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Wien, 2. Dezember 2022 (AIZ-OTS)

Christbaum-Saisonauftakt in Oberösterreich

Bäume der OÖ Christbaumbauern wieder ausreichend verfügbar

Einen Monat vor dem Heiligen Abend haben die Vorbereitungen für den Christbaumverkauf bei den Bauern längst begonnen. Bei den OÖ Christbaumbauern waren die letzten Wochen geprägt von der Tannenreisig-Produktion, zuerst für Allerheiligen und danach für die Adventkränze. Die Christbäume für den Verkauf sind bereits ausgesucht. Die meisten der 140 oberösterreichischen Christbaumbauern mit ihren 550 ha Christbaum-Flächen beginnen in der zweiten Novemberhälfte mit dem Schneiden, so auch am Betrieb von Klaus Gschwendtner in Stroheim, bei dem heuer der traditionelle Christbaum-Saisonauftakt stattfindet und der auf 25 ha Christbäume kultiviert.
 
Der Christbaum ist fest verankert in den österreichischen Weihnachtsbräuchen. In drei von vier oberösterreichischen Haushalten wird auch heuer am Heiligen Abend ein Christbaum erstrahlen. Insgesamt verkaufen die Mitglieder der OÖ Christbaumbauern ihre Bäume auf etwa 200 Verkaufsstandorten. Zu finden sind diese auf: www.christbaumbauern-ooe.at, der Homepage der OÖ Christbaumbauern.
 
"In durchschnittlich jeder dritten Gemeinde ist ein OÖ Christbaumbauer zu finden. Man muss also nicht weit fahren, um einen frischen, heimischen Baum zu finden. Bäume sind ausreichend vorhanden, sodass jeder Kunde in der Nähe seinen frischen, heimischen Christbaum bekommt. Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, die Betriebe in den Regionen zu stärken. Die OÖ Christbaumbauern arbeiten regional. Der Umsatz bleibt also in der Region und sichert Wertschöpfung", appelliert Landwirtschaftskammer Oberösterreich-Präsident Franz Waldenberger an die Oberösterreicher, eine heimische Tanne zu kaufen. Zu 95 Prozent werden bei den oberösterreichischen Christbaumbauern Nordmanntannen kultiviert und verkauft, in geringem Ausmaß kommen auch Blaufichten und andere Baumarten zum Verkauf.
 
Versorgung gesichert
 
Die OÖ Christbaumbauern haben sich in den vergangenen Jahren auf den höheren Bedarf eingestellt, indem sie ihre Anbauflächen auf etwa 550 ha ausgeweitet haben. In unserem Bundesland kommen etwa 80 bis 85 Prozent der gekauften oder geschenkten Bäume aus heimischem Anbau. In den vergangenen Jahren wurden in Oberösterreich von den heimischen Christbaumbauern etwa 400.000 Christbäume verkauft.
 
Frische Bäume ab 9. Dezember in der Stadt
 
Die österreichischen Christbaumbauern werden mit 2,5 Mio. Stück wieder fast 90 Prozent des Bedarfs an Weihnachtsbäumen in Österreich decken können. "Der offizielle Verkaufsbeginn bei den Christbaumbauern am Hof ist üblicherweise Anfang Dezember, während der Verkauf im Linzer Stadtgebiet meist ab 9. Dezember losgeht", so Waldenberger.
 
Reisig - Adventkränze selber machen
 
Die Coronazeit hat offensichtlich dazu geführt, dass die Österreicherinnen und Österreicher nun wieder mehr dazu bereit sind, so manches selber zu machen. So ist in den vergangenen zwei Jahren die Nachfrage nach Reisig bei so manchem Mitgliedsbetrieb spürbar gestiegen. Um 8 bis 9 Euro bekommt man schönes Tannenreisig im Fünf-Kilo-Bund.
 
Weihnachten ist ein Fest der Sinne
 
Weihnachten ist das Fest der Familie. Ein Großteil der Österreicher verbindet mit Weihnachten Zeit für Familie und Kinder, Geschenke aber auch Brauchtum und Tradition. Der Christbaum ist in Österreich seit mehr als 200 Jahren Tradition. In mehr als drei Viertel aller Haushalte ist das Aufstellen eines geschmückten Christbaumes nach wie vor üblich. Ein traditionell geschmückter Christbaum, der Duft des familientypischen Weihnachtsessens und nicht zuletzt der Duft von Kerzen und Nadeln machen das Weihnachtsfest erst zu einem sinnlichen Erlebnis. Die heimischen Christbaumbauern tragen somit mit ihren frisch geschnittenen Tannen und deren besonderem Duft wesentlich zum Gelingen des Festes bei.
 
Wirkung auf Körper und Geist
 
Natürliche Christbäume sorgen nicht nur für Weihnachtsstimmung, sondern haben auch positive Wirkungen auf Körper und Geist. Die Nadeln der echten Bäume beinhalten zahlreiche ätherische Öle, die in warmen Räumen abgegeben werden. Sie sorgen für den typischen Weihnachtsduft. Diese ätherischen Öle haben auch eine positive Wirkung auf die Atemwege. "Bei Bäumen aus Kunststoff fällt dies alles weg. Ganz im Gegenteil: Sie gelten als Staubfänger, was vielen Menschen nicht wirklich zuträglich ist", betont Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger.
 
Vergleich Kunststoffbaum und natürlicher Christbaum
 
Ein ha Christbaumkultur bindet in zehn Jahren 95 bis 145 t Kohlendioxid sowie 300 t Staubpartikel und sorgt für 70 bis 100 t Sauerstoff. Der Weg vom Feld zum Verkaufsstand beträgt bei einem heimischen Christbaum meist nur einige Kilometer.
 
Ein Plastikbaum hat wegen des Energieeinsatzes bei der Produktion, beim Transport und bei der Entsorgung eine wesentlich schlechtere Ökobilanz und endet irgendwann als Plastikmüll. Vier von fünf Plastiktannen werden aus Fernost importiert.
 
Laut Studien summiert sich das Kohlendioxid bei einem natürlichen Christbaum auf 3,1 Kilogramm, während es bei einer Plastiktanne 48,3 Kilogramm CO2 sind. Alles mit einberechnet verursacht also eine Plastiktanne mehr als 16 Mal so viel Kohlendioxid wie eine echte Tanne. Laut Wissenschaftlern muss also die Plastiktanne mindestens 19 Jahre genutzt werden, um umweltfreundlicher als eine echte Tanne zu sein. "Allein schon aus Umweltschutzgründen sollte man sich beim Einkauf also für einen natürlichen Baum aus der Region entscheiden. Wer etwas für die Umwelt tun will, greift zum Christbaum aus der Heimat. Zudem ist zu beachten: Werden Christbäume nach Weihnachten verbrannt, ersetzen sie fossile Brennstoffe. Und auch wenn sie kompostiert werden, werden sie wieder ein Teil des natürlichen Kohlenstoffkreislaufes", resümiert Landesrätin Langer-Weninger.
 
Den oberösterreichischen Christbaum erkennt man an der Schleife
 
"Ein Baum aus der Heimat" - dieser Slogan ist die zentrale Botschaft der OÖ Christbaumbauern. Wer am Verkaufsstand auf das Logo der OÖ Christbaumbauern sowie auf die mit der Christbaumschleife gekennzeichneten Christbäume achtet, ist sicher, einen heimischen Baum zu kaufen. "46 Prozent der Oberösterreicher schätzen laut Umfrage die Erkennbarkeit heimischer Bäume. Die Mitgliedsbetriebe des Vereins der OÖ Christbaumbauern können das bieten, was für viele Oberösterreicher wichtig ist: Frische, Nähe und Versorgungssicherheit", betont Ignaz Hofer, Obmann der OÖ Christbaumbauern.
 
In vielen Bereichen des täglichen Lebens sind die Preise heuer deutlich gestiegen - und somit auch die Produktionskosten der Christbaumbauern. "Zur Abdeckung der höheren Kosten rechnen wir da und dort mit einer moderaten Anpassung der Preise. Mit einem bis zwei Euro pro Laufmeter Baum sollte man beim Kauf rechnen. Die Konsumenten werden heuer für einen Baum der üblichen Größe zwischen zehn und 27 Euro pro Laufmeter bezahlen, wobei die Preise im städtischen Bereich generell etwas höher sind", so Hofer.
 
"Die Tage in der Vorweihnachtszeit sind für mich geprägt von hektischen und anstrengenden Tagen in der Christbaum- und Tannenreisigvermarktung. Nichtsdestotrotz freue ich mich auf das Weihnachtsfest, das wir als Familienfest feiern", so Obmann Hofer.
 
Christbaumkulturen fördern die Biodiversität
 
Gschwendtner setzt auf seinem Betrieb mit 25 ha Christbaumkultur auf naturnahe Produktion. "Ich bin gerne Christbaumbauer, weil diese Kultur für die Geländebeschaffenheit meines Betriebes gut geeignet ist und ich durch die Christbäume eine gute Wertschöpfung erzielen kann. Für mich sind die Christbäume eine perfekte Möglichkeit in der Erwerbskombination mit dem Forst. Gleichzeitig fördern die Christbaumkulturen die Biodiversität in der Region und sorgen dafür, dass die Insektenvielfalt und in weiterer Folge die Artenvielfalt der Singvögel bzw. die der Greifvögel erhalten bleibt. Für die naturnahe Produktion führen wir die Beikrautregulierung vorwiegend mit einem Hochgrasmäher zwischen den Reihen durch. Durch das mehrmalige Mulchen der Kulturen in einem Jahr baut sich über den gesamten Produktionszeitraum eine Humusschicht auf und zugleich wird die Erosionsgefahr deutlich verringert. Somit bieten unsere Christbaumkulturen einen perfekten Lebensraum bzw. dynamisches Kleinklima für die unterschiedlichsten Tierarten", ist Gschwendtner überzeugt.
 
OÖ Christbaumbauern engagieren sich für Sozialprojekte in Tansania
 
"Mein Christbaum trägt Früchte" ist eine bereits langjährige Aktion der OÖ Christbaumbauern mit der Organisation "Sei so frei" der Katholischen Männerbewegung, die sich der Wiederaufforstung, dem Umweltschutz und vor allem dem Erhalt des Lebensraumes und der Ernährung vieler Familien in Tansania widmet.
 
Gemeinsam mit den OÖ Christbaumbauern wird im Rahmen des Christbaumverkaufs Geld gesammelt, um in Tansania Baumsetzlinge anzukaufen und die ansässigen Familien in der Aufzucht und Pflege "ihres" künftigen Waldes zu schulen. Ein Euro in Österreich ist zwei neue Bäume in Tansania wert. Die Bäume dort sind so wichtig für die Menschen, weil Obst und Brennholz äußerst rar, aber eine wichtige Grundlage für das Überleben in der Region sind. Nach nur wenigen Jahren tragen die Bäume erste Früchte wie Guaven, Zitronen, Mangos und Papayas oder liefern wertvolles Holz. Die "Sei So Frei"-Partnerorganisation GGF (Grain to Grow Foundation) schult die Familien in der Pflege und Aufzucht der Setzlinge.
 
Durch die gemeinsame Aktion konnten in den letzten Jahren bereits mehrere tausend Euro lukriert werden. Davon legten mehr als 25 Schulen und Dorfgruppen neue Wälder und Baumschulen an, die in der Region Mara in Tansania für ausgewogeneres Essen, Brenn- und Bauholz sorgen und den bitterarmen Menschen als Einnahmequelle dienen. "Gemeinsam mit 'Sei So Frei' wird vieles möglich. So kann Ihr Christbaum, den Sie bei den teilnehmenden Christbaumbauern in ganz OÖ kaufen, in Tansania Früchte tragen. Die Spendenboxen werden an den Verkaufsständen der OÖ Christbaumbauern aufgestellt", erläutert Obmann Hofer. (Schluss)
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