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Salzburg, 1. Dezember 2022 (aiz.info)

Der Salzburger Christbaum als Friedenssymbol

Verkauf pünktlich zum ersten Adventwochenende gestartet

Naturchristbäume aus Österreich sind für fast drei Viertel der Haushalte in Österreich ein absolutes Muss. In Österreich sind das rund 2,4 Mio. Christbäume, die aus heimischer Produktion stammen. Am beliebtesten ist dabei die Nordmanntanne, die mit ihrem tiefen Grün und gleichmäßigen Wuchs erste Wahl bei den Konsumenten ist. Aber auch heimische Weißtanne oder andere Tannenarten wie Balsam-, Colorado- oder Koreatanne, außerdem nach wie vor heimische Rotfichte oder Blaufichte sind als Christbaum in den österreichischen Wohnzimmern vertreten. "Heimische Christbäume der Salzburger Christbaumbauern kann der Konsument an der Christbaumschleife mit dem Logo eines verschneiten Christbaumes in einer Mondnacht mit dem Schriftzug 'Danke, liebes Christkind' und dem Hinweis auf die Salzburger Christbaumbauern erkennen", so Rudi Rosenstatter, Obmann des Waldverbandes Salzburg und Österreich.

"In Sachen Regionalität ist der heimische Christbaum einfach unschlagbar. Gerade zum Thema Klimadebatte sind kurze Transportwege von unschätzbarer Bedeutung. Die Wertschöpfung und die Arbeitsplätze verbleiben in der Region. Außerdem kann das Erlebnis des Aussuchens im Christbaumwald samt Selbstschneiden eines frischen Baumes ausschließlich regional stattfinden", ergänzt Rosenstatter.

Christbaumschleife als Beleg für heimische Qualität

"Die Kennzeichnung mit der Christbaumschleife garantiert, dass der Baum in Salzburg bzw. Österreich gewachsen ist, gepflegt und geerntet wurde. Damit kann dem Wunsch der Konsumenten nach heimischer Herkunft und Qualität nachgekommen werden", so Rupert Quehenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer Salzburg. "Mit einem besonderen Produkt, das ausschließlich für Weihnachten erzeugt wird, zeigen die Salzburger Christbaumbauern ihr Können, denn die Ansprüche der Konsumenten sind hoch. Viel Engagement und Wissen sind die Voraussetzung, einen formschönen Christbaum zu produzieren. Die Regionalität ist dabei besonders wichtig, da heimische Christbäume im Durchschnitt nur rund 40 km transportiert werden, was bei Importware aus Nordeuropa schon mal 1.000 km und mehr ausmachen kann", zeigt sich Quehenberger der gelebten Verantwortung der Christbaumbauern für regionale Produkte bewusst.

Was kann der Christbaum in dieser schwierigen Zeit Positives für uns Menschen bewirken?

"Der Salzburger Christbaum ist der Mittelpunkt des Weihnachtsfestes schlechthin, der für Zusammenhalt, Wärme und Frieden steht. Christbaum bedeutet mittlerweile eine lange Tradition in unseren Familien", beschreibt Klaus Egger, Obmann der ARGE Salzburger Christbaumproduzenten, diese Besonderheit um die stillste Zeit des Jahres. "Wir sollten uns eine Zeit lang herausnehmen aus dem Getriebe mit all den negativen Meldungen, die ständig auf uns einprasseln. Auf dem Logo unserer Christbaumschleife ist zu lesen: ,Danke, liebes Christkind!‘ Diese Dankbarkeit sollten wir auch in schwierigen Zeiten nicht vergessen. Wie könnte das besser betont werden als zu Weihnachten mit einem geschmückten und beleuchteten Christbaum samt einem Kinderlächeln?", fragt sich zu Recht Egger.

Service für Konsumenten wichtig

Im digitalen Zeitalter ist auch ein entsprechendes Service im Internet für Konsumenten verfügbar. "Unter www.weihnachtsbaum.at kann im jeweiligen Bundesland jeder Mitgliedsbetrieb ausgewählt werden. Dabei kann sich der Konsument einen Überblick über das individuelle Angebot der Christbaumbauern machen. Ab-Hof-Verkauf, Verkaufsstände oder aber auch das spezielle Angebot, seinen Baum selbst zu ernten, Mondphasenschnitt oder außergewöhnliche Baumgrößen können so in Erfahrung gebracht werden", berichtet Gottfried Schatteiner, Geschäftsführer der ARGE Christbaumproduzenten. "Eine oft gestellte Frage ist, wie der Baum seine Nadeln möglichst lange behält. Dazu kann geraten werden, den Baum nach dem Kauf nicht in warmer Umgebung bis zum Aufstellen zu lagern, sondern am besten kühl und dunkel. Es ist auch zu empfehlen, den Baum aus dem Netz zu nehmen und dieses immer von unten nach oben aufzuschneiden. Wenn Konsumenten keine Lagermöglichkeit haben, besteht bei manchen Anbietern das Angebot, den Baum bis zum 24. Dezember direkt beim Christbaumbauern zu lagern. Beim Aufstellen sollte der Baum am Stammfuß frisch angeschnitten und in einen Ständer mit Wasser gestellt werden. Extrem wichtig dabei ist, dass der Baum dauernd Wasser ziehen kann und dieses daher nie ausgehen darf. Es empfiehlt sich, den Baum bereits bei der Lagerung in ein Wassergefäß zu stellen", so Schatteiner ergänzend.

Christbäume vom Bio-Bauer Pfandlinghof in Großarl

Sepp und Heidi Ammerer bewirtschaften den Pfandlinghof im Nebenerwerb. Oma Maria und Opa Simon sowie Urban, der jüngste von drei Söhnen, der den Hof in nächster Zeit übernehmen wird, helfen tatkräftig mit. Auf rund 1.000 m Seehöhe nördlich exponiert im größten Seitental von Großarl - dem Ellmautal - baute sich Familie Ammerer vielseitige Standbeine auf. Sie bewirtschaftet 6 ha Grünland, 3 ha Hutweide, ca. 20 ha Wald sowie rund 0,5 ha Christbaumkultur. Auch Urlaub am Bauernhof mit vier Ferienwohnungen wird angeboten. Familie Ammerer zieht Fleckvieh auf und verkauft sieben Kalbinnen jährlich bei der Versteigerung in Maishofen. Es vergnügen sich auch Schweine, die Hühnerschar, Shropshire-Schafe, das Isländerpferd Blacky sowie der Hofhund Bella - der Liebling aller - am Pfandlinghof.

Besonders wichtige Helfer auf der Christbaumkultur sind die drei Shropshire-Schafe. Sie entfernen den Bodenbewuchs auf natürliche Weise, ohne dabei Knospen und Triebe der Christbäume zu schädigen. Nur einmal jährlich mähen Sepp und Urban die Fläche zusätzlich zu den Shropshire-Schafen händisch nach. Die Christbaumkultur wurde im Laufe der letzten 20 Jahre zweimal vergrößert.

Die Nordmanntanne ist die Hauptbaumart der Christbaumfläche. Familie Ammerer bewirtschaftet den gesamten Hof biologisch - auch die Christbaumkultur. Versorgt werden die Pflanzen daher mit Bittersalz, gegen die Tannentrieblaus verwendet Bauer Sepp Schmierseifenwasser. Mit der Top-Stopp-Zange reguliert er das Höhenwachstum der Triebe - mittlerweile seit über sechs Jahren.

Naturgefahren häufen sich im steilen Gelände - auch im Großarltal. Vor acht Jahren vernichtete ein Erdrutsch einen Teil der Christbaumfläche. Dank eines Schreitbaggers konnte das Gelände rasch gesäubert werden. Bei den Christbäumen vom Pfandlinghof ist Folgendes Tatsache: Durch die extreme Hanglage brauchen die Bäume ein bis zwei Jahre länger zum Wachsen. Die unterste Reihe Tannenäste ist schlicht nicht regelmäßig - bergseitig kürzer, talseitig länger. Da die meisten Konsumenten jedoch nur mit einem "perfekten" Tannenbaum ihren weihnachtlichen Frieden finden, schneidet Sepp die unterste Reihe Äste ab und verkauft diese als Tannenreisig.

Einheimische und Gäste kaufen die Christbäume im Advent Freitag bis Sonntag ab Hof. Ein besonderes Erlebnis für viele ist es, ihren Christbaum in der Kultur selbst auszusuchen, ihn umzuschneiden und schließlich zum Auto zu transportieren. Die heimische Hotellerie setzt ebenso auf Tannenbäume vom Pfandlinghof - für innen und für außen. Das Tannenreisig liefert Bauer Sepp dem lokalen Adeg-Markt, der es direkt im Ortszentrum weiterverkauft. (Schluss)
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