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Brüssel, 26. September 2024 (aiz.info)

Bernhuber: Wichtiger Schritt zur Herabstufung des Wolf-Schutzstatus

21 EU-Mitgliedstaaten stimmen für Änderung des Schutzstatus - Entscheidung über Berner Konvention wohl im Dezember

"Seit 2017 haben wir uns intensiv dafür eingesetzt, dass die Wolfsproblematik ernst genommen wird. Vor zwei Jahren haben wir im Europäischen Parlament eine Resolution dazu verabschiedet und Bundesminister Norbert Totschnig hat gemeinsam mit 16 anderen Mitgliedstaaten eine Initiative auf Ratsebene angestoßen. Der Vorschlag der Kommission, den Schutzstatus für den Wolf herunterzustufen, war ein wichtiges Einlenken. Die Mitgliedstaaten haben den nächsten Schritt für diese Wolfs-Kurskorrektur gemacht", sagt Alexander Bernhuber, Agrar- und Umweltsprecher der ÖVP im Europäischen Parlament.
 
"Die aktuelle Einstufung beruht auf der Datenlage von 1979, diese Daten sind völlig veraltet und es ist gut, dass diese Basis jetzt auf den aktuellen Stand der Wissenschaft gebracht wird. Das ist bei mittlerweile mehr als 20.000 Wölfen in Europa dringend notwendig. Im EU-Recht sind Wölfe bislang durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) geschützt, die auf der Berner Konvention beruht, einem internationalen Vertrag", erklärt Bernhuber.

Länderstellungnahme für Absenkung des Schutzstatus
 
Unter der Vorsitzführung Niederösterreichs in der Landeshauptleutekonferenz hat Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf eine einheitliche Stellungnahme der Bundesländer initiiert, die im Februar 2024 beschlossen wurde. Darin sprechen sich alle Bundesländer gemeinsam für die Absenkung des Schutzstatus aus.

Allianz braucht Mehrheit
 
"Viele persönliche Gespräche mit Kolleginnen und Kollegen im EU-Parlament waren nötig und bis zur letzten Minute war das Abstimmungsverhalten einiger Länder wie Deutschland oder Portugal mehr als unklar - und Österreich war lange Zeit das Zünglein an der Waage, für eine Mehrheit unter den Mitgliedstaaten", gibt Bernhuber einen Einblick in die Verhandlungen.

Wichtige Weichenstellungen müssen noch folgen
 
Das Ergebnis muss nun noch formell auf Ministerebene bestätigt werden. Danach müssen die Vertragsstaaten der Berner Konvention darüber abstimmen, womöglich bereits im Dezember 2024. Dann ist wieder die EU-Kommission am Zug, einen Vorschlag zur Änderung des Schutzstatus in der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie vorzulegen.

"Bis es zu einer finalen Änderung des Schutzstatus in der FFH-Richtline kommt, wird es noch Monate dauern, daher ist es wichtig, dass unsere Bundesländer weiterhin Entnahmen von Wölfen im Rahmen der einzelnen Länderverordnungen durchführen können. Österreich ist hier Vorbild für viele andere Mitgliedstaaten", schließt Bernhuber. (Schluss)
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