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Klagenfurt, 5. September 2023 (aiz.info)

Diakonie in Kärnten setzt auf Regionalität: Herkunftskennzeichnung eingeführt

Zertifizierung nach dem LK-System "Gut zu wissen" bei Fleisch, Eiern und Milch

Mit täglich 4.500 Menüportionen ist die Küche:WAIERN der "Diakonie de La Tour" eine der größten Küchen im Bereich Gemeinschaftsverpflegung in Kärnten. Beliefert werden nicht nur Einrichtungen der "Diakonie de La Tour" wie die Diakonie Klinik Waiern, Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen oder Wohn- und Pflegeeinrichtungen für Menschen im Alter, sondern auch Einrichtungen von AVS, Lebenshilfe, Caritas und Hilfswerk. Allein vom Hilfswerk werden über "Essen auf Rädern" täglich ca. 1.000 Menüportionen aus der Küche:WAIERN in ganz Kärnten auf den Tisch gebracht.
 
Bei der nun verpflichtenden Herkunftsbezeichnung von Lebensmitteln geht die Küche:WAIERN der "Diakonie de La Tour" noch einen Schritt weiter und lässt sich nach dem "Gut zu Wissen"-Siegel der Landwirtschaftskammer zertifizieren. "Ein Kernpunkt unserer Verpflegungsphilosophie war und ist stets das Bekenntnis zur Regionalität. Die nun erfolgte Zertifizierung ist ein weiterer Mosaikstein unserer laufenden Bemühungen, Qualität, Regionalität, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zum Nutzen unserer Kunden in Einklang zu bringen", erklärt der Rektor der "Diakonie de La Tour", Hubert Stotter.
 
"Es ist für unsere Kunden gut zu wissen, dass fast alle Lebensmittel, die wir zum Kochen verwenden, aus Kärnten und Österreich kommen. Es ist auch fair dem Kunden gegenüber, jenen kleinen Teil zu kommunizieren, der nicht aus Österreich, sondern aus anderen EU-Ländern kommt - das schafft Transparenz und Vertrauen. Die 'Gut zu wissen'-Initiative der Landwirtschaftskammer ist für uns auch ein Ansporn, noch regionaler zu werden", fasst Walter Pansi, Wirtschaftsvorstand der "Diakonie de La Tour", die Vorteile des Siegels anlässlich der Zertifikatsübergabe durch Landwirtschaftskammer (LK) Kärnten-Präsident Siegfried Huber zusammen.
 
Küchenleiter Michael Triebel beschreibt die Philosophie der Küche:WAIERN folgendermaßen: "Wir haben einen Feinkostladen vor der Haustür, aus dem wir uns auch reichlich bedienen. Eier, Heumilchprodukte, Topfen, Kartoffeln - vieles kommt direkt aus der Region und das können wir durch 'Gut zu wissen' nun auch kennzeichnen. Unsere Kärntnernudel etwa ist eine reine Kärntnerin: Topfen, Kartoffeln, das Nudelmehl, die Eier - alles aus Kärnten, und der Kerbel und die Nudelminze kommen meist aus dem 'Gartenhof' der Diakonie, direkt vor der Haustüre."
 
Agrarreferent LHStv. Martin Gruber bezeichnet die Herkunftskennzeichnung nach "Gut zu wissen" bei der "Diakonie de La Tour" als wichtigen Schritt mit Signalwirkung: "In der Bevölkerung ist das Bewusstsein für heimische Produkte und Regionalität in den letzten Jahren definitiv gestiegen. Das sollte sich auch auf den Speisekarten von Kantinen und Gastronomie widerspiegeln. Jeder Betrieb, der sich wie die Diakonie zu einer Herkunftskennzeichnung bekennt, leistet einen Beitrag zu mehr Transparenz für Kunden und mehr Wertschätzung für heimische Produzenten." Das Agrarreferat vom Land Kärnten hat bei der "Diakonie de La Tour "die Kosten für die Erstkontrolle durch eine unabhängige Kontrollstelle übernommen.

Von Regionalität profitieren alle
 
Anlässlich der Zertifikatsübergabe zeigt sich LK Kärnten-Präsident Siegfried Huber erfreut: "Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen der 'Diakonie de La Tour', allen voran Rektor Stotter und Wirtschaftsvorstand Pansi. Mit der Zertifizierung nach 'Gut zu wissen' zeigt die Diakonie, dass eine transparente Herkunftskennzeichnung einfach und unbürokratisch machbar ist." Ziel der Landwirtschaftskammer ist es, mit der Auslobung der Herkunft die Verwendung heimischer Lebensmittel in Großküchen auszubauen. "Kärnten importiert jährlich Milch, Fleisch und Eier im Wert von rund 130 Mio. Euro. Vieles davon landet auf den Tellern der Gemeinschaftsverpflegungseinrichtungen. Diese Importe haben oft tausende Transportkilometer auf dem Buckel. In Zeiten des Klimawandels ein Wahnsinn", zeigt der LK Kärnten-Präsident auf.
 
Wie eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) belegt, hätte ein vermehrter Einsatz heimischer Lebensmittel auch positive Auswirkungen auf den Kärntner Wirtschaftsstandort: "Jedes zusätzliche Prozent an heimischen Lebensmitteln bringt der Wirtschaft 8 Mio. Euro an Wertschöpfung. Vom heimischen Einkauf profitieren die Konsumenten, die regionale Wirtschaft und das Klima", streicht Huber hervor und lädt weitere Großküchen ein, am Herkunftskennzeichnungssystem "Gut zu wissen" teilzunehmen: "Die Landwirtschaftskammer steht bei der Umsetzung mit eigens geschulten Beratern zur Seite", erklärt Huber, für den mit der Herkunftskennzeichnung für die Gemeinschaftsverpflegung nur der erste Schritt getan ist. Jetzt gelte es, die Kennzeichnung auch auf weitere Bereiche wie die Gastronomie sowie verarbeitete Lebensmittel und Fertigprodukte auszuweiten.
 
Initiative "Gut zu wissen"
 
Mit der Initiative "Gut zu wissen" werden alle gesetzlichen Voraussetzungen zur verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung erfüllt. Durch eine entsprechende Layout-Linie kann eine optisch ansprechende Auslobung erfolgen. In Kärnten sind nun derzeit bereits jährlich über 4,5 Mio. Essensportionen unter anderem in den Küchen vieler Kinderbetreuungseinrichtungen (z.B. Stadt Villach, Kindernest GmbH), Krankenhäuser (z.B. Elisabethinen Klagenfurt und Barmherzige Brüder St. Veit) sowie Seniorenheime (z.B. Caritas, Diakonie) - nach "Gut zu wissen" zertifiziert. Die Teilnahme am System "Gut zu wissen" ist kostenlos. Es fallen lediglich Kosten für die externe Zertifizierung durch eine unabhängige Kontrollstelle an. Nähere Informationen sind unter dem Link www.gutzuwissen.co.at abrufbar. (Schluss)
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