2019 neuerlich Rekord bei Sojaflächen in Österreich verzeichnet
Zuwachs geht zur Gänze auf Biolandwirtschaft zurück
Platz vier im Flächen-Ranking weiter ausgebaut
Sojabohnen sind nach Mais, Weizen und Gerste mit rund 69.000 ha flächenmäßig die viertwichtigste österreichische Ackerfrucht. "Während die Weizenflächen 2019 auf dem niedrigsten Stand seit AMA-Aufzeichnungen sind und auch der Gerstenanbau abgenommen hat, konnten Sojabohnen durch neuerlichen Flächenzuwachs von über 1.500 ha Platz vier im Flächen-Ranking weiter ausbauen", freut sich Karl Fischer, Obmann des Vereins "Soja aus Österreich".
"Der Anbau von Sojabohnen spielt für Österreichs Landwirtschaft und die heimischen Bäuerinnen und Bauern eine immer wichtigere Rolle", betont Fischer. In jedem Bundesland, ausgenommen Vorarlberg, bauen Landwirte diese Kultur an. Den stärksten prozentuellen Zuwachs konnte Wien verzeichnen, wo die Sojaanbaufläche im Vergleich zum Vorjahr von 92 auf 140 ha gestiegen ist. "Es gibt wohl wenige europäische Hauptstädte, in denen Soja mit 4% Anteil in der Fruchtfolge auf den Feldern steht", so der Obmann. Die Nummer eins ist das Burgenland, mit 23.388 ha befindet sich hier ein Drittel der heimischen Sojaflächen.
Flächenzuwachs durch Biolandwirtschaft
Die Steigerung der Sojaflächen 2019 geht allein auf den Bioanbau zurück. Insgesamt kultivieren Biolandwirte heuer auf 24.367 ha Sojabohnen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Bioanteil somit von 29 auf 35% gestiegen. Auch hier ist das Burgenland Spitzenreiter: Mehr als 50% der Sojaflächen werden im östlichsten Bundesland nach Kriterien des biologischen Landbaus bewirtschaftet.
Österreich im Gegentrend
"Österreich nimmt im europäischen Sojaanbau eine Vorreiterrolle ein, denn europaweit waren heuer die Sojaflächen rückläufig", erklärt Fischer. Insbesondere in Regionen, wo die extreme Trockenheit des vergangenen Sommers den Aufwuchs stark in Mitleidenschaft gezogen hat, wird weniger Soja angebaut. "Auch die durch den aktuellen Handelsstreit zwischen den USA und China hervorgerufene negative Preisentwicklung war dem Anbau im heurigen Jahr abträglich. Vor allem im bedeutenden Sojaland Italien haben viele Bauern den Maisanbau forciert", berichtet der Obmann. Aus Frankreich und Deutschland wurden stabile Sojaflächen gemeldet.
Der Verein "Soja aus Österreich" engagiert sich dafür, diese Ackerkultur in das Bewusstsein der österreichischen Gesellschaft zu rücken. Soja soll als heimische Kulturpflanze wahrgenommen werden. Die Mitglieder des Vereins fördern die gentechnikfreie und biologische Sojaproduktion in Österreich. Konsumenten sollen die Vielfalt der auf Basis ganzer Sojabohnen hergestellten Lebensmittel erfahren und als Teil einer ausgewogenen Ernährung wahrnehmen. (Schluss)