GAP: Wissenschafter empfiehlt geänderte Zusammensetzung der Blühstreifen
Agrarausschuss des Europaparlaments reagiert skeptisch
Die meisten EU-Abgeordneten im Agrarausschuss blieben dagegen skeptisch gegenüber den Forderungen aus der Strategie für den Artenschutz der EU-Kommission. Ulrike Müller (Liberale) aus Deutschland fragte nach, ob der Artenschutz wirklich ein überzeugendes Geschäftsmodell für die Betriebe sei, wie es die EU-Kommission behaupte. Am Schluss bleibe der Landwirt auf den Kosten sitzen und werde selbst gefährdet, gab Müller zu bedenken. Die von der EU-Kommission vorgeschlagenen 10% der Ackerfläche für den Artenschutz seien viel zu oberflächlich, bemängelte der italienische Christdemokrat Herbert Dorfmann. Für Gegenden wie die Alpen, in denen es ausreichend Flächen für den Erhalt der Arten gebe, seien die 10% viel zu hoch, warf Dorfmann ein. Die Strategie der EU-Kommission sei für ihn besserwisserisch und lasse die Landwirte außen vor.
Dagegen verteidigte der Deutsche Martin Häusling von den Grünen die Ideen der EU-Kommission zum Artenschutz. Für Häusling ist der Rückgang der Arten ähnlich bedrohlich wie der Klimawandel. Zudem wies er seine Kollegen darauf hin, dass die EU-Kommission nicht 10% der Ackerfläche stilllegen wolle, sondern lediglich die Agrarchemie von diesen Flächen verbannen wolle.
Keine Engpässe zu erwarten
Humberto Delgado Rosa von der Generaldirektion Umwelt der EU-Kommission betonte, die Strategie zum Artenschutz sei ehrgeizig, aber realistisch. Der ernste Rückgang von Insekten und Vögeln gefährde die Zukunft der Landwirtschaft. Die Gefahr habe die EU-Kommission nicht einfach angenommen, sie basiere auf wissenschaftlicher Grundlage. Wenn 10% der Ackerfläche für die Arten vorbehalten werde, führe das nicht zu Engpässen bei der Versorgung mit Lebensmitteln, erklärte Delgado Rosa. Schließlich sei die EU ein Nettoexporteur von Lebensmitteln und leide zeitweilig sogar unter einem Überschuss an Agrargütern. (Schluss) mö