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Bregenz, 1. Juni 2023 (aiz.info)

LK Vorarlberg: Arbeitsbelastung und wirtschaftlicher Druck in der Landwirtschaft steigen

Höhere Produktionskosten und sinkende Erzeugerpreise verstärken dies zusätzlich

"Die von LAbg. Christine Bösch-Vetter geforderten Unterstützungsmaßnahmen für die bäuerlichen Betriebe werden in der bäuerlichen Betriebshilfe gelebt. Deren Grundgedanke ist, bei Problemen, rasch und flexibel im Rahmen der Möglichkeiten zu unterstützen. Darüber hinaus besteht von Seiten der LK ein breites Angebot, das sich unter dem Untertitel 'Lebensqualität Bauernhof' der Betriebsausrichtung und der eigenen Lebensqualität widmet. Zudem gibt es eine Kooperation mit dem Institut für Sozialdienste in der Beratung. Diese Angebote werden von unserer Seite laufend beworben und auch bei Veranstaltungen laufend vorgestellt. Das löst aber nicht das Grundproblem, das die Landwirtschaft hat und das von mir seit vielen Jahren thematisiert wird", erklärt Vorarlbergs LK-Präsident Josef Moosbrugger in einer Aussendung.
 
Die Grüne Landtagsabgeordnete hat nach Bekanntwerden von Vorkommnissen in einem Tierhaltungsbetrieb in Vorarlberg "in vielen Fällen eine Überforderungssituation der Tierhalter:innen als das eigentliche Problem" diagnostiziert und neben flexiblen Unterstützungs- und Entlastungsmaßnahmen für Bäuerinnen und Bauern eine zeitgemäße Adaptierung der Betriebshilfe gefordert.
 
Moosbrugger dazu: "Fakt ist: Der wirtschaftliche Druck steigt massiv, die Arbeitsbelastung nimmt zu, weil die Betriebe sich ständig weiterentwickeln und mehr produzieren müssen, um überhaupt ihr Einkommen halten zu können. Ständig wird mehr gefordert. Diversifizierung und zusätzliche Nebentätigkeiten führen oft zu noch höheren Arbeitsbelastungen, die für viele Betriebe an die Grenze des Erträglichen gehen. Zu glauben, dass man das mit etwas Unterstützung auffangen könne, reicht nicht. Die jetzige Situation macht das allzu deutlich. Massiv steigende Kosten in der Produktion, Strom, Energie, Dünger, Reparaturen und Baukosten und längst wieder sinkende Erzeugerpreise verstärken diesen Druck zusätzlich. Und das sieben Tage die Woche. In der Erntesaison steigt die Arbeitszeit wetterbedingt noch weiter an."

Der landwirtschaftliche Betriebshelferdienst unterstützt und springt ein, wenn Betriebsleiterinnen oder Betriebsleiter wegen gesundheitlichen Problemen ausfallen. Dann ist er unverzichtbar, um diese Zeit des Ausfalles überbrücken zu können. Die Unterstützung durch Arbeitskräfte muss aber, wenn es sich um längere Einsätze handelt, die nicht krankheitsbedingt sind, von den Betrieben finanziert werden können. "Das ist wirtschaftlich kaum machbar, weil sich die ständig neuen Anforderungen und Erwartungen an die Landwirtschaft nicht in den Erzeugerpreisen niederschlagen. Zudem sind die Bäuerinnen und Bauern gezwungen, laufend zu investieren und zu wachsen, damit sie überhaupt ihr Einkommen halten können. Und da muss sich etwas ändern." (Schluss)
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