung als Weinbaufläche in vielen Schutzgebieten nachweislich die Biodiversität gefördert wird. Weiters wird der österreichischen Weinwirtschaft mit dem international anerkannten Zertifizierungsprogramm "Nachhaltig Austria" eine Vorreiter-Rolle in Sachen "Nachhaltigkeit" zuteil, welches ebenso um eine Reduktion von Pflanzenschutz-Anwendungen bemüht ist.
 
Der Burgenländische Weinbauverband in Vertretung der burgenländischen Winzer:innen unterstreicht, dass die burgenländische Weinwirtschaft für den von der Europäischen Kommission forcierten Green Deal steht. Allerdings müssen die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die mit diesem einhergehen, umsetzbar sein, ohne Existenzen von Betrieben zu bedrohen. Dies würde wohl eine Umsetzung des Green Deals mit Maßnahmen auf Basis nationaler Ebene anstatt auf Basis der Gesamt-EU von Finnland bis Griechenland bedingen, da sich die Voraussetzungen, beispielsweise betreffend das Klima, in den einzelnen Ländern unterscheiden.
 
Hätte die Mehrheit der Europäischen Parlamentarier:innen dem Vorschlag von letzter Woche zugestimmt, wären die Auswirkungen für den burgenländischen Weinbau drastisch. Rund zwei Drittel der Weinbauflächen rund um den Neusiedlersee liegen im Natura 2000-Gebiet, in welchem laut dem Vorschlag jegliche Art von Pflanzenschutz verboten worden wäre. Das würde das Ende für den Weinbau in diesem Gebiet bedeuten. Fraglich wäre auch die Art der Umsetzung, da beim Installieren der Natura 2000-Gebiete eine praktizierende Landwirtschaft vertraglich festgehalten wurde.
 
Im Namen der Burgenländischen Weinwirtschaft spricht der Burgenländische Weinbauverband unter Präsident Andreas Liegenfeld den Abgeordneten Alexander Bernhuber und Christian Sagartz großen Dank aus, da diese mit der Europäischen Volkspartei maßgeblich dazu beigetragen haben, dass die Abstimmung gegen den vorliegenden Vorschlag ausging, da für sie die Sorgen der Landwirtschaft ein großes Anliegen darstellen.
 
Insgesamt hat sich der Einsatz des Weinbauverbandes, der Landwirtschaftskammer, auch in Zusammenarbeit mit den internationalen Organisationen wie dem europäischen Bauernverband diesmal erfreulicherweise bezahlt gemacht. (Schluss)
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