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Linz, 15. November 2022 (aiz.info)

Die Kuh ist kein Klimakiller

Pauschale Vorwürfe gegen Haltung von Nutztieren und Wiederkäuern sind ungerechtfertigt

Die Nutztierhaltung und hier vor allem die Rinderhaltung wird oft mit der Klimaerwärmung in Verbindung gebracht - Stichwort Klimakiller Kuh. Die Landwirtschaftskammer hat immer darauf hingewiesen, dass die Nutztier- und Rinderhaltung hier fälschlicherweise in Misskredit gezogen wird. Die Landwirtschaftskammer OÖ verteidigt die Nutztier- und Rinderhaltung in Oberösterreich. Oberösterreichs Landwirtschaft ist gekennzeichnet von der Tierhaltung. So erzeugen etwa 5.800 Milchlieferanten ein Drittel der Milch in Österreich. Knapp 40% des österreichischen Schweinebestandes befindet sich in oberösterreichischen Betrieben.
 
"Die Land- und Forstwirtschaft ist einer der von den Auswirkungen des Klimawandels hauptbetroffenen Sektoren. Durch ihr tägliches Arbeiten unter freiem Himmel ist der Produktionserfolg der Bäuerinnen und Bauern wie in kaum einem anderen Sektor von klimatischen und Wetterbedingungen abhängig - und damit auch die Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Deshalb ist ein Eigeninteresse vorhanden, die Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Die heimische Land- und Forstwirtschaft nimmt auch in diesem Bereich ihre Verantwortung gegenüber der Bevölkerung und der Lebensvielfalt insgesamt ernst", betont Franz Waldenberger, Präsident der Landwirtschaftskammer OÖ.
 
Vorwürfe gegen Wiederkäuer sind ungerechtfertigt
 
Die neu vorgeschlagene bzw. diskutierte Berechnungsmethode des Weltklimarates IPCC, die im Laufe dieser Pressekonferenz von Dr. Stefan Hörtenhuber von der Universität für Bodenkultur noch näher erläutert werden wird, kann die pauschalen Vorwürfe zur Klimawirkung der Haltung von Wiederkäuern (Rindern, Schafen und Ziegen etc.) erheblich entschärfen. Demnach würde die mit den Emissionen der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung verbundene Klimawirkung gegenüber bisherigen Schätzungen erheblich reduziert werden. Immer mehr Fakten weisen darauf hin, dass die pauschalen Vorwürfe gegen die Haltung von Wiederkäuern (Rindern, Schafen und Ziegen etc.) in der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung ungerechtfertigt sind.
 
"Die Landwirtschaft wertet die Neudiskussion der wissenschaftlichen Methanbewertung positiv, insbesondere, da die Nutztierhaltung in den öffentlichen Darstellungen wiederholt vollkommen überverhältnismäßig stark angeprangert worden ist und die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu einer seriöseren, faktenbasierten Behandlung führen können", betont Waldenberger.
 
Atemluft der Tiere: Seit Millionen von Jahren Bestandteil des Kohlenstoffkreislaufes
 
Wiederkäuer sind lebende Biofermentatoren und das naturgegebene Modell der Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft. Das bei der Vergärung bzw. Verdauung von faserreichem Futter entstehende Methan wird über die Atemluft der Tiere abgegeben und ist bereits über Jahrmillionen Bestandteil des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs der Erde. Für den massiven Anstieg der Treibhausgasemissionen und das rasche Voranschreiten des Klimawandels ist aber eindeutig Förderung und zügellose Verbrennung der nicht nachhaltigen fossilen Energieträger Öl, Gas und Kohle verantwortlich. In diesem Kontext führt die häufige Fokussierung auf Tierhaltung, insbesondere Rinderhaltung, dazu, von den eigentlichen Ursachen abzulenken.
 
Nutztiere verwerten Gras und Heu
 
Die Nutztierhaltung dient primär der Erzeugung von Lebensmitteln. Gerade Wiederkäuer können aus nicht essbaren pflanzlichen Rohstoffen wie Gras oder Heu, die ansonsten nicht verwertet werden könnten, Milch und Fleisch erzeugen. Bei verantwortungsvoller Wirtschaftsweise werden weder Boden, Wasser noch Luft unverhältnismäßig beeinträchtigt. Ohne Wiederkäuer würden ganze Regionen, die durch Weide- und Grünlandwirtschaft geprägt sind, zu Wald werden. Diese Regionen würden als Siedlungsraum verloren gehen und für den Tourismus unattraktiv werden.
 
Wie von diversen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vorgeschlagen, soll die Neuberechnung der Emissionsfaktoren bei Wiederkäuern in der IPCC-Bewertung Anwendung finden, um die nationalen Treibhausgasmissionen künftig verursachergerecht zu erfassen. "Es braucht hier rasch eine Anpassung der Vorgaben für die nationale Treibhausgasbilanzierung. Nur durch korrekte Datengrundlagen können treffsichere politische Entscheidungen zur Eindämmung des Klimawandels erfolgen. Es braucht einen klaren Fokus auf eine effiziente Energienutzung und den raschen Ausbau heimischer erneuerbarer Energieträger zur Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgasemissionen aus der fossilen Energieerzeugung", ist Präsident Waldenberger überzeugt.
 
Rinderhaltung ist in Mitteleuropa klimaeffizient
 
Eine pauschale Kritik an der Haltung von Wiederkäuern ist nicht gerechtfertigt, vielmehr ist sie differenziert im globalen und internationalen Vergleich hinsichtlich ihrer Auswirkungen anzustellen sowie hinsichtlich ihres Ressourcenverbrauchs und ihrer Wirkungen auf die Umwelt:
 
Gerade in Österreich und Mitteleuropa ist die Rinder-, Schaf- und Ziegenhaltung im internationalen Vergleich sehr klimaeffizient. Die flächengebundene Nutztierhaltung ist eine große Stärke der bäuerlichen Familienbetriebe in Österreich. Die Betriebe setzen sehr stark auf heimische Futtermittel, die ohne künstliche Bewässerung produziert werden können. Das spart Ressourcen und vermeidet Eingriffe in die Natur.
 
Kritik sollte vielmehr dahingehen, dass noch immer agrarische Rohstoffe und Lebensmittel aus Staaten importiert werden dürfen, die nach Qualitäts-, Tierwohl- und Nachhaltigkeitsstandards produziert wurden, die in Österreich und der Europäischen Union schon lange verboten sind.
 
Methan stellt ein kurzlebiges Klimagas dar, welches in der Atmosphäre innerhalb von 12 Jahren zu Wasser und CO2 abgebaut wird. Es ist wichtig, dass die Wissenschaft mit Umsicht an der Erforschung der Hintergründe des Klimawandels und nachhaltiger Lösungsansätze weiterarbeitet. Politik soll auf Basis dieser Erkenntnisse weitsichtig Rahmenbedingungen gestalten.
 
 Die Nutztierhaltung ist Teil des natürlichen Kohlenstoffkreislaufs. Pflanzen nehmen, um wachsen zu können, CO2 aus der Atmosphäre auf. Wiederkäuer (Rinder, Schafe, Ziegen) fressen diese Pflanzen, erzeugen daraus hochwertige Lebensmittel und geben im Zuge des Verdauungsprozesses Methan wieder in die Atmosphäre ab, das dann zu CO2 abgebaut wird. Das CO2 wird also im Kreislauf geführt. Es gelangen keine zusätzlichen CO2-Mengen in die Atmosphäre. Anders ist dies bei Methan aus fossilen Quellen. Dieses fügt der Atmosphäre zusätzliches CO2 hinzu, das eigentlich langfristig gebunden und somit aus der Atmosphäre entfernt gewesen wäre. Aus diesen Gründen müssen fossile und biogene Methanquellen völlig unterschiedlich bewertet werden.
 
Die Landwirtschaft spricht sich für praxisnahe, angewandte Forschung aus: Sie hat in den letzten Jahrzehnten ihre Treibhausgasemissionen deutlich reduziert und wird auch künftig einen Beitrag leisten. An einer weiteren Verbesserung der Klimaeffizienz, wie z.B. durch Zucht auf langlebige, gesunde Tiere oder Maßnahmen in der Fütterung, wird geforscht. Im Gegensatz zu anderen Methanquellen ist der Methanausstoß aufgrund der natürlichen tierischen Fermentation bei der Nutzung des Grünlandes oder des Großteils des Futters über den Wiederkäuermagen nicht erheblich reduzierbar.
 
"Die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln und tierischen Proteinen (auch von Wiederkäuern) ist prioritär zu behandeln - Ernährungssicherheit und Versorgungssicherheit sollten selbstverständlicher Bestandteil einer auf Sicherheit bedachten Gesellschaft und Volkswirtschaft sein, gerade in Zeiten, in denen Krisenszenarien sich stärker bemerkbar machen", so Waldenberger.
 
Die Landwirtschaft leistet mit der Haltung von Nutztieren und Rindern einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Sie ist in der Lage, erneuerbare Energieträger bereitzustellen und damit den Verbrauch fossiler Energieträger zu reduzieren. Es können erhebliche Mengen Kohlenstoff im Humus des Bodens gebunden werden, womit sich positive Effekte für das Klima ergeben. Grünland ist dabei eine der wichtigsten Kohlenstoffsenken.
 
Die Bäuerinnen und Bauern achten bei der Haltung ihrer Tiere auf Tiergesundheit und Tierwohl. Die Tiere sind Grundlage ihres Wirtschaftens. Unsere tierhaltenden Bäuerinnen und Bauern leisten mit ihrer täglichen Arbeit einen großen Beitrag zur Versorgung mit hochwertigen tierischen Lebensmitteln. Die Anforderungen (gesetzliche und darüber hinausgehende freiwillige Projekte) an die Tierhaltung und damit an die tägliche Arbeit der Landwirte sind hoch wie nie zu vor. Damit auch die Qualität der Produkte. Es ist zu kurz gegriffen, dass die Abschaffung der Nutztierhaltung das Klima rettet. Es gilt ganz klar aufzuzeigen, welchen Beitrag die Tierhaltung in der Klimadiskussion tatsächlich hat.
Die Landwirtschaftskammer unterstützt die Bäuerinnen und Bauern mit einer Reihe von Bildungs- und Beratungsangeboten im Bereich Tierhaltung, Fütterung etc., auch das ist ein Beitrag zum Klimaschutz.
 
Dr. Stefan Hörtenhuber,
Institut für Nutztierwissenschaften an der Universität für Bodenkultur in Wien
 
Methan aus der Tierhaltung - eine neue Berechnung zeigt geringere Klimawirkungen
 
Besonders durch den Ausstoß des Treibhausgases Methan gilt die Tierhaltung im Allgemeinen und im Besonderen die Rinderhaltung als Mitverursacher des Klimawandels. Eine aktuelle Studie der BOKU zeigt, dass die Klimawirkung des kurzlebigen Treibhausgases Methan in Österreich geringer ist, als dies mit üblichen Berechnungen ermittelt wird. Je Kilogramm Milch liegt damit die Klimawirkung um zirka 50% und je Kilogramm Rindfleisch um etwa 40% niedriger.
 
Die kurzfristigere Treibhausgaswirkung von Methan ist deutlich stärker als jene von Kohlendioxid und trägt damit wesentlich zur Klimaerwärmung bei. Allerdings ist die Lebensdauer von Methan mit ca. 12 Jahren vergleichsweise kurz. Rückläufige Methanemissionen, z.B. im Zeitraum von 20 Jahren, ergeben daher einen geringeren Anstieg oder sogar einen Rückgang der Temperaturen gegenüber einer Bewertung mit dem üblichen Maßstab. Dieses Ergebnis resultiert bei der Anwendung der Umrechnungs-Metrik "GWP*" (GWP-Stern), die auch im neuen Bericht des Weltklimarates (IPCC Assessment Report) von 2021 genannt wird. Erstmals wurde dieser Effekt nun für die österreichische Tierhaltung in einer Studie der BOKU (Hörtenhuber u.a. 2022) berechnet.
 
"Der übliche Bewertungsmaßstab für Treibhausgasemissionen ist das sogenannte "GWP100", das die Absorption von Strahlungsenergie unterschiedlicher Treibhausgase über einen Zeitraum von 100 Jahren bewertet. Weil ein Teil des Kohlendioxids allerdings tausende Jahre in der Atmosphäre bleibt, ist der Vergleich mit dem kurzlebigen Methan, dessen Klimawirkung im 100 Jahr-Zeitraum voll berücksichtigt ist, nicht ganz korrekt", erläutert Dr. Stefan Hörtenhuber, Institut für Nutztierwissenschaften an der Universität für Bodenkultur in Wien.
 
Bei der Metrik GWP* ist die Kurzlebigkeit von Methan berücksichtigt, weil sie einen dynamischen Zugang darstellt, der zugleich Emissionen und Abbau bewertet. Damit wird jener (österreichische) Klimaeffekt eingerechnet, wenn Methanemissionen bei effizienterer Produktion kontinuierlich zurückgehen. Die Klimawirkung sinkender Methanemissionen wird mit dem GWP100 im Vergleich zu GWP* deutlich überschätzt und bei ansteigenden Emissionen wird der Erwärmungseffekt unterschätzt.
 
Zahl der Milchkühe sinkt, somit sinken auch Emissionen
 
Die Zahl österreichischer Milchkühe ist trotz höherer Produktion in den letzten Jahren gegenüber 1990 um über 40% gesunken. Der Erhaltungsbedarf und die resultierenden Emissionen der Kühe liegen je Liter Milch damit deutlich geringer als im Jahr 1990. Die hinsichtlich Tierzahlen und Emissionen seit 2005 relativ stabile österreichische Tierhaltung schneidet bei einer Anwendung der GWP*-Metrik deutlich besser ab als mit den herkömmlichen GWP100-Werten. Bei der Milchproduktion sinkt die Klimawirkung je Kilogramm Produkt um fast 50%, bei Rindfleisch um 40% und bei Schweinefleisch um 5%.
 
Der gesamte Sektor Tierhaltung hat mit rückläufigen (Methan-)Emissionen die Erwärmung in Österreich deutlich gebremst. Mit ziemlich konstanten Emissionen seit etwa 2005 resultiert zwar seit 2017 netto wieder eine Erwärmung durch die österreichische Landwirtschaft. Deren Beitrag bleibt jedoch bei einer Bewertung mit GWP* deutlich hinter der Klimawirkung der üblichen Bewertung mit dem GWP100.
 
Die geringere Klimawirkung bei Anwendung der GWP*-Metrik stellt kein Argument dafür dar, die Tierhaltung zu intensivieren und Tierbestände aufzustocken. Eher im Gegenteil: Wenn mit einem Mix unterschiedlicher Maßnahmen die österreichische Tierhaltung auch in Zukunft Methanemissionen weiter senken oder zumindest konstant halten kann, leistet sie einen wertvollen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele. Diese müssen weltweit dringend umgesetzt werden, um Kipppunkte der Erderwärmung nicht zu überschreiten.
 
Periodisch werden Bewertungen der Treibhausgasemissionen und deren Wirkungen medial diskutiert und auch in Frage gestellt. Dieses Hinterfragen geschieht auch in der Wissenschaft. Dadurch kommt es immer wieder zu Weiterentwicklungen der Analysemethoden und zu neuen Erkenntnissen. Bei der Darstellung der Klimawirkungen können unterschiedliche Perspektiven (mit den Metriken) eingenommen werden. Die Ergebnisse widersprechen sich auf den ersten Blick teilweise, geben aber meist nur andere Blickwinkel in Form unterschiedlicher Einheiten wieder und sind deswegen nicht falsch. So hat auch der etablierte Maßstab GWP100 Vorzüge gegenüber anderen Metriken und wird für viele Bewertungen der Klimawirkung der Standard bleiben. Zusätzlich soll überall dort, wo Methan eine Rolle spielt, das GWP* angewendet werden.
 
Teilweise werden in der öffentlichen Berichterstattung Zusammenhänge unzureichend und nicht korrekt wiedergegeben. So wurde unlängst in einem Online-Artikel eine weitere alternative Umrechnungs-Metrik mit der Bezeichnung "GTP" (global temperature potential) mit GWP100 verglichen und als neu dargestellt. Allerdings ist diese Metrik nicht neu. Sie wurde bereits 2005 veröffentlicht und konnte sich nicht etablieren. Sie nimmt eine andere Perspektive ein, nämlich jene der Erwärmung auf der Erdoberfläche durch die Freisetzung einer zusätzlichen Emissionseinheit. Auf Basis des Vergleichs der Metriken wurde im Online-Artikel die nicht begründete Aussage einer "bisher falschen Berechnung zu Methan" getroffen. Nicht alle Metriken sind für alle Untersuchungen bzw. Forschungsfragen gut anwendbar. So empfiehlt z.B. der neue Bericht des Weltklimarates (IPCC 2021) die Metrik GTP nicht für die Bewertung kumulativer Emissionen (über viele Jahre), da sie die Erwärmung konsequent unterschätzt und zudem hohe Ergebnisunsicherheiten aufweist.
 
Gemäß manchen Studien könnte durch eine deutliche Reduktion oder Abschaffung der Tierhaltung die Klimaerwärmung für einige Zeit stark eingebremst werden. Andererseits würde damit eine Reihe von Zielkonflikten einhergehen, z.B. weniger offen gehaltene Kulturflächen oder ein potenzieller Rückgang der Biodiversität. Weitere Effekte betreffen das Landschaftsbild und deren Erholungswert, Nachteile für den Tourismus oder einen reduzierten Beitrag der Landwirtschaft zum Bruttoinlandsprodukt; diese Leistungen würden gemeinsam mit der Tierhaltung zurückgehen.
 
Die Analyse der Treibhausgasemissionen pro Kopf zeigt zudem, dass die Ernährung nur einen kleineren Teil unserer gesamten Treibhausgasemissionen bewirkt und eine Umstellung der Ernährung (d.h. mit weniger oder ohne tierischen Produkten) keine große Reduktion der gesamten Klimawirkungen ermöglicht. Eine Tierhaltung, die auf geringe Klima- und Umweltwirkungen sowie hohe Ökosystemleistungen (z.B. Biodiversitätserhaltung) achtet, spielt auch zukünftig eine wichtige Rolle. Die Klimawirkung tierischer Lebensmittel liegt trotz allem höher als jene pflanzlicher Lebensmittel, wobei auch die Wertigkeit tierischer Lebensmittel - zum Beispiel hinsichtlich des Gehalts von Proteinen, Eisen, Zink, Folsäure oder Vitamin A oder B12 - deutlich höher ist. Weitere Nachhaltigkeitsaspekte wie Biodiversität und Tierwohl sollten aufgrund des medialen Fokus auf Treibhausgasemissionen nicht vernachlässigt werden und müssen zusätzlich zur Klimawirkung berücksichtigt werden.
 
Obwohl in Österreich erneuerbare Quellen den Großteil der elektrischen Energie ausmachen, ist unser Energiesystem allgemein und insbesondere in den Bereichen Wohnen und Heizen, Industrie oder Mobilität vor allem von fossilen Energiequellen geprägt und die Treibhausbilanz wird von entsprechend hohen Kohlendioxidemissionen dominiert. Die Anwendung des GWP*-Konzepts macht deutlich, dass jede Umrechnung von Treibhausgasen - wie von Methan in Kohlendioxidäquivalente - eigentlich nur eine Näherung an die eigentliche Klimawirkung aus einer gewissen Perspektive darstellt und neben einer Methanreduktion die Minderungen bei Kohlendioxid. (Schluss)
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