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Wien, 23. Jänner 2023 (aiz.info)

Wintereinbruch: Tiere brauchen Ruhe

NÖ Jagdverband appelliert an Freizeitnutzer, sich wildtierschonend zu verhalten

Mit dem Winterbruch steigt auch der Druck auf Wildtiere: Aufgrund der Schneelage sinkt das Äsungsangebot, gleichzeitig ist die Bewegung durch den Schnee anstrengender und kräftezehrend. Um den harten Winter mit fehlender Äsung zu überstehen und Energie zu sparen, reduzieren Wildtiere daher ihren Stoffwechsel und bewegen sich weniger. Kommt es aber zu anhaltender Beunruhigung, werden die Tiere zu einer Flucht gezwungen und verbrauchen ihre Energiereserven. Der NÖ Jagdverband appelliert, sich auf den Bergen sowie in Wald und Feld ruhig zu verhalten, die Lebensräume der Wildtiere zu respektieren und Hunde anzuleinen. Die vorgegebenen Routen und Wege sollten keinesfalls verlassen werden, da Wildtiere abseits von diesen nicht mit Menschen rechnen und flüchten.
 
Um die Gesundheit der Tiere zu schützen, informiert der NÖ Jagdverband mit Hinweisschildern in den Revieren über das richtige Verhalten in der Natur. Zur Schonung der Wildtiere in den kalten Monaten hat der NÖ Jagdverband zudem sechs Regeln für Skitourengeher formuliert: auf den markierten Routen bleiben; während des Tages und nicht bei Dunkelheit ruhig in freier Natur aufhalten; das Betretungsverbot von Fütterungsbereichen beachten; Wiederaufforstungsflächen meiden; Hunde anleinen und den Müll zu Hause entsorgen.
 
Wildtiere durch anhaltende Beunruhigung gefährdet
 
"Wildtiere haben im Winter drei Bedürfnisse: Sie brauchen Ruhe, Äsung und Deckung, andernfalls drohen Wildschäden, hohe Fallwildzahlen und das Abwandern der Tiere", betont NÖ Landesjägermeister Josef Pröll. Die Jägerinnen und Jäger unterstützen das Wild vielerorts auch mit Notzeitfütterungen. "Das Rotwild musste sein Winterverhalten an die Menschen anpassen und bleibt auch im Winter in höheren, äsungsarmen Lagen. Es ist aufgrund der Verbauung und starken Besiedelung von seinen Wintereinständen in den Tieflagen abgeschnitten. Daher braucht es als Ausgleich zur fehlenden natürlichen Äsung die Vorlage von Futter", so Pröll. Rehe wiederum schließen sich in wenig strukturierten Lebensräumen zu großen Gruppen zusammen. Das einzelne Reh muss so weniger Zeit zum Sichern aufwenden und kann ausreichend Äsung aufnehmen. Voraussetzung ist aber ausreichend Ruhe.
 
Auch beim Niederwild wie Feldhase, Fasan und Rebhuhn sind ausreichende Äsung und Deckung in strengen Wintern meist Mangelware. Sie können dann leicht in eine Notsituation geraten, die sie zum Abwandern zwingt oder sogar umkommen lässt. Die Jäger begegnen dem mit einer umsichtigen Biotophege über das ganze Jahr. Fehlen trotzdem Einstand und Äsung, bedarf es einer zusätzlichen Fütterung durch die Jäger. Für Rebhühner pflügen die Jäger bei hoher Schneelage mehrere kleine Flächen in Wiesen oder Saaten frei, damit die Tiere zur Grünäsung kommen. (Schluss)
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